Spielverderber

Apple: iPhone bekommt keine Universal-Ladebuchse per USB (Update)

iPhone soll den bekannten Dock-Connector behalten
Von Steffen Herget

Apple will kein Universal-Ladegerät für das iPhone Apple will kein Universal-Ladegerät für das iPhone
Bild: teltarif.de
Langsam geht es in der EU endlich voran mit den einheitlichen Universal-Ladegeräten für Handys, EU-Kommisar Tajani bekam gerade erst einen Prototyp des Ladegerätes überreicht, das noch in diesem Jahr zum Standard werden soll. Während der Bitkom diesen Fortschritt als großen Erfolg feiert, tanzt Apple, der Hersteller des Kult-Handys iPhone, ein bisschen aus der Reihe. Apple will bei dem neuen Ladegerät über USB nicht mitmachen und stattdessen beim altbekannten Dock-Connector bleiben.

Apple will kein Universal-Ladegerät für das iPhone Apple will kein Universal-Ladegerät für das iPhone
Bild: teltarif.de
Auf Nachfrage von teltarif.de über die Gründe für diese Absage an einen gemeinsamen Standard für Ladegeräte war von Apple Folgendes zu hören: "As we've said in the past, we are committed to the Apple dock connector and this initiative will not require us to change it. The memorandum gives manufacturers the option to provide an adapter that connects with the universal charger." ("Wie bereits früher gesagt, sind wir dem Apple Dock-Connector verpflichtet und diese Initiative wird es nicht nötig machen, das zu ändern. Das Memorandum gibt Herstellern die Möglichkeit, einen Adapter zum Anschluss an das Universal-Ladegerät anzubieten."). Apple sieht sich also im Recht und wird einen entsprechenden Adapter (von Micro-USB-B-Buchse auf Dock-Connector) zur Verfügung stellen. So sollte es möglich sein, das iPhone auch mit einem Ladegerät eines Fremdherstellers aufzuladen.

Update: Bald drei Kabel und Adapter bei Apple?

Allerdings sieht die Spezifikation auch vor, dass das Apple-Ladegerät, wie künftig auch jedes andere Handy-Ladegerät, auch Smartphones mit Micro-USB-B-Buchse aufladen können muss. Dazu müsste Apple neben dem eigenen Kabel (USB-A-Stecker auf Dock-Connector) noch ein Standard-Micro-USB-Kabel (USB-A-Stecker zu Micro-USB-B-Stecker) beilegen. Am Ende bekommt der Nutzer dann also drei Kabel bzw. Adapter: Eins, um sein iPhone am Originalladegerät zu laden, eins, um sein iPhone an fremden Ladekabeln zu laden, und eins, um fremde Handys am Apple-Ladegerät zu versorgen. Apple könnte sich das erste Kabel sparen, wenn die beiden anderen verbunden werden würden.

Haltung von Apple hat Vor- und Nachteile

Die Haltung von Apple offenbart eine gewisse Arroganz beim Hersteller aus Cupertino, der eine sehr treue Kundschaft hinter sich weiß. Die direkte Unterstützung von Standard-Anschlüssen, wie etwa einem USB-Port oder auch einem Speicherkartenleser, widerspricht der geschlossenen Geräte-Politik, die Apple mit iPhone, iPad und Co betreibt. Die Kunden sind hier vielfach auf teures offizielles Zubehör angewiesen, dies könnte dann in Zukunft auch beim Ladegerät so sein.

Andererseits dürfte gerade bei den Kunden und den Zubehör-Herstellern die Entscheidung von Apple auch für Freude sorgen. Viele haben sich für teures Geld Produkte wie iPhone-Docks, Lautsprecheranlagen oder ähnliches besorgt, die auf die Form des Handys und eben den Dock-Connector ausgelegt sind. Das iPhone lässt sich mit seinem Dock-Connector-auf-USB-Kabel außerdem an nahezu jedem USB-Anschluss laden. Zudem gibt es derzeit Ladegeräte von alternativen Herstellen wie Belkin, die problemlos funktionieren und preislich günstiger sind als die Apple-Produkte.

Weitere Meldungen zu Apple

Weitere Meldungen zum Thema "Einheitliche Ladegeräte"