Priorisierung

Editorial: Ist man beim Mobilfunkprovider Kunde zweiter Klasse?

oder: Benachteiligungen bei der Umstellung auf den neuen Euro-Tarif
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Leider erinnern wir uns aber auch schnell an andere Fallen und Klippen, die Kunden einiger Serviceprovider immer wieder erdulden müssen. Da war zum einen die leidige Diskussion um Deaktivierungsgebühren bei Vertragsende. So berechneten einige Serviceprovider quasi eine Strafgebühr für den kündigenden Kunden, zumindest bis zu einem Richterspruch am BGH im Jahre 2002. Der Richterspruch machte dann zwar ein Ende mit genau dieser Ausgestaltung der Gebühr am Vertragsende, doch z. B. Talkline und Victorvox kamen danach mit einem SIM-Kartenpfand von bis zu 29,65 Euro auf den Markt, wenn man als Kunde nach Vertragsende vergessen sollte, die SIM-Karte bei Vertragsende an den Mobilfunkprovider zurückzuschicken. Bei Victorvox finden wir die entsprechende Passage auch heute noch in den AGB [Link entfernt] . Diese und weitere "Gemeinheiten" finden sich wie beschrieben in den AGB der Serviceprovider, so dass man den Kunden hier und nicht nur empfehlen muss, vor der Vertragsunterschrift einen genauen Blick in das "Kleingedruckte" zu werfen.

Aber auch die Netzbetreiber sind nicht immer frei von Tadel, wie nicht nur dieser Fall zeigt. Hartnäckig halten sich immer wieder Gerüchte, dass Kunden eines Serviceproviders mit niedrigeren Prioritäten im Netz behandelt werden, vor allem dann, wenn bedingt durch den Netzaufbau oder Sonderereignisse nicht genügend Netzkapazitäten vorgehalten werden können.

Mobilfunk-Serviceprovider: Interessen-Pool im Sinne der Kunden geboten!

Im Sinne fortwährender kleiner Nadelstiche bekommen aufmerksame Kunden der Mobilfunkprovider leider immer wieder das Gefühl, im Vergleich zum Originalvertrag beim Netzbetreiber benachteiligt zu sein, obwohl doch gerade der Serviceprovidergedanke dem einzelnen Kunden helfen sollte und eine echte Daseins-Berechtigung für diesen Teil des Mobilfunkmarktes darstellen würde. Demnach sammelt der Provider viele, viele einzelne Endkunden bei sich und bekommt so bessere Konditionen beim Netzbetreiber, die Serviceprovider geben dann einen Teil der Konditionenvorteile an den Endkunden weiter, so dass beide Parteien am Ende profitieren. Leider mischen einige Vertreter dieser Zunft aber immer wieder auch zusätzliche Kröten in die AGB oder die fortlaufende Geschäftsbeziehung hinein.

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