Jobabbau

Blackberry baut ab: Etwa 40 Prozent der Jobs sind betroffen

Jobabbau soll sich offenbar durch alle Unternehmensbereiche ziehen
Von Rita Deutschbein / dpa

Blackberry baut ab: Etwa 40 Prozent der Jobs sind betroffen Blackberry will Jobs streichen
Bild: teltarif.de
Der unter Druck geratene Smartphone-Anbieter Blackberry will laut einem Zeitungsbericht bis zu 40 Prozent seiner Stellen streichen. Der Jobabbau solle sich bis zum Jahresende in mehreren Schritten durch alle Unternehmensbereiche ziehen, schrieb das "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf informierte Personen. Bei dieser Dimension wären Tausende Menschen betroffen - Blackberry hatte nach jüngsten verfügbaren Angaben Ende März 12 700 Mitarbeiter. Ein Blackberry-Sprecher habe die Zahl nicht kommentieren wollen, schrieb das Blatt.

BlackBerry Z30

Blackberry baut ab: Etwa 40 Prozent der Jobs sind betroffen Blackberry will Jobs streichen
Bild: teltarif.de
Der Bericht kam nur wenige Stunden, nachdem Blackberry mit dem Blackberry Z30 ein neues Smartphone-Modell mit 5 Zoll großem Bildschirm vorstellte, das Kunden anlocken soll. Außerdem kündigte Blackberry gestern an, dass sein Messaging-Dienst BBM, der bisher nur auf Geräten des Konzerns lief, ab diesem Wochenende auch für Android-Telefone und Apples iPhones verfügbar sein wird.

Stellenabbau bereits vor einem Jahr

Blackberry-Chef Thorsten Heins hatte im vergangenen Jahr bereits 5 000 Arbeitsplätze abgebaut - damals rund jeden dritten Job. Das sei nötig gewesen, um das Unternehmen über Wasser zu halten, sagte er später. Der Smartphone-Pionier setzt große Hoffnungen auf sein neues Betriebssystem Blackberry 10. Geräte damit verkauften sich jedoch bisher mäßig. Nach Zahlen des Marktforschers IDC sank der Blackberry-Anteil am Gesamtmarkt im zweiten Quartal von rund 5 auf 3 Prozent. Blackberry lotet mittlerweile den eigenen Verkauf aus.

Die größte Blackberry-Sparte ist die Produktentwicklung mit rund 5 500 Mitarbeitern. Rund 1 100 weitere Menschen arbeiten in Verkauf und Marketing, 800 in der Kundenbetreuung, 1 400 in der Produktion und die restlichen 3 900 sind in Verwaltung, IT und Netzwerk-Diensten beschäftigt. Die offizielle Ankündigung eines Stellenabbaus könnte kommende Woche erfolgen, wenn Blackberry neue Quartalszahlen vorlegt.

Mit dem gestern vorgestellten Modell Blackberry Z30 hat der Konzern nun vier Modelle mit Blackberry 10 am Start: zwei mit reinem Touchscreen, zwei mit zusätzlicher Tastatur. Die Vorstellung ging allerdings fast unter, weil Apple am gleichen Tag sein neues Betriebssystem iOS sieben veröffentlichte und am Freitag die neuen iPhones herauskommen.

Am Smartphone-Markt dominieren derzeit Telefone mit dem Google-Betriebssystem Android. Die Geräte, die von Herstellern wie Samsung oder HTC stammen, sind auch wegen ihrer großen Bildschirme beliebt. Dagegen mussten sich Blackberry-Nutzer beim bisherigen Spitzenmodell Z10 mit einem 4,2-Zoll-Display begnügen.

Das Z30 soll in der kommenden Woche erscheinen, allerdings zunächst nur im wichtigen Markt Großbritannien sowie im Nahen Osten. Die Kunden in anderen Ländern müssen sich bis kurz vor Weihnachten gedulden. Einen Preis nannte Blackberry zunächst nicht.

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