Breitbandausbau

Breitband: Deutschland und Österreich hinken hinterher

Der Breit­band­ausbau gilt als essen­ziell für Deutsch­land und auch für Öster­reich. Und doch geht es nur schlep­pend voran. In Wien verrieten die Verant­wort­lichen warum.
Aus Wien berichtet Wolfgang Korne

Öster­reich-Ziel: bis 2030 flächen­deckendes Angebot an Gigabit-Anschlüssen

In Deutsch­land wie auch in der Alpen­repu­blik gibt es Initia­tiven, die die beiden Länder beim Breit­band­ausbau voran­bringen sollen. In Öster­reich heißt sie Breit­band­stra­tegie 2030. Sie soll bis Ende 2020 ein flächen­deckendes Angebot von ultra­schnellen Anschlüssen mit mindes­tens 100 MBit/s bringen. Bis Ende 2020 soll zudem 5G in allen Landes­haupt­städten starten, Öster­reich soll so 5G-Pilot­land werden. Ende 2023 soll 5G dann entlang der Haupt­verkehrs­verbin­dungen verfügbar sein. Und 2030 soll es ein flächen­deckendes Angebot mit Gigabit-Anschlüssen geben.

Hehre Ziele, deren Zeit­plan aber unter Druck ist, wie auch Alfred Ruzicka vom zustän­digen Bundes­minis­terium für Verkehr, Inno­vation und Tech­nologie (BMVIT) einräumt. Vor allem die Regie­rungs­krise habe den Plan ins Stocken gebracht. Frag­lich sei aber auch, wie schnell sich die 5G-Technik entwi­ckele. Insbe­sondere bei den Endge­räten sieht er noch mögliche Engpässe.

Wien hat nur 3,5 Mio. Förder­gelder kassiert.

Geför­dert wird der Ausbau durch die soge­nannte Breit­band­milli­arde, die die Bundes­länder abrufen können. Dabei sind einige der Bundes­länder deut­lich geschickter: So hat etwa das Land Nieder­öster­reich einen Anteil von rund 140 Millionen Euro erhalten, Ober­öster­reich sogar 158 Millionen. Nach Vorarl­berg sind sechs Millionen Euro geflossen, Schluss­licht ist Wien mit nur 3,5 Millionen Euro.

Für Deutsch­land knapp vier Milli­arden Förde­rung bewil­ligt

Auch in Deutsch­land gibt es entspre­chende Initia­tiven, die aber keine ganz so konkreten Ziele formu­lieren. So spricht die Zukunfts­initia­tive Gigabit Deutsch­land ledig­lich davon, bis 2025 eine Gigabit-fähige konver­gente Infra­struktur für Deutsch­land schaffen zu wollen. Insge­samt sind für den Breit­band­ausbau knapp vier Milli­arden Euro bewil­ligt worden.

Neben Glas­faser ist 5G in beiden Ländern ein wich­tiges Vehikel auf dem Weg in die Breit­band­zukunft. Wie Öster­reich will auch Deutsch­land hier eine Vorrei­terrolle spielen. In der BMVI-Stra­tegie sind deshalb unter anderem Konzept­förde­rungen für 50 Pionier­regionen vorge­sehen. Für einen unbü­rokra­tischen Aufbau sollen Small Cells ohne baurecht­liche Geneh­migung errichtet werden können. Die entspre­chenden Stand­orte sollen von Bund, Länder und Gemeinden samt Infra­struktur gegen mode­rates Entgelt zur Verfü­gung stellen, auch die Bahn soll mithelfen, Stand­orte zu finden.

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