Breitbandausbau

Kostenlos: Fünf Millionen Mieter sollen Glasfaser bekommen

Voda­fone und Tele Columbus haben mit dem Spit­zen­ver­band der deut­schen Wohnungs­wirt­schaft Koope­rati­ons­ver­ein­barungen getroffen, um insge­samt fünf Millionen Miet­woh­nungen mit einem Glas­faser­anschluss auszu­statten.
Von Marc Hankmann

Der Bundes­ver­band deut­scher Wohnungs- und Immo­bili­enun­ter­nehmen (GdW) ist mit 3000 Wohnungs­unter­nehmen der größte Immo­bili­enver­band in Deutsch­land. Die Unter­nehmen verwalten rund sechs Millionen Wohnungen. Das entspricht fast 30 Prozent des Marktes deut­scher Miet­woh­nungen. Von diesen sechs Millionen Miet­woh­nungen wollen Voda­fone und dessen Joint Venture OXG zwei und Tele Columbus, auch unter der Marke PŸUR bekannt, drei Millionen Haus­halte versorgen. Die Kosten für den Ausbau und Betrieb der FTTH-Netze über­nehmen die Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen. GdW-Präsident Axel Gedaschko sieht in den Vereinbarungen mit Vodafone/OXG und Tele Columbus einen Schub für den Glasfaserausbau GdW-Präsident Axel Gedaschko sieht in den Vereinbarungen mit Vodafone/OXG und Tele Columbus einen Schub für den Glasfaserausbau
Foto: GdW/Urban Ruths
Die Posi­tions­papiere von Voda­fone/OXG und Tele Columbus bestehen aus Muster­ver­trägen. „Die Muster­rege­lungen ermög­lichen Wohnungs­unter­nehmen zusätz­liche Optionen, hohe Flexi­bilität und Rechts­sicher­heit“, betont GdW-Präsi­dent Axel Gedaschko. Die Verein­barungen sehen auch weitere Verhand­lungen zwischen dem GdW und den Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen vor, um zusätz­liche Rege­lungen oder auch alter­native Modelle für den Bau und den Betrieb von Glas­faser­netzen aufzu­nehmen. „Die Eckpunkte der Verein­barung stellen eine verläss­liche Basis für zukünf­tige Vertrags­ver­hand­lungen dar und eröffnen den Wohnungs­unter­nehmen die Chance, mit uns den Glas­faser­ausbau ihrer Liegen­schaften zu besten Kondi­tionen voran­zutreiben“, kommen­tiert Chris­tian Biech­teler, CSO und Vorstand der Tele Columbus AG, das eigene Posi­tions­papier.

Vier Fasern pro Wohnung geplant

Die einzelnen Gebäude werden mit einer eigenen Glas­faser­lei­tung an die Verteil­sta­tionen ange­schlossen. Jede Wohnung soll vier Fasern erhalten. OXG-Geschäfts­führer Stefan Rüter verspricht den Wohnungs­unter­nehmen eine indi­vidu­elle Ausbau­pla­nung samt Fertig­stel­lungs­termin. „Dabei berück­sich­tigen wir, wenn nötig, indi­vidu­elle Baufenster – zum Beispiel bei geplanten Sanie­rungs­maß­nahmen“, sagt Rüter. Da das Kabel­netz von Tele Columbus und Voda­fone parallel weiter genutzt wird, ändert sich für die Mieter beim TV-Empfang nichts. Ein Wechsel zur Glas­faser ist für sie eine Option, kein Muss. Sowohl beim DSL- als auch beim Kabelanschluss reicht die Glasfaser nicht bis in die Häuser. Echte Gigabit-Geschwindigkeit kann nur ein FTTH-Anschluss gewährleisten. Sowohl beim DSL- als auch beim Kabelanschluss reicht die Glasfaser nicht bis in die Häuser. Echte Gigabit-Geschwindigkeit kann nur ein FTTH-Anschluss gewährleisten.
Grafik: Vodafone
Voda­fone, OXG und Tele Columbus wollen die neuen FTTH-Netze im Sinne des Open Access auch für Dritte öffnen, sodass die Mieter unter verschie­denen IP-Produkten und Inter­net­tarifen wählen können. „Dies wird einen Schub in den Glas­faser­ausbau bringen“, sagt GdW-Chef Gedaschko. Dazu ergänzt Phil­ippe Rogge, CEO bei Voda­fone Deutsch­land: „Wir machen den Weg frei für modernste Glas­faser-Anschlüsse für Millionen Mieter in Deutsch­land.“

Mit Voda­fone und Tele Columbus haben die beiden größten deut­schen Kabel­netz­betreiber eine Verein­barung mit dem GdW getroffen. Bereits im Juni 2023 gab der Fach­ver­band Rund­funk- und Breit­band­kom­muni­kation (FRK) seine Zusam­men­arbeit mit dem GdW bekannt. Eine ähnliche Verein­barung traf die Deut­sche Telekom zuvor im Mai 2023 mit dem GdW.

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