Ausprobiert

Kurio Tab Advance: Was taugt das Kinder-Tablet im Test?

Das Kinder-Tablet Kurio Tab Advance kommt vorkonfiguriert für Kinder: Es bietet eine wirksame Inhaltskontrolle durch die Eltern und es sind viele Apps für Kinder vorinstalliert. Wir haben das Kurio-Tablet unter die Lupe genommen.
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Nach der Konfiguration ist es erforderlich, den Button "Benutzer wechseln" zu drücken, den Menüpunkt gibt es auch separat im Android-Menü. Erst dann wechselt das Tablet vom Eltern-Modus in den Account des Kindes und alle Schutzmaßnahmen werden aktiviert. Beim Zurückwechseln in den Eltern-Modus wird natürlich das Passwort, die PIN oder die Entsperrgeste abgefragt.

In seinem eigenen Account kann das Kind dann nur auf die Apps zugreifen, die zuvor von den Eltern freigegeben wurden. Vorinstalliert sind die Apps ABC Suchspaß, Berry Rush, Brain it on, BunBunBam, Clay Jam, CosmoColor, Draw Your Game, Kidoz Store, Leon, Kingokids, Maily, Maya, Kurio Watch Messenger, Monster Messenger, diverse Motion-Sport-Apps, Pango, Subway Surf, The Smurfs, Toon Goggles, Weihnachts-Puzzle und Wiz Lab.

Der Homescreen verweist prominent auf die Account-Verwaltung Kurio Genius Der Homescreen verweist prominent auf die Account-Verwaltung Kurio Genius
Screenshot: teltarif.de
Empfehlenswert ist, dass die Eltern dem Kind nicht einfach das vorkonfigurierte Tablet mit allen Kinder-Apps in die Hand drücken, sondern ihren Erziehungsauftrag wahrnehmen und jede App vorher einzeln prüfen. Denn erstens sind manche Apps auf Englisch gehalten und zweitens muss nicht jede App einen pädagogisch wertvollen Zweck verfolgen. In "Subway Surf" wird beispielsweise gezeigt, wie Kinder in der Metro Kopenhagen Züge besprühen und dann vor einem Polizisten über die Gleise flüchten. Ob man dies seine Kinder - auch nur zum Spaß - spielen lassen will, sollten Eltern selbst entscheiden.

Außerdem verweisen manche der Kinder-Apps ständig auf soziale Netzwerke: Die Sprösslinge werden dazu angehalten, ihre Highscores auf Facebook oder anderen Netzwerken zu posten, was natürlich einen Account bei dem entsprechenden Netzwerk voraussetzt. Facebook darf laut den Nutzungsbedingungen beispielsweise erst ab 13 Jahren genutzt werden. Konfiguration eines Kinder-Accounts Konfiguration eines Kinder-Accounts
Screenshot. teltarif.de

Leistung und Akku

Bei der Bedienung des Touchscreens sind uns keine Ruckler oder Verzögerungen aufgefallen. Wenngleich der Prozessor nicht gerade zur Spitzenklasse gehört, funktioniert das Wischen durch Homescreens und Menüs verzögerungsfrei. Auch die Bedienung der vorinstallierten Kinder-Apps funktionierte ruckelfrei, allerdings dauerte das Laden einzelner Spiele mitunter eine Minute oder länger.

Magere Akkulaufzeit: Nicht mal drei Stunden Magere Akkulaufzeit: Nicht mal drei Stunden
Screenshot: teltarif.de
Anspruchslosere Spiele sind mit dem Kurio Tab Advance problemlos spielbar. Als wir das von uns verwendete Benchmark 3DMark ausführten, erzielten wir im Unlimited-Test zwar keine Rekordmarke, die Grafik-Tests liefen allerdings mit einer Bildrate zwischen 16 und 26 Bildern pro Sekunde ab, die durchschnittliche Bildrate lag bei 21 Bildern pro Sekunde. Es gab also kleinere Ruckler und Stockungen, aber ansonsten liefen die Benchmarks einigermaßen flüssig.

Ebenfalls nicht besonders stark ist der 2580-mAh-Akku des Kurio Tab Advance. Schon bei der regulären Nutzung des Geräts merkten wir, dass schon nach wenigen Stunden Schluss ist, einen ganzen Nutzungstag hält das Kinder-Tablet nicht durch. Dies wurde durch unseren Akku-Benchmarktest bestätigt, der eine gemischte Nutzung aus Websurfen, Fotobetrachtung und Abspielen kurzer Videoclips simuliert: bereits nach zwei Stunden und 46 Minuten war der Akku erschöpft. Kinder müssen sich zum nachmittäglichen Freundesbesuch also sicherheitshalber immer das Ladegerät oder eine separate Powerbank mitnehmen.

PRO
  • für Kinder vorkonfiguriert
  • viele kindgerechte Apps ab Werk
  • günstiger Preis
CONTRA
  • preiswerte Verarbeitung
  • Display und Sound nicht berauschend
  • Leistung für anspruchsvolle Spiele zu schlecht

Fazit: Gute Idee mit Mängeln

Eigentlich ist ein speziell für Kinder konfiguriertes Tablet eine super Idee. Und die Nutzerkontensteuerung sowie die Einrichtungsmöglichkeiten für die Eltern hat Kurio beim Kurio Tab Advance gut umgesetzt. Die Prüfung einzelner Apps kann das Gerät den Eltern natürlich nicht abnehmen. Aber mit der richtigen Konfiguration kann man das Tablet bedenkenlos Kindern in die Hand geben.

In technischer Hinsicht macht das Tablet (wahrscheinlich auch anspruchsvolleren Schulkindern) keinen Spaß: Das Display ist zu körnig, der Sound aus den Lautsprechern eine Zumutung und nicht mal drei Stunden Akkulaufzeit sind ein weiteres Hemmnis, das Kurio Tab Advance uneingeschränkt zu empfehlen. Wenn die Kinder das 120-Euro-Tablet kaputt machen oder verlieren ist zwar nicht viel Geld kaputt - aber etwas mehr Ansprüche dürfte auch ein Kinder-Tablet schon erfüllen.

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