Fachbericht

Elektrosmog: NRW hat Belastung durch LTE messen lassen

Insgesamt höhere Belastung, aber unterhalb der Grenzwerte
Von Marie-Anne Winter

Immer mehr Mobilfunk-Antennen sorgen für eine höhere Strahlen-Belastung. Immer mehr Mobilfunk-Antennen sorgen für eine höhere Strahlen-Belastung.
Bild: 2.lanuv.nrw.de
Über die gesundheitlichen Auswirkungen von Mobilfunk-Anlagen wird gestritten, seit der Ausbau der deutschen Mobilfunknetze in den späten 90er Jahren an Fahrt aufgenommen hat. Je mehr Sendestationen aufgestellt werden, desto mehr wird diskutiert - allerdings heißt es immer wieder, dass alles halb so wild sei, solange die Grenzwerte eingehalten werden. Andererseits hat die Weltgesundheits-Organisation WHO Mobilfunkstrahlung als möglicherweise krebserregend eingestuft. Als möglicherweise krebserregend gelten allerdings auch Kaffee oder eingelegtes Gemüse.

Während Biologen und Mediziner warnen, dass das Risiko durch die Strahlenbelastung unterschätzt werde, weil es mittlerweile so viele elektromagnetische Strahlungsquellen Immer mehr Mobilfunk-Antennen sorgen für eine höhere Strahlen-Belastung. Immer mehr Mobilfunk-Antennen sorgen für eine höhere Strahlen-Belastung.
Bild: 2.lanuv.nrw.de
gebe, denen Menschen mittlerweile ausgesetzt seien, wiegeln Mobilfunk-Netzbetreiber und Geräte-Hersteller ab, dass es noch keinen wissenschaftlichen Beweis für einen direkten Zusammenhang zwischen bestimmten Erkrankungen und der Mobilfunknutzung gebe.

Nichtsdestotrotz hat das Land Nordrhein-Westfalen im Zuge der flächendeckenden Einführung neuer Mobilfunksendetechniken Messreihen zu den Immissionen verschiedener Sendeanlagenarten beauftragt, um heraus zu finden, ob die Belastung etwa durch den Ausbau von LTE steigt. Der nun vorliegende Fachbericht 47 [Link entfernt] , der im Rahmen der Projektreihe "Elektromagnetische Felder in NRW – Untersuchungen der Immissionen durch Mobilfunk-Basisstationen" erstellt wurde, enthält den Abschlussbericht der von der IMST GmbH durchgeführten Feldmessungen im Umfeld von LTE-Mobilfunksendeanlagen.

LTE strahlt ähnlich wie GSM und UMTS

Für den Fachbericht wurden Immissionsmessungen an 52 Messpunkten in der Umgebung von 10 ausgewählten LTE-Basisstationsstandorten in NRW im Regelbetrieb der Anlagen durchgeführt. Dabei wurden sowohl Anlagen im Frequenzbereich 800 MHz (Frequenzbereich der Digitalen Dividende) wie auch bei 1,8 GHz untersucht. Die Immissionen der am Standort der LTE-Anlage installierten Mobilfunkanlagen des GSM- und UMTS-Mobilfunknetzes wurden mit gemessen. Im Rahmen der Untersuchung wurden auch die Immissionen von LTE-Endgeräten zum Vergleich bestimmt sowie ein Vergleich gängiger Messverfahren durchgeführt.

Die Auswertungen zeigen, dass die LTE-Immissionen eine große Ähnlichkeit zu denen der etablierten Funkdienste GSM und UMTS aufweisen. Die Belastung durch eine LTE-Sendestation sei in der Regel geringer als die durch ein Smartphone. Erst, wenn man näher als zwei bis drei Meter an eine LTE-Sendestation heran käme, werde die Belastung größer als durch ein Endgerät. Zwar steige die Strahlenbelastung durch den LTE-Ausbau insgesamt leicht an, sie liege aber noch deutlich unterhalb der geltenden Grenzwerte.

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