30 Songs geklaut: Student bleibt auf Rekordstrafe sitzen
Strafe für illegale Downloads: 30 MP3s für fast 600 000 Euro (Symbolbild)
Foto: dpa
Keine Gnade für Musikdieb: Ein Student muss
über eine halbe Millionen Euro zahlen, weil er 30 Songs schwarz aus
dem Internet heruntergeladen und verteilt hatte. Ein US-Bundesgericht
bestätigte mit dem Urteil die Entscheidung eines Geschworenengerichts
von 2009. Wegen Verstößen gegen das Urheberrecht muss Joel Tenenbaum
nun die Strafe in Höhe von 675 000 US-Dollar (rund 538 000 Euro)
zahlen.
Strafe für illegale Downloads: 30 MP3s für fast 600 000 Euro (Symbolbild)
Foto: dpa
Die Richterin im US-Staat Massachusetts wies den Antrag auf
Neuauflage seines Verfahrens ab. Die Höhe des Schadenersatzes sei
angesichts der Beweislage nicht übertrieben. Zudem liege sie eher am
unteren Ende der bei vorsätzlichen Urheberrechtsverletzungen. Für
absichtlichen Urheberrechtsbruch hätte die Jury nach US-Recht sogar
bis zu 4,5 Millionen Dollar Strafe verhängen können. Ein
Geschworenengericht hatte Tenenbaum vor drei Jahren für schuldig
befunden, 30 Songs illegal heruntergeladen und über die
Filesharing-Börse Kazaa verbreitet zu haben. Als er das tat, war er
16 Jahre alt.
Der Hochschulabsolvent hatte nach anfänglichem Leugnen eingeräumt, unter anderem Songs der Gruppen Incubus, Green Day, Aerosmith und Nirvana auf seinen Computer heruntergeladen und an Freunde verteilt zu haben. Die Jury sprach den vier klagenden Plattenfirmen für jeden Song 22 500 Dollar Schadenersatz zu.
Der Verband der amerikanischen Tonträger-Industrie (RIAA) äußerte sich nach einem Bericht der Internetseite Cnet erfreut über die Bestätigung der Richterin. Tenenbaum hatte in der Vergangenheit zahlreiche Spendenangebote von Sympathisanten abgelehnt, die ihm beim Abtragen der Strafe helfen wollten.