Netzwahl

National Roaming: Sind zwei Netze schlechter als eins?

Dank National Roaming telefonieren Kunden von E-Plus und o2 in einigen Fällen im schlechteren Netz am jeweiligen Aufenthaltsort. Wir schildern Probleme, die ein Leser im Berliner o2-Netz seit Roaming-Freischaltung gemacht hat.
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Probleme beim National Roaming Probleme beim National Roaming
Foto: Telefónica, Screenshot: teltarif.de
Ende Mai hat Telefónica die Freischaltung des National Roaming bei E-Plus und o2 abgeschlossen. Damit haben Kunden aus dem E-Plus-Netz die Möglichkeit, UMTS von o2 mitzunutzen. Umgekehrt buchen sich SIM-Karten aus dem o2-Netz auch ins 3G-Netz von E-Plus ein. Bislang sind die Erfahrungen mit dem National Roaming überwiegend positiv, wie sich auch in Tests der teltarif.de-Redaktion gezeigt hat. Es gibt aber auch Einzelfälle, bei denen die Nutzer weniger zufrieden sind.

So bemängelt ein teltarif.de-Leser aus Berlin beispielsweise, dass die manuelle Netzwahl mit seinem iPhone 6 von Apple nicht funktioniert. Die Einstellungen werden vom Smartphone nicht berücksichtigt. Das hat zur Folge, dass sich das Handy trotz der Festlegung, dass nur das o2-Netz genutzt werden soll, auch ins UMTS-Netz von E-Plus einbucht.

Manuelle Netzwahl wird ignoriert

Probleme beim National Roaming Probleme beim National Roaming
Foto: Telefónica, Screenshot: teltarif.de
Auch wir haben bei Tests die Erfahrung gemacht, dass die manuelle Netzwahl für das National Roaming teilweise nicht funktioniert. Das hatte in unserem Fall keine Auswirkungen. Der Leser bemängelt wiederum, dass sich das iPhone 6 auch an Stellen mit sehr gutem o2-Empfang in das am jeweiligen Standort deutlich schlechtere E-Plus-Netz einbucht. Eine Beobachtung, die wir in Hessen, Nordbayern und Rheinhessen bislang nicht gemacht haben. Allerdings hatte auch ein Leser aus dem Rhein-Neckar-Raum vor einigen Wochen ähnliche Probleme geschildert.

Nach Angaben des Lesers tritt der Effekt reproduzierbar auch zu verschiedenen Tageszeiten auf. Sein Provider, eine Discount-Marke von Drillisch, gibt an, dass o2 zuständig ist. Der Netzbetreiber will dem Nutzer nicht helfen, da kein Kundenverhältnis besteht und Apple als Hersteller des Smartphones verweist auf o2 als Netzbetreiber. Der Fehler werde nicht vom iPhone verursacht.

Probleme auch nach Roaming in der U-Bahn

Wir hatten vor einigen Tagen das National Roaming in der Berliner U-Bahn getestet und dabei die Erfahrung gemacht, dass es in Zeiten mit intensiver Nutzung zu massiven Kapazitätsengpässen beim mobilen Internet-Zugang kommt. Zudem ist uns aufgefallen, dass unser im Test verwendetes Gerät, ein Blackberry Passport, nach Verlassen der U-Bahn noch für viele Stunden im UMTS-Roaming bei E-Plus verblieben ist, obwohl am Aufenthaltsort LTE von o2 in guter Qualität verfügbar war.

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