Jahreswechsel

SMS, WhatsApp & Co an Silvester: So bereiten sich die Netzbetreiber vor

Die Netzbetreiber bereiten sich auf den Jahreswechsel vor und sehen sich für den Telefon- und Datenverkehr zu Mitternacht gut aufgestellt. Wir zeigen, welche Maßnahmen die Anbieter ergriffen haben und welche Tipps sie geben, damit die Neujahrsgrüße pünktlich ankommen.
Von Thorsten Neuhetzki

Silvester- und Neujahrsgrüße belasten die Netze Silvester- und Neujahrsgrüße belasten die Netze
Foto: dpa

Hinweis: Sie lesen eine Meldung aus einem der Vorjahre. Aktuelle Informationen zum Jahreswechsel 2016/2017 bekommen Sie in einer aktuellen Meldung.

Die letzten Stunden des Jahres 2014 laufen auf der Uhr ab und Deutschland bereitet sich auf die Silvesterfeier vor. Doch bei den Mobilfunkanbietern stehen die heißesten Stunden des Jahres noch bevor. Denn traditionell wird zum Jahreswechsel das Handy so viel genutzt wie an kaum einem anderen Zeitpunkt im Jahr. Nach einer Umfrage des Bitkom wollen 75 Prozent alle Befragten ihre Neujahrsgrüße per Telefon übermitteln und damit mehr als im Vorjahr. 22 Prozent greifen zu Smartphone-Apps wie WhatsApp (2013: 22 Prozent) und 38 Prozent zur SMS (2013: 39 Prozent). Wir haben bei den Netzbetreibern nachgefragt, wie sie sich und ihre Netze für den starken Sprach- und Datenverkehr aufgestellt sehen.

Telekom mit mobilen Sendeanlagen

Silvester- und Neujahrsgrüße belasten die Netze Silvester- und Neujahrsgrüße belasten die Netze
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"Das Mobilfunknetz der Telekom ist auch in Zeiten hoher Auslastung extrem leistungsfähig", heißt es von der Telekom auf Nachfrage. An besonders stark besuchten Orten/Veranstaltungen würden aber zusätzlich mobile Sendeanlagen eingesetzt. Das sei unter anderem auch bei Deutschlands größter Silvesterparty am Brandenburger Tor der Fall. Auch der SMS-Versand werde aus Sicht eines Sprechers kein Problem darstellen: "Wir haben in den vergangenen Jahren die Kapazitäten unserer SMS-Server so erhöht, dass wir kaum noch Verzögerungen bei der Zustellung von Kurznachrichten verzeichnen." Im Zweifel möge man seine SMS fünf Minuten früher verschicken. Verloren gehen werde aber keine SMS.

Neben einem erhöhten Telefonie- und SMS-Aufkommen an normalen Werktagen erwartet die Telekom rund um den Jahreswechsel einen weiteren Anstieg der mobilen Datennutzung durch die sozialen Netzwerke. Dem Kunden werde automatisch die jeweils beste Technologie zur Verfügung gestellt: GSM und UMTS werde für die Telefonie genutzt, für die mobile Datennutzung ist - wenn Tarif und Endgerät es ermöglichen - das LTE-Netz mit seinen hohen Bandbreiten erste Wahl.

Vodafone richtet Funkzellen neu aus

Auch Vodafone rechnet neben SMS vor allem mit einem ansteigenden Datenvolumen. Dafür sieht sich der Netzbetreiber aber gut aufgestellt. Man habe im LTE-Netz im vergangenen Jahr "massiv zusätzliche Kapazitäten geschaffen, um eine gute Performance und Datenübertragung sicherzustellen". Zum Jahreswechsel werden an bekannten großen Veranstaltungsorten zudem Reserven hinzu genommen, um den Ansturm der SMS und Datennutzung bewältigen zu können. Damit die Kunden in der Neujahrsnacht immer ein stabiles Netz vorfinden, habe Vodafone die Verbindungs- und Nutzungszahlen der vergangenen Jahre analysiert und weiß so, wo es Engpässe gab und wie sich die Nutzung der Dienste entwickelt hat.

Um in puncto Netzkapazität und -qualität auf Nummer sicher zu gehen, wird Vodafone in einigen Städten die Funkzellen eigens für die Neujahrsnacht neu einstellen. Diese werden - nach dem Prinzip der Hochlast-Parameter - so ausgerichtet, dass die höchste Netzkapazität jeweils genau da ist, wo sich die Besucherströme befinden. Über das LTE- und im UMTS-Netz verschickte Grüße werden so mit hoher Wahrscheinlichkeit pünktlich ankommen - vorausgesetzt natürlich, dass sowohl die Server der bekannten Dienste wie Facebook und Co. "mitspielen", als auch beim Empfänger ein schnelles und performantes Netz zur Verfügung steht. Und: Auf Deutschlands größter Silvesterparty am Brandenburger Tor in Berlin hat Vodafone ein eigenes Zusatz-Netz installiert, das sich schon zur Fußball-WM im Sommer bewährt hat. 20 zusätzliche Funkzellen im Abstand von je 200 Metern wurden unter der Erde verlegt und verstärken das Vodafone-Netz enorm. Allerdings: Zum Einsatz kommt hier nur UMTS. Wer also ein LTE-Handy nutzt, könnte in diesem Fall bessere Chancen haben, wenn er LTE ausschaltet. Zahlreiche Bilder der Vodafone-Netzversorgung auf der Silvestermeile in Berlin haben wir im Sommer veröffentlich.

E-Plus und o2 sehen ganz normalen Tag auf sich zukommen

E-Plus wurde bekanntlich in diesem Jahr von Telefónica übernommen. Entsprechend kommt eine Prognose für den Jahreswechsel für die Netze von E-Plus und o2 zusammen. Man ergreife in beiden Netzen zum Jahreswechsel die üblichen Maßnahmen, heißt es aus der Pressestelle. Beide Netze seien von ihren Kapazitäten her für das zu erwartende Datenvolumen an den Feiertagen (WhatsApp, FB & Co.) gut aufgestellt, SMS hätten dagegen für Grußbotschaften zum Jahreswechsel an Bedeutung verloren. "Es müssen daher in Bezug auf Netzwahl eigentlich keine speziellen Tipps mehr gegeben werden", meint man bei Telefónica. Grundsätzlich sollten die Kunden aber ihre Wünsche zum Jahreswechsel nicht erst fünf vor Zwölf schicken, sondern sicherheitshalber etwas früher. "Je nach Standort und genutztem Endgerät wird sich der Verkehr auf die unterschiedlichen Netzstandards verteilen", lautet die pauschale Aussage von Telefónica.

teltarif.de wünscht alles Gute für 2015

Das Team von teltarif.de wünscht Ihnen alles Gute für das neue Jahr und freut sich, Sie auch im kommenden Jahr mit allen News aus dem Bereich der Tele­kommuni­kation zu versorgen. Schon in der kommenden Woche geht es direkt mit der Messe-Berichterstattung von der CES in Las Vegas los, wo teltarif.de vor Ort ist.

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