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Alexa & Co.: Smarte Lautsprecher sollen künftig HiFi-Sound bieten

Nach Herstellern wie Amazon und Google wollen auch Apple und Samsung in den Markt für smarte Lautsprecher einsteigen. Neuheiten könnten schon auf der IFA zu sehen sein.
Von mit Material von dpa

Ende des Jahres tritt ein starker Rivale auf die Bühne: Apple will seinen Lautsprecher HomePod auf den Markt bringen. Der iPhone-Konzern verspricht dabei, die Nützlichkeit seiner Assistentin Siri mit einer hochwertigeren Musikwiedergabe als bei der Konkurrenz zu verbinden. Bei der ersten Präsentation zur hauseigenen Entwicklerkonferenz WWDC ließ Apple den HomePod gegen einen Echo und auch gegen ein mittleres Modell aus der Sonos-Produktfamilie antreten. Die Zuhörer fanden - bei einer kleinen Auswahl von fünf durch Apple ausgesuchten Songs - beide Geräte dem Homepod unterlegen. Die Siri-Funktionalität wurde noch gar nicht demonstriert.

Der Apple HomePod soll ab Ende des Jahres erhältlich sein Der Apple HomePod soll ab Ende des Jahres erhältlich sein
Foto: Apple
Der Apple-Lautsprecher soll die Umgebung erkennen und den Sound daran anpassen. Die kugelige Form soll für räumlicheren Klang sorgen. Allerdings will der Hersteller für das Gerät rund 350 US-Dollar verlangen. Deutsche Interessenten müssen demnach mit Preisen um 400 Euro rechnen - dafür bekommt man je zwei Amazon Echo oder Google Home. Bis der HomePod auch in Deutschland erhältlich ist, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Für 2017 ist lediglich der Verkaufsstart in englischsprachigen Ländern wie USA und Großbritannien geplant. Erst 2018 will Apple mit dem Gerät in weitere Staaten expandieren.

Unklar ist nicht zuletzt auch der Funktionsumfang, mit dem der HomePod an den Start geht. Während man mit dem Amazon Echo selbst seine Einkäufe managen kann, ist das Apple-Pendant zumindest der ersten Präsentation auf der Entwicklerkonferenz WWDC zufolge sehr auf die Musikwiedergabe fixiert. Dabei ist noch unklar, ob neben dem hauseigenen Streamingdienst Apple Music überhaupt weitere Plattformen unterstützt werden. Der Apple-Lautsprecher würde dann also zum einen sehr spät und zu einem hohen Preis, andererseits aber auch mit einem im Vergleich zur Konkurrenz kleineren Leistungsumfang auf den Markt kommen.

Samsung plant ebenfalls Echo-Konkurrenten

Auch Samsung kündigte am Rande der Vorstellung des neuen Smartphones Galaxy Note 8 den Eintritt ins Geschäft mit smarten Lautsprechern an, ohne aber zunächst weitere Details zu nennen. Der Smartphone-Marktführer könnte dabei auf seinen neuen Assistenten Bixby zurückgreifen, wobei dieser bislang wenig überzeugen kann und die Sprachsteuerung nur in englischer und koreanischer Sprache funktioniert.

Samsung hätte gegenüber der Konkurrenz aber ein nicht zu unterschätzendes Ass im Ärmel, was den Klang angeht: Beim Anfang des Jahres von Samsung übernommenen Audio-Konzern Harman wurde ein revolutionärer Lautsprecher entwickelt, der für perfekten Ton sorgen kann, egal, wie man gerade zur Box steht. Der Prototyp mit dem Namen SL-1 hat dafür die Form einer Sanduhr, deren Außenfläche komplett mit Lautsprechern gepflastert ist. Der Sound wird exakt auf die Position des Zuhörers fokussiert und die dafür nicht benötigten restlichen Lautsprecher arbeiten daran, die reflektierten Schallwellen ringsum zu unterdrücken, die den Ton verschlechtern würden.

Unklar ist, wie weit die Pläne von Samsung für einen smarten Lautsprecher gediehen sind. Die am Freitag kommender Woche startende IFA in Berlin wäre ein passendes Event, um weitere Details wie Features, Funktionsumfang, Preis und Liefertermin zu verraten. Der koreanische Elektronikkonzern ist auf der Messe unter dem Berliner Funkturm vertreten und hat auch eine Pressekonferenz angekündigt. Hier werden vor allem Wearables erwartet, aber wer weiß, vielleicht hat das Unternehmen ja in früherer Apple-Manier ein "One more thing" als Ass im Ärmel. Passen würde ein intelligenter Lautsprecher zur Messe, die aus der Internationalen Funkausstellung hervorgegangen ist, in jedem Fall.

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