Daten übertragen

Übers Kabel oder die Cloud: So gelingt der Smartphone-Umzug

Auch Wechsel zu neuem Betriebssystem kann einfach funktionieren
Von dpa / Marc Kessler

Smartphone-Betriebssysteme So gelingt der Umzug auf ein neues Smartphone
Foto: Apple, Google, Nokia, RIM, Samsung / Montage: teltarif.de
Schneller surfen und spielen, ein größeres Display oder die neusten Funktionen: Gründe für den Kauf eines neuen Smartphones gibt es genug. Nach Schätzungen der Gesell­schaft für Unterhaltungs- und Kommu­nika­tions­elektronik (gfu) wechseln Handy- und Smartphone­besitzer in Deutschland alle 24 bis 28 Monate ihr Gerät. Schwieriger als die Suche nach dem passenden Modell ist es aber oft, gespeicherte Kontakte, Nachrichten, Apps und sonstige Daten vom alten Smartphone aufs neue zu übertragen.

Der einfachste Fall: Umzug auf neues Smartphone mit gleichem Betriebssystem

Smartphone-Betriebssysteme So gelingt der Umzug auf ein neues Smartphone
Foto: Apple, Google, Nokia, RIM, Samsung / Montage: teltarif.de
Am einfachsten ist der mobile Umzug, wenn man "in der Familie bleibt", wie Uwe Baumgarten es nennt. Darunter versteht der Professor für Informatik an der Technischen Universität München zum Beispiel den Wechsel von iPhone zu iPhone oder von einem Android-Gerät zum nächsten.

Bei Apple liegen alle Daten und Apps in iTunes und der iCloud, erklärt er. "Bei Android läuft das über das Google-Konto." In solchen Fällen reicht es, das neue Smartphone mit dem alten Account zu verknüpfen - und schon sind alle Kontakte und andere Daten wie Kalender­einträge oder Notizen auch dort verfügbar.

Wechsel zwischen unterschiedlichen Betriebssystemen muss nicht schwierig sein

Per Cloud funktioniert auch der eigentlich kompliziertere Wechsel zwischen verschiedenen Betriebs­systemen (OS) oft ganz gut: Sowohl Apples iCloud als auch Google- und Microsoft-Konten können Kontakte im sogenannten vCard-Format exportieren und importieren, für Kalendereinträge wird fast überall der iCal-Standard unterstützt. Wer seine Daten ohnehin mit den Servern der Anbieter synchronisiert, kann sie also bequem am Rechner vom einen zum anderen Dienst übertragen und bekommt sie so automatisch auch aufs Handy.

Je nach OS-Kombination funktioniert der Smartphone-Wechsel oft auch ohne Datenimport und -export: Ein iPhone lässt sich zum Beispiel leicht mit einem Google- oder Microsoft-Konto verknüpfen, ein Smartphone mit Windows Phone kann Kontakte und Kalendereinträge aus Apples iCloud übernehmen. Ein Google-Konto bei Windows Phone einzubinden, funktioniert ebenfalls - entweder über die Standards CalDAV und CardDAV oder über die Microsoft-Variante ActiveSync.

Wer seine Daten nicht über die Server der Konzerne verschieben möchte, kann Kontakte und Termine auch mit Hilfe eines Rechners vom Handy holen und auf ein neues Gerät kopieren. iPhone-Besitzer können etwa mit iTunes ein Backup der Handy-Daten erzeugen und auf ein neues Gerät spielen oder auch die Daten aus dem Windows-Konktaktverzeichnis synchronisieren. Hersteller wie HTC, Samsung oder LG bieten für den Android-Umzug eigene Software. Der Smart­phone-Wechsel funktioniert darüber aber oft nur, wenn die Geräte vom selben Hersteller stammen.

Apps können Umzug vereinfachen

Eine Android- und Symbian-Alternative ohne Hersteller­bindung ist das Programm MyPhoneExplorer. Die kostenlose Software kann auch SMS von Gerät zu Gerät übertragen oder exportieren. Wer nur diese Funktion braucht, kann sich mit der Gratis-App SMS Backup & Restore für Android behelfen: Sie speichert SMS als XML-Datei, verschickt diese per Mail und stellt die Nachrichten schließlich auf dem neuen Smartphone wieder her. Der Umweg über den PC entfällt.

Kontakte per SIM-Karte umziehen: Einfach, aber limitiert

Die altmodischste Umzugs­methode für Kontakte ist der Transport per SIM-Karte. "Das funktioniert heute noch gut und ist vielleicht die einfachste Variante", sagt teltarif-Redakteur Thorsten Neuhetzki. Das gilt vor allem dann, wenn das Altgerät noch ein klassisches Handy und kein Smartphone ist. Allerdings bieten die SIM-Karten nicht unbegrenzt Speicherplatz.

Außerdem gibt es ein weiteres Limit: "Ich kann jedem Namen nur eine Telefonnummer zuordnen", erklärt Neuhetzki. Wer mehrere Nummern für den gleichen Namen hat, muss für die SIM-Übertragung getrennte Datensätze wie "Müller privat" und "Müller geschäftlich" anlegen. Das ist nicht mehr zeitgemäß.

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