Kabel-Deutschland-Übernahme: Liberty Global gratuliert Vodafone
Die neue Vodafone-Zentrale in Düsseldorf
Foto: Vodafone
Was sich bereits abgezeichnet hat, ist nun offiziell: Liberty Global,
neben Vodafone ebenfalls Mitbieter im Kampf um die Übernahme von
Kabel Deutschland, ist definitiv aus dem Rennen.
"Unglücklicherweise sind uns die Vodafone-Jungs beim Versuch, den Rest Deutschlands zu
konsolidieren, zuvorgekommen", zitiert Bloomberg Liberty-Global-Chef John Malone. "Wir wünschen Vodafone viel Erfolg. Wir
hoffen, sie werden ein guter Mitspieler auf dem Kabelmarkt."
Weg für Vodafone nun wohl frei
Die neue Vodafone-Zentrale in Düsseldorf
Foto: Vodafone
Man sei nun auf der Suche nach günstigen Kaufgelegenheiten in Südeuropa, wenn sich die
dortige Wirtschaft wieder erhole. Wie berichtet, hatte Vodafone den
Kabel-Deutschland-Aktionären zuletzt 87 Euro pro Aktie geboten, was (inklusive der
Berücksichtigung von Schulden) einer Bewertung des Münchener Kabelunternehmens von
rund 10,7 Milliarden Euro entspricht. Die Führungsspitze von Kabel Deutschland hatte den
Aktionären empfohlen, das Vodafone-Angebot anzunehmen.
Der Weg ist für Vodafone damit offenbar frei: Das Handelsblatt hatte schon gestern gemeldet, der Konzern wolle die Übernahme nach der Hauptversammlung bei Kabel Deutschland Ende Oktober abschließen. Eine Blockade der Übernahme durch das Bundeskartellamt erwarte Vodafone-Group-Chef Vittorio Colao nicht.
Keine Entlassungen durch KDG-Übernahme bis Ende 2014
Unterdessen hat Vodafone seinen Angestellten garantiert, (nur) im Zusammenhang mit der Kabel-Deutschland-Übernahme keine Entlassungen bis Ende 2014 auszusprechen. Eine solche Vereinbarung hat die Geschäftsleitung des Düsseldorfer Unternehmens mit Betriebsräten und IG Metall ausgehandelt. Einen entsprechenden Bericht der Rheinischen Post hat Vodafone-Sprecher Kuzey Esener unserer Redaktion bestätigt.
Allerdings plant Vodafone auch weiterhin, seinen Kundenservice bis 2015 in eine eigene Service-Gesellschaft auszulagern (teltarif.de berichtete), um die Einstiegsgehälter für Beschäftigte abzusenken. Zudem werden Teile der Informationstechnologie nach Indien und Teile der Netzwerküberwachung nach Rumänien verlagert.