Test: Yale-Überwachungskamera mit motorisiertem Objektiv
Bedienung
Nach der zu Beginn geäußerten Kritik an der Bezeichnung gibt es jetzt Lob für die Monetarisierung. Dass man mit seinen persönlichen Daten durch das Anlegen eines Benutzerkontos bezahlt, ist leider Standard, bei vielen Lösungen fallen aber auch noch monatliche Gebühren für die Nutzung an. Auf diese verzichtet Yale. Dafür entfällt im Gegenzug eine Cloud-Sicherung.
Aufnahmen können auf einer (nicht im Lieferumfang enthaltenen) microSD-Karte oder auf dem Smartphone gespeichert werden. Um unbefugten Zugriff auf die Handy-App zu verhindern, lässt sie sich mit dem Fingerabdrucksensor sperren.
Beispielaufnahme der Yale-Kamera
Bild: Andre Reinhardt
Wir kamen mit der Bedienung der Anwendung schnell zurecht. Der Nutzer wird nicht von einer Flut an Buttons überschwemmt. Es gibt die Menüpunkte „Device“, „Nachricht“ und „Ich“. Generell ist die Lokalisierung etwas holprig, aber dennoch verständlich.
Ein Klick auf den Play-Button im Vorschaufenster der Kamera führt zur Live-Ansicht. Dort kann man das Geschehen verfolgen, Videos oder Fotos aufnehmen, über das Mikrofon kommunizieren und den Winkel der Kamera justieren. Eine Auswahl der Bildqualität (HD oder SD) ist ebenfalls möglich. Digital gezoomt wird mit der typischen Zweifingergeste.
Qualität der Yale-Überwachungskamera
Die Anschlüsse der Yale-Kamera
Bild: Andre Reinhardt
Exif-Informationen sind in den Dateien des Geräts nicht einsehbar. Insofern wissen wir nichts über die Blendenöffnung, die Brennweite oder den Hersteller des Kamera-Moduls. Die Bildqualität geht generell größtenteils in Ordnung. Kompressionsartefakte sind besonders bei Bewegungen des Objektives zu erkennen. Steht die Überwachungskamera still, fallen diese deutlich weniger auf. Der Detailgrad ist mittelprächtig, feine Strukturen verschwimmen oft. Gesichter werden jedoch ausreichend scharf dargestellt. Außerdem ist der Weißabgleich natürlich abgestimmt.
Verzerrungen gibt es bauartbedingt an den Rändern, diese sind aber vertretbar. Der gewählte Ultraweitwinkel erlaubt viel Überblick der Szenerie links und rechts. Oben und unten hätten wir uns aber ein wenig mehr Bildfläche gewünscht.
Das motorisierte Objektiv im Detail
Bild: Andre Reinhardt
Die Videoaufnahmen der Yale-Überwachungskamera sind, sofern mindestens 150 kBit/s an Internetgeschwindigkeit zur Verfügung stehen, flüssig. Es gibt 25 Bilder pro Sekunde. Die Qualität des verbauten Lautsprechers ist brauchbar, der Ton ist laut und verständlich, aber etwas blechern. Innerhalb der Videos überzeugt der aufgenommene Klang. Das Kunststoffgehäuse der Yale-Kamera wirkt robust, könnte aber einen Tick hochwertiger sein.
Fazit zur Yale-Überwachungskamera
Uns haben viele Aspekte des Geräts gefallen. Da wären das dreh- und schwenkbare Objektiv, das im Alltag tatsächlich mehr von der Szenerie darstellen kann, die intuitiv bedienbare App und der Verzicht auf ein Monatsabonnement.
Außerdem leistet das integrierte Mikrofon bei der Tonaufnahme gute Arbeit. Die Bildqualität und die Verarbeitung sind ausreichend, bei beidem wäre aber mehr drin gewesen. Wenn Sie vor allem großflächige Räume überwachen wollen, ist die Yale-Kamera einen Blick wert.