Vergleich

Im Vergleich: DSL-Angebote ohne Telefonanschluss

Rechnen sich die reinen Datenanbindungen ans Internet überhaupt?
Von Björn Brodersen

Wer auch zu Hause seine Telefonate hauptsächlich mit dem Handy führt, kann auf den herkömmlichen Telefonanschluss verzichten. Doch so leicht ist es nicht, das heimische Festnetztelefon abzuschaffen: Schließlich ist ein Telefonanschluss der Deutschen Telekom oder eines anderen Vollanschluss-Anbieters in den meisten Fällen noch Voraussetzung für den DSL-Anschluss, mit dem man deutlich schneller als über die analoge Telefon- oder ISDN-Leitung im Internet surfen kann. Zwar bieten inzwischen auch die Mobilfunkbetreiber ihren Kunden Breitbandzugänge via UMTS bzw. HSDPA an, doch diese Angebote schneiden im Preisvergleich mit den aktuellen DSL-Angeboten schlechter ab.

Die Lösung versprechen so genannte entbündelte DSL-Anschlüsse, für die kein herkömmlicher Telefonanschluss mehr vorhanden sein muss. Solche reinen Datenanbindungen bieten immer mehr Provider ihren Kunden an, genutzt werden dabei die Leitungen alternativer Netzbetreiber. Die Telekom bietet den so genannten IP-Bitstrom-Zugang noch nicht an. Auch Mobilfunkanbieter wie Vodafone und o2 führen inzwischen solche DSL-only-Anschlüsse. Doch rechnen sich diese Angebote wirklich? Und bei welchem Anbieter finden Interessenten den günstigsten entbündelten DSL-Anschluss? Wir haben nachgerechnet.

16,37 Euro im Monat sind viel, wenn man kaum zum Festnetztelefon greift

DSL-only-Angebote: Wer bietet was?
QSC
Für den herkömmlichen Telefonanschluss zahlen die Nutzer von T-DSL- oder T-DSL-basierten Anschlüssen der so genannten DSL-Reseller wie 1&1, freenet und Tele2 mindestens 16,37 Euro im Monat. Für manche ist dieser Betrag so hoch, dass sie am liebsten auf ihn verzichten würde, da sie den Telekom-Telefonanschluss sowieso kaum nutzen und stattdessen fast nur per Handy - am besten zu Homezone-Optionspreisen - telefonieren oder künftig mehr auf die Internet-Telefonie (VoIP) setzen wollen. Nachteil ist allerdings, dass diese Nutzer damit nicht mehr per Call by Call telefonieren können, denn die Vor-Vorwahlen stehen nur Telekom-Telefonanschlusskunden zur Verfügung.

In preislicher Hinsicht ist der Verzicht auf Call by Call zu verschmerzen, schließlich bieten die zahlreichen VoIP-Anbieter ähnliche Preise wie im Call-by-Call-Bereich, zudem sind viele der VoIP-Anschlüsse mit keinen oder geringen monatlichen Grundkosten verbunden und mit einem beliebigen DSL-Anschluss nutzbar - die Auswahl ist also recht groß. Dagegen sind aber Notruf- oder Sonderrufnummern teilweise nicht mehr erreichbar. Eine wichtige Rolle bei den Überlegungen für oder wider einen reinen DSL-Anschluss spielt auch die angebotene DSL-Hardware des Providers: Unterstützt das mitgelieferte Gerät keine VoIP-Telefonie, muss der Kunde sich unter Umständen für viel Geld selbst entsprechende Hardware anschaffen. Ansonsten ist er - zu vergleichsweise hohen Preisen - nur auf dem Handy oder - per VoIP - nur bei eingeschaltetem PC telefonisch erreichbar.

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