EU-Roaming

Einführung der EU-Roamingtarife abgeschlossen

Ab heute kein Antrag zum Wechsel in den EU-Tarif mehr nötig
Von Christian Horn

Ab heute sind die EU-Roamingtarife für alle Mobilfunk-Nutzer in EU-Ländern gültig. Die Höchstpreise für ausgehende Mobiltelefonate in EU-Ländern sind damit auf 58,3 Cent pro Minute und auf 28,6 Cent pro Minute für eingehende Anrufe festgelegt.

Die am 30. Juni in Kraft getretene EU-Roamingverordnung hatte eine gestaffelte Einführung der EU-Tarife vorgesehen: Spätestens ab dem 30. Juli mussten die Mobilfunk-Anbieter ihren Kunden einen Mobilfunk-Roamingtarif nach EU-Vorgaben anbieten. Kunden, die diesen Tarif sofort beantragten, musste binnen eines Monats, also spätestens zum 30. August, dieser Tarif zur Verfügung gestellt werden. Ab heute müssen nun auch die Kunden, die die EU-Tarife nicht explizit beantragt hatten, automatisch auf die neuen Tarife umgestellt werden und die Einführungsphase der EU-Roamingtarife ist damit abgeschlossen.

Nicht alle Kunden werden automatisch umgestellt

Kunden, die bereits einen gesonderten Roaming-Optionstarif gebucht hatten oder der Umstellung widersprochen haben, sind von der Regelung der automatischen Umstellung ausgeschlossen. Doch auch diese Kunden können, falls gewünscht und sie dies ihrem Anbieter mitteilen, kostenlos in den EU-Tarif wechseln. Der Wechsel muss laut EU-Verordnung binnen eines Tages, kostenlos und unabhängig von weiteren Vertragsbestandteilen möglich sein.

Kunden, die jetzt einen neuen Vertrag abschließen, müssen von ihrem Anbieter den EU-Tarif aktiv angeboten bekommen und aktiv über den EU-Tarif informiert werden, sofern die SIM-Karte Roaming-fähig ist. Hat der Anbieter keine Möglichkeit, den Kunden über den EU-Tarif ausführlich zu informieren, dann muss dieser voreingestellt sein.

Vodafone stellte als erster Netzbetreiber automatisch auf den EU-Tarif um

Bei den deutschen Netzbetreibern war Vodafone der erste Anbieter, der seine Kunden automatisch auf einen EU-Tarif umstellte. Der Netzbetreiber vollzog die automatische Umstellung auf die neuen EU-Preise bei seinen Vertrags- und Prepaid-Kunden, die nicht die Option ReiseVersprechen oder eine andere Roaming-Option gebucht hatten, bereits am 29. Juli, also schon zwei Monate vor der vorgeschriebenen Frist.

E-Plus stellte zum 1. August seine Prepaid-Kunden auf seinen mit den EU-Vorgaben konformen Tarif E-Plus Prepaid International um, die automatische Umstellung der Vertragskunden auf den Tarif E-Plus International folgte zum 31. August. Beim Münchner Netzbetreiber o2 erfolgte die automatische Umstellung der Vertrags- und LOOP-Prepaidkunden, die keine Auslandsoption gebucht hatten, am 30. August.

T-Mobile passte schon zum 1. Juli die Option T-Mobile Weltweit an die EU-Vorgaben an. T-Mobile Weltweit ist schon seit mehreren Jahre bei T-Mobile-Vertragskunden voreingestellt, bei Preipaid-Kunden ist die Option seit dem 1. Juli 2006 automatisch eingestellt. Somit musste T-Mobile nur die Bestandskunden umstellen, für die die Weltweit-Option noch nicht eingestellt war. T-Mobile rechnet nach Aussage der Pressestelle des Unternehmens damit, diese Umstellung fristgerecht zum heutigen 30. September leisten zu können.

Beim "fünften" deutschen Netzbetreiber, dem virtuellen Netzbetreiber vistream, wurden alle Reseller-Angebote in Netz von vistream einheitlich zum 27. August automatisch umgestellt.

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