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Motorola und Alcatel-Lucent setzen auf mobiles Breitband

Alcatel-Lucent plant LTE-Pilotprojekte noch in diesem Jahr
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Das Breitband-Internet wird in Zukunft mehr und mehr mobil. Damit rechnen Vertreter von Mororola und Alcatel-Lucent bei ihren Vorträgen auf der 12. Euroform-Jahrestagung "Telecom Trends" in Köln. Während im Mobilfunkbereich neben GSM auch UMTS bereits verfügbar sei, rechnet Ralf Gerbershagen von Motorola für Ende des Jahres auch mit WiMAX-Endgeräten, die massenmarkttauglich sind.

Dr. Jürgen Weber von der Alcatel-Lucent Deutschland AG will über HSDPA Downloads mit bis zu 14,4 MBit/s und Uploads über HSUPA mit 5,7 MBit/s ermöglichen. Derzeit bieten T-Mobile und Vodafone über HSDPA bis zu 7,2 MBit/s an. o2 hat in Städten zum Teil von 1,8 auf 3,6 MBit/s umgestellt und E-Plus plant für dieses Jahr zumindest seinen HSDPA-Start. Mit HSUPA sind zunächst 1,45 MBit/s möglich. Mit der für das nächste Jahrzehnt erwarteten UMTS-Nachfolgetechnik LTE sollen im Download Bandbreiten von 100 bis 200 MBit/s und im Upload eine Performance von bis zu 50 MBit/s möglich sein.

Gerbershagen erläuterte weiter, dem Konsument sei die verwendete Technologie egal. Dem Endkunden gehe es ausschließlich um die Performance, die erreichbar ist. Der Motorola-Vertreter erklärte weiter, er rechne damit, dass der Bedarf für immer mehr Bandbreite vorhanden ist. Es gäbe immer mehr Content und immer mehr Applikationen, die immer breitbandigere Anbindungen erfordern würden.

Zugriff auf alle Inhalte auch mobil

Der Zugriff auf alle Inhalte sei in Zukunft generell auch mobil möglich. Schon jetzt habe Motorola viele Anwendungen in die Handys integriert. Dazu gehörten Musik und Messaging, Internet und E-Mail, Kamera und Video, Chat und Blog. In Großbritannien ist es außerdem möglich, den heimischen Digital-TV-Receiver vom Handy aus zu steuern. So sei es unterwegs beispielsweise denkbar, Aufzeichnungen bestimmter Fernsehsendungen zu programmieren. Dazu steht der komplette vom TV-Receiver bekannte elektronische Programmführer auch auf dem Handy zur Verfügung.

Dr. Weber ging noch einen Schritt weiter und sieht den Fernsehempfang sogar mobil. Ein Blick auf die Netzabdeckungskarten der deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber zeige, dass hier noch viel zu tun sei. Die Vision, IPTV während einer Autofahrt von Stuttgart nach Berlin durchgehend zu nutzen, sei mit der derzeitigen UMTS-Abdeckung noch nicht möglich. Lediglich in den Ballungsgebieten sind die derzeitigen Breitbandnetze auch großflächig ausgebaut.

Alcatel-Lucent will noch in diesem Jahr erste Tests mit der LTE-Technik starten. Dabei sei auch ein Pilotprojekt in Deutschland geplant. Im Rahmen der Forschung will der Konzern unter anderem nachweisen, dass diese mobile Breitband-Technik auch auf Basis der jetzigen Netz-Infrastruktur eingesetzt werden kann. Mit kommerziellen LTE-Netzen rechne das Unternehmen jedoch erst in drei bis vier Jahren.

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