Höhere Netzkapazitäten

Telefónica will LTE-Netze mit "metro cells" massiv erweitern

Mini-Basisstationen sollen auch bei o2 kommen - aber nicht vor 2013
Von Marc Kessler

metro cell Eine "metro cell" des Netzwerk­ausrüsters Alcatel-Lucent
Foto: Alcatel-Lucent
Telefónica hat auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona ein weiterentwickeltes LTE-Netz ("smart 4G network") im Live-Betrieb vorgestellt. Die Hardware des Netzes stammt vom Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent und basiert auf dessen "lightRadio"-Technologie. Diese Technik soll die LTE-Abdeckung (besonders Indoor) und vor allem die Kapazität der LTE-Netze deutlich erhöhen, indem zahlreiche Mini-Basisstationen - sogenannte "metro cells" - in Städten und Ballungsräumen in Betrieb genommen werden.

metro cell Eine "metro cell" des Netzwerk­ausrüsters Alcatel-Lucent
Foto: Alcatel-Lucent
Das LTE-Netzwerk funkt dabei im Frequenzbereich um 2,6 GHz und soll maximale Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s im Down- und 40-60 MBit/s im Upstream ermöglichen. Durch die hohe Anzahl von "metro cells" in dicht besiedelten Städten und Regionen soll die Kapazität des neuen LTE-Netzes - im Vergleich zu herkömmlichen Mobilfunk-Netzen - um bis zu 400 Prozent steigen.

Mini-Basisstationen sollen hohe Bandbreiten und geringe Ping-Zeiten ermöglichen

Innerhalb einer "metro cell", heißt es seitens der beiden Unternehmen, sollen bis zu 30 Nutzer gleichzeitig mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 MBit/s surfen können. Die Latenzzeiten soll gleichzeitig auf rund 20 bis 25 Millisekunden sinken.

Die wichtigste Aufgabe, so Telefónicas Technik-Vorstand (CTO) Enrique Blanco, sei es, die reibungslose Zusammenarbeit aller verschiedener Technologien - 2G, 3G, LTE, WiFi und Glasfaser - zu gewährleisten, um die Netze der nächsten Generation wirklich funktionsfähig zu machen.

o2 dementiert: Kein Rollout in Deutschland in diesem Jahr

Einen Bericht des Magazins Heise, wonach Telefónica plane, die neue Technologie im Netz der deutschen Marke o2 schon in diesem Jahr auszurollen, dementierte o2-Pressesprecher Albert Fetsch eindeutig. Dem Bericht zufolge wolle Telefónica die neue Technik noch in diesem Jahr "bis zur Jahresmitte" in größeren Städten Deutschlands einführen - und zwar im Rahmen einer Kooperation mit der Deutschen Telekom.

Aufbau der "konventionellen" LTE-Netze geht vor

Diese Information weist Fetsch jedoch entschieden zurück: Die metro-cell-Technologie komme "definitiv nicht in diesem Jahr nach Deutschland", sondern "frühestens 2013". Bei der Präsentation auf dem MWC in Barcelona handele es sich um einen "reinen Showcase". Zunächst werde man LTE in Deutschland auf Basis der bestehenden Netz-Infrastruktur ausrollen, die lightRadio-Technologie stelle lediglich eine Erweiterungsmöglichkeit in bestimmten - besonders dicht besiedelten Gebieten - dar.

Weitere Meldungen zum Telekommunikationskonzern Telefónica

Weitere Meldungen vom Mobile World Congress in Barcelona

Mehr zum Thema Alcatel-Lucent