Schutz

LBB tauscht nach Datenklau Kreditkarten von 130 000 Kunden aus

Karten der Kunden sollen im Januar ausgetauscht werden
Von ddp / Thorsten Neuhetzki

Die Landesbank Berlin (LBB) wird nach dem Datenklau Ende der vergangenen Woche alle betroffenen Kreditkartenkunden informieren. In einem Brief entschuldige sich die Bank für die entstandenen Unsicherheiten und kündige einen Austausch der Kreditkarten im Januar an, teilte das Finanzinstitut heute in Berlin mit. Rund 130 000 Kunden erhielten diese Mitteilung. Bisher hieß es lediglich, dass detaillierte Kreditkartenabrechnungen Zehntausender Kunden entwendet wurden.

Die Bank erklärte, dass keine illegalen Abbuchungen auf Basis der entwendeten Daten bekannt seien und das Risiko eines Missbrauchs unverändert als äußerst gering eingeschätzt werde. Sollte es wider Erwarten zu Schadensfällen aus dem Diebstahl kommen, werde das Unternehmen für die Einbußen der Kunden aufkommen.

LBB hat insgesamt 1,95 Millionen Kreditkarten ausgegeben

Bereits Anfang der Woche hatte die Bank mitgeteilt, alle Vorgänge im Zusammenhang mit Kundendaten mit Hilfe eines externen Sachverständigen zu überprüfen. Der TÜV Rheinland sei beauftragt worden, hieß es. Die Landesbank Berlin ist nach eigenen Angaben der größte Kreditkartenausgeber in Deutschland. Insgesamt habe man rund 1,95 Millionen Kreditkarten herausgegeben.

Der "Frankfurter Rundschau" waren die Kundendaten am vergangenen Freitag anonym per Post zugespielt worden. Die Datensendung sei offensichtlich auf dem Weg von einem externen Dienstleister zur LBB entwendet worden, teilte die Landesbank am Wochenende mit. Die Frankfurter Polizei ermittelt. Die Daten sind laut Zeitung auf mehreren Hundert Mikrofiches der Firma AtosWorldline, die für die Landesbank die Abrechnungen erstellt und eine Filiale in Frankfurt hat, aufgezeichnet. Nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" sind neben Kreditkarten der LBB auch Karten, die über den ADAC und den Internethändler Amazon ausgestellt wurden, betroffen.

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