Handy-Betriebssystem Blackberry 10 von RIM nimmt Gestalt an
Im Rahmen der Entwicklerkonferenz Blackberry Jam [Link entfernt] konnte teltarif.de in Frankfurt einen ersten Blick auf das künftige Betriebssystem Blackberry 10 werfen. Die aktuelle "Blackberry Jam Tour" richtet sich speziell an Entwickler, die Apps für Blackberry entwickeln möchten. Ihnen wurde ein erstes Testgerät mit dem Namen Blackberry "Dev Alpha B" vorgestellt, mit dem qualifizierte Entwickler ihre Programme ausprobieren und testen können.
Das Demogerät "Dev Alpha B" wird aber so nicht in den Handel kommen. Sicher ist schon jetzt, dass zunächst ein Gerät mit Touchscreen und einem fortschrittlichen Worterkennungssytem sowie ein Gerät mit klassischer Tastatur kommen wird.
Blackberry versteht Android - mehr Apps verfügbar
Verschiedene Anwendungen auf dem Homescreen
Bild: teltarif.de
Über spezielle Software-Programmierer-Werkzeuge ist es möglich, bereits bestehende Apps für Android oder iOS auf Blackberry zu portieren. Je nachdem wie diese Anwendungen geschrieben sind, bleibt der Portierungsaufwand gering. Wenig bekannt: Auf dem Playbook und auch auf Blackberry 10 können unter bestimmten Umständen für Android geschriebene Anwendungen sogar schon direkt laufen.
Viele Gedanken hat sich die Firma RIM (Research in Motion), welche die Blackberry-Familie herstellt, auch zu einem neuen Bedienerkonzept gemacht. Bei vielen Betriebssytemen muss der Nutzer permanent auf einen definierten Startbildschirm zurück springen, um in andere Programme wechseln zu können. Beim Blackberry 10 geht es anders: Der Nutzer streicht vom Bildschirmrand ins Innere des Displays und "verkleinert" somit die gerade verwendete App. Er sieht dann alle aktiven Apps und kann kurz zum zentralen Posteingang (im Blackberry-Jargon "Hub" genannt) wechseln, um später mit der ursprünglichen App weiter zu arbeiten.
Blick auf neues Bedienerkonzept
Bild: teltarif.de
Wer schon mit dem Playbook von Blackberry gearbeitet hat, kennt das Vefahren. Das Dev Alpha ist im Prinzip ein von der Größe geschrumpftes Playbook mit kompletter Mobilfunkschnittstelle.
Sicherheitskonzept: Zwei Geräte in einem
Blackberry-Geräte werden wegen ihrem ausgefeilten Sicherheitskonzept gerade in Unternehmen sehr geschätzt. Viele Nutzer möchten aber gerne auch private E-Mails, Bilder oder ihr Social-Media-Leben auf dem Smartphone nutzen, was den Sicherheitsverantwortlichen der Firmen oft Schweißperlen auf die Stirn treibt. Als Lösung hat Blackberry seine schon bei Blackberry 7 nutzbare "Balance" für Blackberry 10 weiter verfeinert. Dadurch werden zwei Blackberry-Geräte in einem vereint, der "geschäftliche" Teil ist vom "privaten" Teil strikt abgekapselt.
Mit dem Web-Browser des dienstlichen Teils kann z.B. auch auf das Intranet des eigenen Unternehmens zugegriffen werden, im privaten Modus ist dies nicht möglich. Auch können keine Firmendokumente oder dienstliche E-Mails auf dem privaten Teil gelesen oder über private Kanäle zu verschickt werden. Eingerichtete Passwörter gelten nur für den "Work Perimeter" (ein Blackberry-Begriff für den geschäftlich genutzten Teil), die Verwaltung und die Sicherung der Geräte wird für den IT Verantwortlichen durch den neuen "Blackberry Device Service" (BDS) einfacher. Falls es zum Äußersten kommt, kann der Verantwortliche der Firmen-IT den "dienstlichen" Teil aus der Ferne löschen, ohne die privaten Daten des Nutzers überhaupt anzufassen.
RIM steht finanziell nicht so schlecht da, wie viele Beobachter glauben. Auf der folgenden Seite geben wir einen Einblick in die Zahlen und verraten weitere Details über Blackberry 10 sowie den Liefertermin neuer Geräte.