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Telekom Flagship-Store: Eindrücke aus 1066 Quadratmetern

Andere schließen ihre Läden, die Telekom tut genau das Gegen­teil. Service-Chef Dr. Ferri Abol­hassan erklärte in Hamburg, warum.
Aus dem Flagship Store in Hamburg berichtet

In Prag (Tsche­chien) gibt es einen Telekom Flagship-Store mit 836 Quadrat­metern, und in Hamburg sind es 1066 Quadrat­meter gemie­tete Fläche. Zahlen, die am Rande der Eröff­nungs­feier in der Spitalerstr. 3 in Hamburg bekannt wurden. Wo zuletzt ein Pop-Up-Store zu Hause war, waren vorher tren­dige Klamotten verkauft worden, und davor nutzte diese Fläche der ins Schlin­gern gera­tene Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzern. Hamburger Urein­wohner erin­nern sich an "Brink­mann", der unweit dieses Stand­ortes weiße und braune Ware (Elek­tro­geräte für Küche, Bad und Wohn­zimmer) verkauft hatte. Jetzt findet sich vor Ort Tele­kom­muni­kation und alles was dazu gehört, seit wenigen Tagen für die Öffent­lich­keit geöffnet.

Gegen den Trend: Telekom eröffnet Läden für die Menschen

Innenbegrünung mit automatischer Bewässerung an der Decke. Innenbegrünung mit automatischer Bewässerung an der Decke.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Überall werden Läden geschlossen, aktu­ellstes Beispiel die Galeria Karstadt-Kaufhof. Die Telekom mache genau und ganz bewusst mit ihrem Flagship-Store in Hamburg das Gegen­teil, betonte der Verkaufs- und Service Chef der Telekom Deutsch­land, Dr. Ferri Abol­hassan. Gegen­über den Fach­besu­chern erläu­terte er noch­mals die acht verschie­denen Vertriebs- und Kontakt­kanäle der Telekom, wodurch das Unter­nehmen rund um die Uhr ("24/7") erreichbar sei.

Über acht Kanäle erreichbar

Die bekann­teste Möglich­keit, die Telekom zu errei­chen, dürfte die Hotline 0800-3301000 (intern "1000" oder "inbound" genannt) sein. Daneben gibt es auch "outbound", d.h. Call­center rufen im Auftrag der Telekom bei den Kunden an, sofern diese zuvor explizit zuge­stimmt haben, etwa durch ein Häkchen auf dem Kunden­auf­trag oder die Teil­nahme an einem Gewinn­spiel im Internet.

Dann gibt es drit­tens die "Remote Technik". Hier rufen die Kunden an, die ein tech­nisches Problem haben, das gelöst werden soll. Es folgt vier­tens der Telekom-Außen­dienst, d.h. die Tech­niker und Tech­nike­rinnen, die dann raus zum Kunden fahren und vor Ort nach dem Rechten sehen, warum der Anschluss nicht mehr funk­tio­niert.

Kanal fünf sind die Telekom-eigenen Shops wovon es in Deutsch­land 400 gibt, gefolgt vom 180 "Part­ner­agen­turen", die nur Telekom im Programm haben, und der Fach­handel (Kanal sechs) bei dem oft auch Konkur­renz-Ange­bote zu finden sind.

Emotional: Door to Door

Ein emotio­nales Thema ist der "D2D"-Vertrieb (D2D = Door to Door, die Verkäufer an der Haustür). Hier wird Abol­hassan deut­lich: "Wenn wir Milli­arden für schnelle Glas­faser in der Erde vergraben, können wir nicht warten, bis die Kunden irgend­wann eine Glas­faser bestellen, das würde 40 Jahre dauern. Die Zahl der Beschwerden liege aber im "unter einem Promille"-Bereich.

Gleich­wohl ist Abol­hassan für Hinweise, wenn etwas schief geht, dankbar. Je genauer (Datum, Uhrzeit, Ort, Name des Vertre­ters und möglichst auch die VO-Nummer vom Ausweis) diese Hinweise sind, desto besser kann Abhilfe geschaffen werden.

Und schluss­end­lich bleibt der Kanal "Online", wo die Kunden in Ruhe auswählen und dann bestellen können.

14 Tage Rück­tritts­recht

Die Telekom bietet auf allen Kanälen (auch im Shop) ein 14-tägiges Rück­tritts­recht an. Nach jedem Auftrag wird der Kunde per E-Mail sehr detail­liert darüber infor­miert, was er oder sie soeben bestellt hat.

Neues Design: Sieben Monate Bauzeit

Karin Kranz (links) zeichnet für das Shop-Design verantwortlich. Karin Kranz (links) zeichnet für das Shop-Design verantwortlich.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Zurück zum Shop: Dessen Design hat wie zuvor in Stutt­gart oder Köln die Telekom-Mana­gerin Karin Kranz entworfen. Etwa sieben Monate hatte es gedauert, von der Über­gabe der Schlüssel zum Gebäude bis zur fertigen Eröff­nung, um die beiden Stock­werke umzu­bauen, und es sind viele nette Details. Etwa eine Innen­begrü­nung, die über eine ausge­tüf­telte Versor­gung auto­matisch mit Wasser versorgt wird und für ein gutes Klima sorgt.

Eigene Bereiche für Apple, Samsung, Xiaomi und die umweltfreundlichen Produkte Eigene Bereiche für Apple, Samsung, Xiaomi und die umweltfreundlichen Produkte
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Im Erdge­schoss gibt es Ecken für verschie­dene Hersteller, etwa die iPhones, Uhren oder Tablets von Apple. Wer nun die Idee hätte, diese Geräte mal eben "so" mitzu­nehmen, wird wenig Freude haben. Gemeinsam mit Apple wurde ein System entwi­ckelt, dass die Geräte außer­halb des Ladens auto­matisch den Geist aufgeben, wenn sie nicht nach erfolg­rei­chem Kauf explizit frei­geschaltet wurden. Auf den Geräten ist eine App aufge­spielt, die den Kunden über das Gerät infor­miert, und auch zu verschie­denen Versionen Preise nennt, wahl­weise mit oder ohne Mobil­funk­ver­trag.

Eine andere Ecke ist Samsung oder Xiaomi vorbe­halten, und auch das "haus­eigene" T-Phone liegt zum Auspro­bieren bereit.

Das obere Stock­werk

Angebote für Geschäftskunden im zweiten Stock. Angebote für Geschäftskunden im zweiten Stock.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Im oberen Stock­werk befinden sich verschie­dene Lounges. Einmal für Kinder, die sich über Kopf­hörer Videos und Spiele anschauen können, während die Eltern sich beraten lassen, eine Elsa-Figur aus dem Disney-Film "Frozen" steht für Selfies bereit, und in der MagentaTV Lounge wird gezeigt, wie Fernseh-Moni­tore, MagentaTV Receiver, Router und Smart Home zusammen passen könnten.

In der Sound-Lounge

In der Teufel Soundlounge (zweiter Stock) In der Teufel Soundlounge (zweiter Stock)
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
In einem abge­trennten Glas­raum führt der Hersteller Teufel verschie­dene Sound­bars vor. Die Laut­spre­cher liegen am Boden (Subwoofer), stehen auf mitt­lerer Höhe oder hängen für Special Effects an der Decke, und man kann schon für einen mitt­leren drei­stel­ligen Betrag in das Sound­erlebnis einsteigen, versi­chert der Berater.

Um die Ecke wird es dann profes­sio­nell: An einer Theke werden Busi­ness-Produkte von Cisco (Router), Enreach (IP-Tele­fon­anlagen) oder Micro­soft (Office, Teams etc.) vorge­führt und näher erklärt. Gegen­über kann an einem Remote-Arbeits­platz probe­gesessen werden. Das Deutsch­land-LAN versorgt den selbst­stän­digen Klein­unter­nehmer mit Internet, Telefon und allem, was dazu gehört.

Nebenan können sich die Kunden bei einer Tasse Kaffee weiter austau­schen, und ein abtrenn­barer Konfe­renz­raum steht für Meetings oder Events bereit. Und Events soll es regel­mäßig geben.

Eröff­nungs­woche mit Live-Musik und Spielen

Handy defekt? Hinten links gibt es Service im Shop. Handy defekt? Hinten links gibt es Service im Shop.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Die Eröff­nungs­woche steht auch im Zeichen von Live-Musik mit 360-Grad-Fotos, Gewinn­spielen, gemein­samen Kunst­werken, und am Freitag (21.04., 18.00 Uhr) noch ein Sofa­kon­zert mit Malou, einer Künst­lerin aus Hamburg mit hawai­iani­schen Wurzeln.

Was bei der Eröff­nung passiert ist, lesen Sie hier.

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