Themenspezial: Verbraucher & Service Kein Service

teltarif hilft: Bring!-Abo wurde nicht freigeschaltet

App instal­liert, Abo gebucht - doch der Kauf schlägt fehl, und weder App-Anbieter noch Apps­tore-Betreiber reagieren auf Anfragen. So ging es einem Leser, der Bring! abon­nieren wollte. teltarif.de musste helfen.
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Probleme mit Abo bei Einkaufslisten-App Probleme mit Abo bei Einkaufslisten-App
Bild: Bring Labs AG
Das ganze Privat­leben auf einem Smart­phone: Mehr und mehr Dienste, auch für die Verwal­tung des eigenen Haus­halts, werden auf dem Smart­phone genutzt. App aus dem Apps­tore laden, Account regis­trieren, Abo abschließen, Bezahlen über den Apps­tore - fertig!

Doch wenn es dann Probleme mit dem Abo gibt und der Nutzer plötz­lich fest­stellt, dass der Dienst seinen Sitz im Ausland hat, dann wird es mögli­cher­weise schwierig. Vor allem dann, wenn mit dem Apps­tore-Betreiber dann noch ein weiterer Player betei­ligt ist, der mögli­cher­weise nicht auf die Wünsche des Kunden eingeht oder gar nicht reagiert.

Kürz­lich musste teltarif.de einem Leser helfen, der Kunde der App "Bring!" werden wollte. Probleme mit Abo bei Einkaufslisten-App Probleme mit Abo bei Einkaufslisten-App
Bild: Bring Labs AG

Abo-Abschluss funk­tio­niert nicht

Bring! ist ein Dienst, der das Anlegen einer einfa­chen Einkaufs­liste ermög­licht, die anschlie­ßend mit der ganzen Familie, dem Ehepartner oder der Part­nerin oder in der WG geteilt werden kann. In der App kann ein Premium-Abo entweder für einen Monat oder gleich ein ganzes Jahr gebucht werden. Die Bring! Labs AG ist ein Schweizer Mobile Tech Unter­nehmen mit Haupt­sitz in Zürich, das aller­dings auch weitere Stand­orte in Berlin, Basel und Köln hat. Ende März schrieb uns ein Leser:

Ich schreibe euch in der Hoff­nung, dass ihr mir helfen könnt. Am 11.03.2023 habe ich das Premium-Abo für die sehr verbrei­tete App Bring! abge­schlossen und dafür 13,99 Euro gezahlt. Leider tritt aber in der App immer ein Fehler auf, wenn dieses Abo akti­viert werden soll. Ich habe mich schon zweimal per Mail an die Bring! Labs AG gewandt, aber keine Antwort erhalten. Auch zwei Meldungen an Apple, über deren Apps­tore ich das Abo abge­schlossen habe, und ein Kommentar im Apps­tore brachten keinen Erfolg. Viel­leicht könnt ihr etwas bewirken, dass der Hersteller das Problem löst und das Abo akti­viert. Ich fühle mich ziem­lich verarscht von Bring!, wird doch für das Premium-Abo insbe­son­dere mit "Premium Support" geworben, von dem ich nichts merke.
Im Folgenden erläu­terte uns der Leser - gut doku­men­tiert durch Screen­shots - den Verlauf. Nach dem Kauf (und auch bei späteren Versu­chen, den Kauf wieder­her­zustellen), hieß es im Apps­tore auf einer Fehler­mel­dung: "Kauf­fehler. Dein Kauf konnte nicht verar­beitet werden. Failed to unlock premium purchase".

Auf eine Mail an den Support von Bring! erhielt der Kunde über­haupt keine Antwort. Bei einer Mail an den Apple-Support zum Thema Apps­tore-Billing kam eine auto­mati­sche Antwort, in der allen Ernstes stand, dass an diese E-Mail gesandte Nach­richten "nicht über­prüft" werden. Unter den selbst erwor­benen Abos im Apps­tore wurde das Abon­nement aller­dings als aktiv ange­zeigt. Im nächsten Schritt hinter­ließ der Nutzer eine Ein-Sterne-Bewer­tung im Apps­tore, woraufhin der Entwickler antwor­tete - aller­dings nur mit dem Hinweis, man solle sich per Mail melden. Der Leser schrieb also noch­mals an die genannte Mail­adresse, doch auch darauf erhielt er keine Antwort. Fehlermeldung in der App und Antwort vom Apple-Support Fehlermeldung in der App und Antwort vom Apple-Support
Bilder: Leserzuschrift, Montage: teltarif.de

Bring! reagiert schließ­lich schnell

Wir verspra­chen, uns an das Unter­nehmen zu wenden und über­mit­telten den Sach­ver­halt an Bring!. Noch am selben Tag reagierte das Unter­nehmen und versprach, sich um die Sache zu kümmern. Und bereits am Nach­mittag desselben Tages erhielten wir und der Leser gleich­zeitig folgende Mittei­lung:

Ich melde mich bei dir bezüg­lich deiner Anfrage zur Abo-Frei­schal­tung, auf welche du von uns (dem Support-Team von Bring!) über einen Monat keine Antwort erhalten hast. Erst­mals möchte ich mich hierfür aufrichtig bei dir entschul­digen! Wir achten stets darauf, unseren Usern möglichst zeitnah und lösungs­ori­entiert auf ihre Anliegen zu antworten. Ich habe nun unser Ticket-System, bei dem alle Anfragen an feed­back@getbring.com eingehen, durch­forstet und kein Ticket unter deinem Namen oder deiner E-Mail-Adresse gefunden. Ich werde dies im Team bespre­chen, da du dich, wie ich dem Screen­shot entnehmen konnte, an die rich­tige Mail-Adresse gewandt hast. Viel­leicht liegt bei unserem Ticket-System ein Fehler vor - dem werde ich nach­gehen, damit dies zukünftig nicht mehr geschieht!

Ich habe die Frei­schal­tung deines Premium Abos an die zustän­dige Person unseres Teams weiter­gegeben. Dein Abo sollte am Dienstag frei­geschaltet werden. Ich werde mich jedoch noch­mals persön­lich bei dir melden, falls ich bis dahin weitere Infos erhalten sollte. Ich entschul­dige mich noch­mals für die Unan­nehm­lich­keiten und bedanke mich für die Geduld, die du bis jetzt hattest!

An dem besagten darauf­fol­genden Dienstag antwor­tete dann der Leser:
Das Premium-Abo scheint heute frei­geschaltet worden zu sein. Nachdem ich in der App auf "Wieder­her­stellen" geklickt hatte, wurde mir Premium akti­viert. [...] Ich verstehe, dass bei den kleinen Preisen, die wir für Apps bezahlen, alles auto­mati­siert laufen muss. Viel Platz für Support­auf­wand ist da nicht. Aber ich erfahre so auch, wie frus­trie­rend es als Nutzer ist, wenn erst die App nicht tut, was sie soll, und dann über­haupt keine Hilfe oder Feed­back vom Support kommt. [...] Viele Grüße, und noch­mals vielen Dank für Ihre Hilfe.
Darauf antwor­tete Bring! knapp 15 Minuten später abschlie­ßend:
Bitte entschul­digen Sie die späte Nach­richt meiner­seits. Zur Info - Ihr Premium Abo haben wir Ihnen bis 2025 frei­geschaltet und somit direkt um ein zusätz­liches Jahr verlän­gert. Wir hoffen, dass wir Ihnen somit entge­gen­kommen konnten. Bitte entschul­digen Sie noch­mals die Unan­nehm­lich­keiten.
Ob Apple App Store, Google Play oder Micro­soft Store: In allen Apps­tores hat der Nutzer die Wahl zwischen verschie­denen Zahlungs­verfahren. Dabei gibt es bequeme Alter­nativen zur Debit- und Kredit­karte, wie etwa das Zahlen über die Mobil­funk-Rech­nung.

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