Glasfaser kommt – wenn die Abschlussquote stimmt
Sie werben für den Glasfaserausbau in Pulheim, damit die fehlenden fünf Prozentpunkte noch geholt werden: Ulf Mennsen, Leiter Privatkunden bei NetCologne, Romina Plonsker, Abgeordnete des Landtags Nordrhein-Westfalen, und Thomas Wolters, NetCologne-Bereichsleiter Betrieb (v. l. n. r.)
Bild: NetCologne
Seit gut einem Monat machen die Deutsche Glasfaser und inexio gemeinsame Sache. Im Baden-Württembergischen Steinheim, genauer gesagt in den Ortschaften Höpfigheim und Kleinbottwar, will die Deutsche Glasfaser nun ein FTTH-Netz bauen.
In den nächsten Wochen werde das Unternehmen mit den Ausbauarbeiten beginnen, kündigt Uwe Nickl an, CEO von Deutsche Glasfaser. „Damit setzen wir den Startpunkt unseres Engagements in Baden-Württemberg.“ Bereits vor fünf Jahren hat inexio in den Ortschaften das Breitbandnetz ausgebaut, allerdings nur mit maximal 100 MBit/s. Mit der Deutschen Glasfaser kommt jetzt Gigabit-Speed nach Höpfigheim und Kleinbottwar.
In Hessen kooperiert die Deutsche Glasfaser mit dem Energie- und Infrastrukturdienstleister ENTEGA. Nach Eppertshausen ist nun im Landkreises Darmstadt-Dieburg Schaafheim an der Reihe. ENTEGA und Deutsche Glasfaser errichten hier für 4100 Haushalte ein FTTH-Netz.
Mit dem Spatenstich am 10. Juni 2020 legten die ersten Baumaschinen des beauftragten Generalunternehmens Artemis ITS los. Und es geht weiter: „Ende Juni startet die nächste Nachfragebündelung in Groß-Umstadt und voraussichtlich im Spätsommer beginnt bereits der Netzausbau in Modautal“, erklärt ENTEGA-Geschäftsführer Frank Gey.
Ausbau in Neuenkirchen und Pulheim
Sie werben für den Glasfaserausbau in Pulheim, damit die fehlenden fünf Prozentpunkte noch geholt werden: Ulf Mennsen, Leiter Privatkunden bei NetCologne, Romina Plonsker, Abgeordnete des Landtags Nordrhein-Westfalen, und Thomas Wolters, NetCologne-Bereichsleiter Betrieb (v. l. n. r.)
Bild: NetCologne
Etwas weiter ist die Deutsche Glasfaser im westfälischen Neuenkirchen. Mitte Juni 2020 wurde das erste Haus an das neue FTTH-Netz angeschlossen. Im nächsten Schritt werden Straße für Straße weitere Leitungen und Anschlüsse im Ausbaugebiet verbaut. Darauf freuen sich bereits diejenigen in Salzgitter, die in der Vorvermarktung einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abgeschlossen haben.
Die 40-Prozent-Marke wurde erreicht, sodass nun die Planungsphase für die Tiefbauarbeiten in den Ortsteilen Bleckenstedt, Engelnstedt, Salder, Sauingen und Üfingen beginnen kann. Lichtenberg hingegen steht auf der Kippe. Dort werden noch ein paar Verträge benötigt, um die Mindestzahl zu erreichen, die die Deutsche Glasfaser für einen wirtschaftlich tragfähigen Ausbau benötigt.
Das gilt auch für NetCologne. Der Kölner Telekommunikationsdienstleister benötigt 40 Prozent der Haushalte in Pulheim, um 5700 Haushalte in den Ortsteilen Sinnersdorf, Sinthern und Geyen mit Highspeed Internet versorgen. Bis Mitte Juni 2020 hatten sich bereits 35 Prozent für einen Glasfaseranschluss von NetCologne entschieden.
Im niedersächsischen Alvesen ist die Zustimmungsquote bereits erreicht. Noch in diesem Jahr beginnt das schwedische Unternehmen Openinfra unter der Marke PREMIUM-NETZ mit dem Bau des Glasfasernetzes. Vermarktet wird es von Filiago.
Abschlussquoten über 50 Prozent
Vom Norden Niedersachsens in die Mitte des Landes, genauer gesagt nach Sehnde und Essel. In den Sehnder Ortsteilen Bolzum und Wehmingen haben 50 bzw. 49 Prozent der Haushalte einen Glasfaseranschluss von htp beauftragt. Hier beginnt in den nächsten Monaten der Ausbau. Der läuft bereits in Essel und Esseler Wald.
Fast zwei Drittel der Bewohner haben sich für einen htp-Anschluss entschieden. Um 250 Adressen anzuschließen, wird htp etwa sechs Kilometer Glasfaserkabel für die Tiefbau- und weitere fünf Kilometer für die Hausanschlusstrasse verlegen.
So wie hier sollen auch demnächst in Alvesen Gräben für die zu verlegende Glasfaser geschaffen werden
Bild: PREMIUM-NETZ Filiago GmbH und Co. KG
Dagegen kümmert sich das Telekommunikationsunternehmen envia TEL hauptsächlich um Gewerbetreibende. Seit Anfang Juni verlegt envia TEL in Bad Lauchstädt Glasfaser. Voraussichtlich im August wird die Baumaßnahme fertiggestellt sein. Einen Monat später will das TK-Unternehmen auch in Vetschau/Spreewald fertig sein. Dann verfügen die Gewerbetreibenden entlang des Ardennerings, der Kraftwerkstraße, des Borsigrings sowie der Irisstraße über einen Glasfaseranschluss, der bis zu 10 GBit/s leisten kann.
Was machen die Branchenriesen?
Auch Vodafone bringt Glasfaser in Gewerbegebiete. In den vergangenen Wochen kündigten die Düsseldorfer Ausbaupläne für Bad Honnef, Kirchlengen, Mönchengladbach, Filderstadt und Rheinstetten sowie für Gilching und Weßling an. Über 460 Unternehmen sollen dadurch einen FTTB-Anschluss erhalten.
Die Konkurrenz aus Bonn ist ebenfalls nicht untätig. Die Deutsche Telekom schließt 200 Unternehmen im Gewerbegebiet Heidland in Gifhorn an. Detailplanungen laufen bereits, der Start des Ausbaus ist für das 3. Quartal 2020 geplant.
Außerdem baut der Magenta-Konzern ein FTTH-Netz für 500 Haushalte in Burscheid. Hier soll ab Februar 2021 Highspeed Internet zur Verfügung stehen. Auch in einigen Neubaugebieten wie in Goslar oder Tutzing verlegt die Telekom Glasfaser bis ins Haus. Das Gros der Haushalte schließen die Bonner aber immer noch über Super-Vectoring mit maximal 250 MBit/s an. In den vergangenen Wochen waren es rund 5700 Haushalte.