Glasfaserausbau: Licht an für Highspeed Internet
Das Lichtfest bildet den Abschluss der Glasfasererschließung für die Gemeinde Bad Tabarz und die Region Leinatal, die beide im Landkreis Gotha liegen. In den vergangenen drei Jahren verlegte die Thüringer Netkom 370 Kilometer Glasfaserleitungen. Rund 640 Haushalte, 49 Unternehmen und Betriebe sowie sechs öffentliche Einrichtungen und Schulen verfügen jetzt über FTTH-Anschlüsse. Der ganze Ausbau kostete 5,3 Millionen Euro, von denen knapp 3,2 Millionen Euro der Bund stemmte. Etwa 2,1 Millionen Euro flossen aus der Thüringer Landesförderung in das Projekt.
Licht an hieß es auch in Crivitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Hier hat die Wemacom inzwischen für 1800 Glasfaserkunden die neuen Breitbandanschlüsse aktiviert. Ende August 2023 wurde im Schloss Basthorst nun der erste Gewerbekunde in Betrieb genommen. Die Wemacom nutzte diesen Anlass, um Landrat Stefan Sternberg und der Bürgermeisterin von Crivitz, Britta Brusch-Gamm, auf der ersten "Tour des Lichts" zu zeigen, welchen Weg das Licht beispielhaft vom Wemacom-Rechenzentrum durch das Glasfasernetz nimmt, um bis zum neuen Kundenanschluss nach Basthorst zu gelangen. "Inzwischen gehen wöchentlich einige Hundert neuer Hausanschlüsse in Betrieb", erklärt Wemacom-Geschäftsführer Volker Buck. "Bis Mitte 2024 werden alle Hausanschlüsse fertig sein."
Vertreter der Stadt Bad Tabarz und von der Thüringer Netkom feiern die Bereitstellung des Glasfasernetzes mit einem Lichtfest
Foto: TEAG Thüringer Energie AG
Symbolische Spatenstiche in Frohburg, Ankum und Neukirchen
Vor jedem Lichtfest steht allerdings zuerst der symbolische Spatenstich, mit dem der Beginn der Ausbauarbeiten eingeläutet wird. Der Spatenstich in Frohburg südlich von Leipzig war für die Deutsche GigaNetz ein ganz besonderer: Für das Unternehmen ist es der erste in Sachsen und der erste im Osten Deutschlands. Bis zum Ende des Jahres 2024 errichtet die Deutsche GigaNetz für rund 2500 Wohneinheiten Glasfaseranschlüsse. Auch für Soeren Wendler, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei der Deutschen GigaNetz und gebürtiger Sachse, war der Spatenstich ein besonderer Moment. "Dieser Meilenstein kennzeichnet einen bedeutenden Schritt für die Region und unsere Vision ‘eine zukunftsfähige Glasfaserinfrastruktur bis in die eigenen vier Wände deutschlandweit’ in die Tat umzusetzen", sagte Wendler in Frohburg.
Auch in Ankum im Landkreis Osnabrück kündigt der Spatenstich das Anrollen der Bagger an. Nachdem die Kieler GVG-Gruppe mit ihrer Marke teranet im Juli 2023 die lokalen Technikzentralen - die PoPs (Points of Presence) - für Merzen, Hilter a. T. W. und ihre Nachbargemeinde aufgestellt hat, ist nun Ankum an der Reihe. Die ersten Anschlüsse sollen im ersten Quartal 2024 nutzbar sein. "Wir werden mit einer Trassenlänge von insgesamt rund 20 Kilometern 1073 Wohneinheiten anschließen", erklärt GVG-Gebietsleiter Mario Aquino. Der letzte Hausanschluss soll im dritten Quartal 2024 fertiggestellt werden.
Mit dem symbolischen Spatenstich im hessischen Neukirchen läuten Vertreter der am Netzbau beteiligten Unternehmen und der Gemeinde die Glasfaserära ein
Foto: TNG Stadtnetz GmbH
Nach erfolgreichem Abschluss der Vorvermarktung startet auch in der hessischen Gemeinde Neukirchen der Bau eines Glasfasernetzes. Der Netzbetreiber TNG wird mit weiteren Unternehmen die Kernstadt sowie die Ortsteile Rückershausen und Riebelsdorf ausbauen. "Mit einem Potenzial von rund 2300 Haushalten und rund 33 Kilometer zu bauender Trasse gehört der Glasfaserausbau in Neukirchen zu einem der wohl wichtigsten Digitalisierungsprojekte in der Region", sagt TNG-Regionalleiter Raphael Kupfermann.
Konkrete Planungen und mehrere Ankündigungen
In Gleichen im Landkreis Göttingen gab es noch keinen symbolischen Spatenstich, aber mit der Präsentation der konkreten Bauplanung hat Goetel den nächsten Schritt genommen. Der Netzbetreiber wird alle 16 Ortsteile von Gleichen anschließen. Im Oktober 2023 werden die Bauarbeiten für das Glasfasernetz zunächst in Gelliehausen, Benniehausen und Bremke beginnen. Die anderen Ortsteile folgen dann sukzessive. Bereits im September startet Goetel mit dem Netzbau in Nieder- und Oberkaufungen (Landkreis Kassel). "Wir werden für alle Antragsteller einen Anschluss direkt im Haus bauen und die Glasfaserleitungen in den Straßen und Gehwegen verlegen", sagt Goetel-Projektleiter Kommunalvertrieb Arian Rink.
Friedrich Bobinger, 1. Bürgermeister von Dürrlauingen (l.) und Tobias Miessl vom M-net-Partner Miecom unterzeichnen im Beisein von Silvia Kleinscheck (M-net) und Jürgen Schuster (Corwese) die Kooperationsvereinbarung für den Glasfaserausbau
Foto: M-net
Weiter südlich, genauer gesagt in Bayern, wollen M-net und Leonet Glasfasernetze errichten. In den Deggendorfer Stadtteilen Mietraching und Scheuering will Leonet bis Ende 2024 1060 Haushalte eigenwirtschaftlich anschließen. Mit fünf Gemeinden aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld hat Leonet zudem Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen. Davon profitieren rund 9000 Haushalte. Mit 5100 Haushalten entfällt der Löwenanteil des Infrastrukturprojekts auf die Kreisstadt Bad Neustadt a. d. Saale. Vergleichbare Kooperationsverträge hat M-net mit den Gemeinden Dürrlauingen, Winterbach (beide Landkreis Günzburg) und Wurmsham (Landkreis Landshut) für insgesamt knapp 1200 Haushalte abgeschossen.
Auch Bissendorf-Wissingen (Landkreis Osnabrück) soll Glasfaser bekommen. Ende des Jahres will Glasfaser Nordwest, das Joint Venture von Deutscher Telekom und EWE, mit der Vorvermarktung starten. Es geht um 900 Haushalte. In Bissendorf Nord, Süd-Ost und Süd-West baut Glasfaser Nordwest bereits FTTH-Anschlüsse für 1540 Haushalte.
Was den Menschen in Wissingen bevorsteht, haben die Bewohner von Jeinsen südlich von Hannover bereits erfolgreich hinter sich gebracht: 40 Prozent der Jeinsener Haushalte haben sich für Glasfaser von htp entschieden. Die Bauvorbereitungen laufen bereits, denn htp will im Herbst 2023 mit den Bauarbeiten beginnen und den Ausbau bis Mitte 2024 beenden.
In einer weiteren Meldung lesen Sie: teltarif hilft: Aktivierungs-Panne bei Deutscher Glasfaser.