Technik enttäuscht

Roaming-SIM von Piranha im Test: Zuerst gut, dann enttäuschend

Günstige Minutenpreise, aber Technik des Anbieters unzuverlässig
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Die Roaming-SIM-Karte von Piranha Mobile kommt mit einer USA-Rufnummer und einer GB-Rufnummer ab Werk. Im Test konnten zwar die teilweise günstigen Minutenpreise überzeugen, die Technik des Anbieters steht aber auf wackligen Beinen.

Als die offiziellen Auslandspreise der deutschen Netzbetreiber noch am oberen Ende der Preisskala lagen, erfreuten sich sogenannte Roaming-SIM-Karten (Reise-SIM-Karten) einer gewissen Beliebtheit. Am bekanntesten dürften damals die Angebote der inzwischen komplett untergegangen United-Mobile (Liechtenstein/Schweiz) und Ihrer späteren Ableger gewesen sein.

Im Zuge ständig sinkender EU-Roaming-Tarife, welche die EU-Kommission den Netzbetreibern zwangsweise verordnet hat, lohnen sich diese Karten bei Reisen ins EU-Ausland eigentlich nicht mehr. Wer hingegen in die Schweiz fährt, die bekanntlich nicht zur EU gehört, muss aufpassen, ob der heimische Netzbetreiber Telefonate aus und innerhalb der Schweiz zu EU-Konditionen oder zu wesentlich ungünstigeren "Welt 1"-Konditionen abrechnet. Aber auch hier ist bereits Bewegung in die Geschichte gekommen, ein Blick in aktuelle Tariftabellen bringt Aufklärung.

Einsatzfall außerhalb Europas - auch britische Kanalinseln betroffen

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Bild: Piranha Mobile
Nach wie vor sind Telefonate außer- und innerhalb von Nicht-EU-Staaten, von denen einige in Europa liegen können, sehr teuer. Speziell die USA galten lange als Extremfall, sofern man dort seine deutsche SIM-Karte einsetzen wollte. Hinzu kamen für Laien nur schwer verständliche Tarife mit zahlreichen Aufschlägen, die sich nur in Fußnoten wiederfanden, welche ein Nachprüfen der eigenen Abrechnung erschwerte.

USA-Reisende müssen zudem wissen, dass amerikanische Gesprächspartner oft keine ausländischen Rufnummern zurückrufen können oder wollen, sei es, weil ihr gewählter Tarif das gar nicht erlaubt, oder teilweise prohibitive Preise für Anrufe ins Ausland genommen werden. Anrufe zu 011 (Vorwahl für die USA mit Ziel Ausland) sind daher teilweise so unmoralisch wie die Angabe einer 0900-Rufnummer hierzulande.

Hier können Roaming-SIM-Karten durchaus noch punkten. Moderne Roaming-SIM-Karten haben nicht mehr eine einzelne Rufnummer, sondern bieten Platz für mehrere davon. Dies erlaubt, diese Karte zu den jeweils lokalen Konditionen anzurufen, doch auch hier muss man aufpassen, in welchem Netz diese Karten wirklich aufgehängt sind. Meist sind das kleinere Netzanbieter, die entweder in Großbritannien im Festnetz oder auf den britischen Kanalinseln, die formal nicht zur EU gehören, angesiedelt sind. Ferner gibt es Rufnummern aus Estland (+372), wie das hier schon erwähnte xxSIM-Angebot (teltarif.de-Test). Für Anrufe zu britischen Inseln oder anderen exotischen Mobilfunkzielen gelten sehr unterschiedliche Tarife, oder bestimmte Netzbetreiber verbinden einfach nicht beziehungsweise falsch.

Auf der folgenden Seite beschreiben wir die Konditionen der Roaming-SIM-Karte von Piranha Mobile und erläutern den Bestellprozess sowie die Netzwahl.

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