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Erneute Datenpanne bei SchülerVZ aufgedeckt (aktualisiert)

Über 100 000 sensible Daten aufgetaucht
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von AFP

Beim Online-Netzwerk SchülerVZ [Link entfernt] hat es offenbar erneut eine Datenpanne gegeben: Dem Verbraucherzentrale-Bundesverband (vzbv) wurde nach eigenen Angaben eine größere Anzahl Datensätze übergeben. Eine erste Sichtung und Überprüfung habe ergeben, dass es sich dabei um über 100.000 Datensätze von SchülerVZ handele. Enthalten sind demnach auch personenbezogene Daten von solchen Mitgliedern, die ihre Daten nur für Freunde sichtbar in dem Netzwerk veröffentlicht haben.

Dem vzbv zufolge wurden die Daten zunächst dem Blog netzpolitik.org zugespielt. Von dort wurden die Datensätze an den vzbv weitergereicht. Der vzbv wiederum habe sie dem Berliner Datenschutzbeauftragten zusammen mit einem Programm übergeben, mit dem die Daten angeblich erlangt wurden. Der Unbekannte, der die Daten beschafft hat, erklärte nach vzbv-Angaben, sie nicht veröffentlichen zu wollen. Vielmehr sei sein Anliegen, über mangelnde technische Sicherheitsvorkehrungen und die grundsätzliche Unsicherheit von Daten in sozialen Netzwerken aufzuklären. Erneute Datenpanne bei SchülerVZ Erneute Datenpanne bei SchülerVZ
Foto: AFP

Bei SchülerVZ waren erst kürzlich persönliche Daten von womöglich bis zu einer Million junger Menschen illegal kopiert und weitergeben worden. Der inzwischen festgenommene Datendieb wollte von dem sozialen Netzwerk nach Angaben der Staatsanwaltschaft Geld erpressen.

Stellungnahme von VZ-Netzwerke

Die VZ-Netzwerke haben in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass es sich bei den Daten um einen älteren Datensatz mit Informationen zu Geburtsdaten und Geschlecht handele. Die Sicherheitslücke, die das Abrufen dieser Information möglich machte, sei bereits Ende Juli 2009 behoben worden. Darüber hinaus habe man bei einer internen Prüfung festgestellt, dass die Einstellmöglichkeiten bzgl. der Suchbarkeit nach Geburtsdaten missverstanden werden können. Diese missverständlichen Einstellmöglichkeiten werden im Laufe des Tages behoben. Zusätzlich werde auch die Suche nach Geburtsdatum und Alter komplett deaktivieren.

Durch weitere Verschärfungen der Sicherheitsmaßnahmen werden in den nächsten 24 Stunden die Nutzer IDs neu setzen. Hierdurch kann es aber zu temporären Einschränkungen für die Nutzer kommen.

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