Faktencheck: Wie gefährlich sind Handys für die Gesundheit?
Behauptung: Blaues Licht des Smartphones kann die Netzhaut der Augen schädigen und sogar zur Erblindung führen.
Bewertung: Hierüber streiten die Forscher.
Fakten: Im Juli 2018 erhielt ein Beitrag in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ viel Aufmerksamkeit. Ein Team der Universität Toledo in den USA wollte herausgefunden haben, dass der Blauanteil im Displaylicht von Smartphones und Computern Erblindung verursachen kann. Das kurzwellige Licht rege in den lichtsensiblen Zellen des Auges die Produktion giftiger Moleküle an, so die Forscher.
Diese Einschätzung ist sehr umstritten. Das wissenschaftliche Komitee der EU-Kommission für Gesundheitsfragen erklärte noch im Juni: „Studien zeigen, dass die Lichtintensität von LED-Displays, die in Fernsehgeräten, Laptops, Telefonen, Tablets oder Spielzeug verbaut sind, weniger als zehn Prozent der Höchstintensität beträgt, die zum Schutz der Netzhaut definiert worden ist. Das heißt, sie stellt bei normaler Nutzung kein Risiko für die Augen da.“
Ljiljana Udovicic von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin kommt zu derselben Bewertung. Sie berichtet, dass für manche Studien, die von einer schädlichen Wirkung des blauen Lichts ausgehen, Ratten sehr hohen Lichtintensitäten ausgesetzt wurden - bis zu 30.000 Lux. „Das halte ich für viel zu hoch, denn in einem normalen Büroumfeld messen wir am Auge ungefähr 250 Lux“, sagt Udovicic. „Mir sind keine wissenschaftlichen Beweise bekannt, die uns sagen würden, dass das Licht von Bildschirmgeräten zu einer Netzhautschädigung führt.“