Premiere

Telekom startet Glasfaser-Vorvermarktung in Hamburg

Bisher hat die Telekom Glas­faser meist nur bis zum Vertei­ler­kasten gelegt. Jetzt geht es um die letzten Meter bis zum Kunden mit bis zu 1000 MBit/s. Start­schuss soll in Teilen Hamburgs sein.
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Bis zu 25.000 Haushalte (und Schulen, wie auf unserem Bild) in Hamburg Eppendorf und Winterhude könnten mit Glasfaser bis ins Haus versorgt werden. Bis zu 25.000 Haushalte (und Schulen, wie auf unserem Bild) in Hamburg Eppendorf und Winterhude könnten mit Glasfaser bis ins Haus versorgt werden.
Foto: Picture Alliance / dpa
Lange hat man der Telekom vorge­worfen, Glas­faser - falls über­haupt - nur bis zum Vertei­ler­kasten auszu­rollen, der Fach­begriff lautet Vecto­ring oder FTTC.

Vorver­mark­tung startet

Doch die Zeiten haben sich geän­dert. Jetzt startet die Telekom die "Vorver­mark­tung" für den kompletten Glas­faser­ausbau in den Hamburger Stadt­teilen Eppen­dorf und Winter­hude, wo bis zu 25.000 Haus­halte an eine Glas­faser ange­schlossen werden könnten. Voraus­set­zung ist, dass vom 15.09.2020 bis 15.12.2020 mindes­tens 3000 Anschlüsse beauf­tragt werden.

Im Gegenzug kann die Telekom dann im Ausbau­gebiet Band­breiten bis zu 1 Gigabit pro Sekunde im Down­stream anbieten. Wer sich bis zum 15.12.2020 für einen Glas­faser-Tarif der Telekom entscheidet, bekommt den Haus­anschluss kosten­frei ins Haus gelegt. Wer sich erst später dazu entscheiden kann, muss mit empfind­lichen Extra-Kosten rechnen.

„Eine Digi­tale Vernet­zung für alle über hoch­leis­tungs­fähige, stabile Inter­net­ver­bin­dungen ist eines der zentralen Infra­struk­tur­themen für die Zukunfts­fähig­keit Hamburgs. Die Initia­tive zu einem eigen­wirt­schaft­lichen Ausbau von Glas­faser­lei­tungen bis in die Haus­halte in ganzen Stadt­teilen ist ein starkes Signal. Der Zugang zur digi­talen Zukunft wird damit quasi vor die Tür gelegt“, betont Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hanse­stadt Hamburg.

Premiere in Hamburg

Bis zu 25.000 Haushalte (und Schulen, wie auf unserem Bild) in Hamburg Eppendorf und Winterhude könnten mit Glasfaser bis ins Haus versorgt werden. Bis zu 25.000 Haushalte (und Schulen, wie auf unserem Bild) in Hamburg Eppendorf und Winterhude könnten mit Glasfaser bis ins Haus versorgt werden.
Foto: Picture Alliance / dpa
Damit könnte Hamburg auch eine Premiere feiern: Die Hanse­stadt Hamburg ist eine der ersten Metro­polen in Deutsch­land, in der die Telekom den Ausbau mit Glas­faser­lei­tungen, die man heute "Gigabit"-Leitungen nennt, plant. Bislang hat das Unter­nehmen solche Ausbau­pro­jekte eher in klei­neren Städten und Gemeinden durch­geführt.

„Wenn wir unser Vermark­tungs­ziel errei­chen, werden wir unver­züg­lich mit den Planungen beginnen“, sagt Günter Meier, Leiter Vertrieb Nord von der Telekom: „Der Glas­faser-Anschluss bietet alle Möglich­keiten für digi­tale Anwen­dungen wie Arbeiten und Lernen von zu Hause sowie gleich­zei­tiges Video­strea­ming.“

Wenn, dann...

Wenn das klappt, also wenn das Ausbau­pro­jekt in Eppen­dorf und Winter­hude erfolg­reich verläuft, will die Telekom auch weitere Hamburger Stadt­teile mit Gigabit Leitungen ausbauen.

Nun hat die Geschichte mögli­cher­weise einen kleinen Haken. Wenn ein Mieter einer Wohnung gerne Glas­faser haben möchte, muss er seinen Vermieter und wenn der nicht zugleich der Haus- oder Grund­stücks­eigen­tümer ist, auch noch diesen davon über­zeugen. Für die Verle­gung von Glas­faser muss eine neue Grund­stücks­eigen­tüme­rer­klä­rung unter­zeichnet werden. Die Telekom kennt die Eigen­tümer und nimmt von sich aus mit ihnen Kontakt auf. Da der Bau des Anschlusses jetzt kostenlos ist, sollte ein Eigen­tümer nichts dagegen haben, da es den Wert seiner Immo­bilie gewaltig aufwertet. Span­nend kann noch die Frage werden, ob die Glas­faser auch in größeren Miet­woh­nungs­gebäuden wirk­lich vom Keller bis in jede Wohnung gelegt wird. Hier sollten sich Mieter gegen­seitig infor­mieren und mit Haus­ver­wal­tung und den Eigen­tümern Kontakt aufnehmen.

Die monat­lichen Kosten wurden für Hamburg nicht explizit genannt, können aber auf der Home­page der Telekom nach­geschlagen werden: Knapp 80 Euro pro Monat kostet der Spaß im Gigabit-Tempo, in den ersten 6 Monaten ist es deut­lich güns­tiger und während der redu­zierten Mehr­wert­steuer-Phase spart man auch ein paar Euro monat­lich.

Wie Kunden sich infor­mieren können

Die Telekom wird alle in Frage kommenden Kunden und Eigen­tümer im Hamburger Ausbau­gebiet gezielt anschreiben und infor­mieren. Darüber hinaus wird es digi­tale Bürger­infor­mati­ons­ver­anstal­tungen durch die Telekom geben, wo man sich infor­mieren und Fragen stellen kann.

Ob die eigene Adresse im geplanten Ausbau­gebiet liegt, können inter­essierte Kunden im Internet prüfen.

Zusätz­lich sind Infor­mati­ons­stände der Telekom vor Ort aufge­baut: In Eppen­dorf und Winter­hude zwischen 10:00 Uhr – 18:00 Uhr beim Info­mobil bis Samstag, am Hage­bau­markt Winter­hude, und ab nächster Woche (22.-26.09.2020) am Alster­dorfer Markt­platz, ferner vom 28.09.-02.10.2020 auf dem Rewe-Park­platz (Fa. Tone­worx, Alster­dorfer Str. 255).

Darüber hinaus beraten die Mitar­beiter in den Hamburger Telekom Shops zum Thema Glas­faser oder man kann sich von zu Hause aus unter der kosten­freien Glas­faser-Hotline 0800 2266 100 sich infor­mieren.

Kunde bei einem Wett­bewerber über Telekom Glas­faser?

Wer Kunde bei einem Wett­bewerber der Telekom ist und auch in den Genuss der Glas­faser­leis­tungen kommen möchte, muss seinen eigenen Anbieter befragen, ob er die neuen Leitungen der Telekom für seine Kunden anmieten kann oder will.

Ausbau mit allen tech­nischen Möglich­keiten

Die Telekom verspricht, alles zu tun, um den Ausbau mit allen tech­nischen Möglich­keiten gut und schnell zu bewäl­tigen und dabei die Beein­träch­tigungen für die Bürger wie den Verkehr so gering wie möglich zu halten.

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