Interview

Telekom-Interview: Breitband in weißen Flecken wird nicht teuer

Dr. Ingo Hofacker im Gespräch mit teltarif.de: LTE, Entertain und Sky
Von Thorsten Neuhetzki

LTE-Kunden in den "weißen Flecken" sollen bei der Telekom nicht unangemessen hoch zur Kasse gebeten werden. Diese Hoffnungen machte Dr. Ingo Hofacker, Leiter Consumer-Marketing der Deutschen Telekom im Gespräch mit teltarif.de auf der IFA Preview in Hamburg. "Es wäre unfair, den Kunden, die lange auf das schnelle Internet gewartet haben, künftig deutlich mehr zu berechnen, als normalen DSL-Kunden, sagte Hofacker, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Für Preispunkte sei es noch zu früh.

Bei der Telekom geht man davon aus, dass zu Beginn des Jahres 2011 die ersten Kunden über die neuen Netze online gehen können. Abhängig sei dieses aber auch von der Verfügbarkeit entsprechender Endgeräte. Bei der Telekom befinde man sich aktuell in den Planungen zu einem Rollout. Ob die Telekom auch über die von der Bundesnetzagentur vorgegebenen Orte hinaus eine Versorgung mit LTE vornimmt, ließ Hofacker offen. Hier gäbe es noch keine konkreten Pläne. Dr. Ingo Hofacker Dr. Ingo Hofacker
Foto: Preview Event

Klar ist aber: Die Telekom verwendet die 800-MHz-Frequenzen zur Erschließung der Fläche, die ebenfalls ersteigerten Frequenzen um 2,6 GHz sollen in den Städten zum Einsatz kommen und so hohe Bandbreiten bringen. Um das auch schon mit bestehenden Standards wie HSPA gewährleisten zu können, beginnt die Telekom auch schon, ihre Basisstationen mit Glasfaserleitungen anzubinden, um den aufkommenden Datenverkehr abführen zu können.

Im Hinblick auf die knapp 1,3 Milliarden Euro, die die Telekom für die neuen Frequenzen ausgegeben hat, sagte Hofacker, dieser Betrag sei "im Rahmen des erwarteten" und keinesfalls zu hoch. Mitbewerber E-Plus hatte nach der Versteigerung, bei der das Unternehmen keine der für die Erschließung weißer Flecken beliebte Frequenz im Bereich um 800 MHz ersteigert hatte, gesagt, man sei froh, die Milliarden nicht ausgegeben zu haben. Hofacker wunderte dieses im Gespräch mit teltarif.de nicht. Schließlich habe E-Plus sich immer auf die Städte konzentriert die Telekom hingegen war schon immer flächendeckend tätig und habe daher einen anderen Anspruch.

Weiterhin Verhandlungen mit Pay-TV-Sender Sky

Nach Angaben von Dr. Ingo Hofacker befindet sich die Deutsche Telekom nach wie vor in Verhandlungen mit dem Pay-TV-Anbieter Sky. Hier gäbe es wieder konstruktive Gespräche und wenn es ein attraktives Angebot für Entertain gäbe, so habe man durchaus Interesse, auch die Sky-Programme wieder ins Sortiment aufzunehmen. Allerdings, so betonte Hofacker, sei die Telekom mit ihren eigenen Pay-TV-Paketen auch sehr erfolgreich bei den Kunden. Man gewinne sehr viele Kunden und die Kündigungsrate sei sehr gering.

Als reinen Wholesale-Anbieter, wie es vereinzelte Kabelnetzbetreiber sind, sieht man sich bei der Telekom nicht. "Wir haben da einen anderen Anspruch", so Hofacker. In Bezug auf fehlende Sportarten bei Entertain verwies er darauf, dass sich diese Sportarten in Sachen Lizenzen und Produktion auch rechnen müssen. Gerade bei der Champions League sei es so, dass viele der relevanten Spiele mit deutschen Begegnungen ohnehin im Free-TV zu sehen seien.

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