Übernahme

Bestätigt: Vodafone übernimmt Kabel Deutschland

Nächster Schritt ist, dass die Wettbewerbshüter zustimmen
Von dpa /

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Der britische Mobil­funk­an­bieter Vodafone ist beim milliarden­schwer­en Über­nahme­ver­such von Kabel Deutschland am Ziel. Die not­wendige Mehr­heit von 75 Prozent der Kabel-Deutschland-Aktien sei den Briten zum Kauf angeboten worden, teilte Vodafone heute am späten Abend in London mit. Vodafone hatte insgesamt 87 Euro je Aktie geboten - inklusive einer Dividende von 2,50 Euro pro An­teils­schein. Die genaue Zahl der an­ge­dienten Aktien will Vodafone am 16. September veröffentlichen.

Vodafone will sich die Übernahme von Kabel Deutschland insgesamt 7,7 Milliarden Euro kosten lassen. Die Offerte war an die Bedingung geknüpft, dass mindestens drei Viertel der Aktionäre von Kabel Deutschland das Angebot annehmen. Wäre diese Schwelle nicht erreicht worden, wäre die milliardenschwere Transaktion abgeblasen worden. Kabel Deutschland wies in einer Mitteilung heute Abend allerdings darauf hin, dass der Deal noch von den Kartellbehörden genehmigt werden müsse.

Deal blieb bis zum Schluss spannend

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Ähnlich wie bei anderen Über­nahme­an­ge­boten dürfte auch diesmal die Ent­scheidung erst auf der Ziel­linie ge­fallen sein. Bis zum Frank­furter Börsen­schluss am Dienstag­abend hatte sich der britische Mobil­funk­riese den Zugriff auf knapp 20 Prozent des Grund­kapitals und der Stimm­rechte an Kabel Deutschland gesichert.

Dass kurz vor Fristablauf erst ein Teil der Mindestannahmeschwelle erreicht wird, ist zwar nicht ungewöhnlich. Für Spannung sorgte jedoch insbesondere der Investor Paul Singer, der sich in den vergangenen Wochen über seinen Hedgefonds Elliot mehr als zehn Prozent an Kabel Deutschland gesichert hatte. Er ist bekannt dafür, sich bei Unternehmen einzukaufen, die vor einer Übernahme stehen.

Vodafone will mit Kabel Deutschland hierzulande einen großen Schritt nach vorn machen und den Platzhirsch Deutsche Telekom frontal angreifen. Das größte deutsche Kabelnetz bietet nicht nur für TV-Angebote ein erhebliches Potenzial. Es kann auch für den Ausbau von Festnetz-Telefonie und als Internetzugang genutzt werden.

Aktionäre, die das Angebot noch nicht angenommen haben, hätten dazu noch zwischen dem 17. und 30. September Gelegenheit, hieß es in den Mitteilungen von Vodafone und Kabel Deutschland. Die erste Frist, bei der die 75-Prozent-Grenze galt, war am Mittwoch um Mitternacht ausgelaufen.

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