xxSIM: Roamingkarte mit 0800 Rufnummer

Test: Roaming-Karte xxSIM mit kostenloser Erreichbarkeit

Roaming-SIM-Karte, die kostenlos erreichbar ist, gabs bisher nicht
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Die ausgelieferte SIM-Karte hat eine Kapazität von 250 Rufnummern, ab Werk sind keinerlei Rufnummern abgespeichert. Gewählt wird wahlweise im automatisierten Callback-Verfahren, was über SIM-Toolkit-Software auf der SIM-Karte gesteuert wird. Dabei legen manche Handys nach dem Wählen sofort auf - nach wenigen Sekunden kommt ein Rückruf mit der gewünschten Verbindung.

Alternativ kann man das SIM-Toolkit-Menü direkt im Handy aufrufen, welches "xxSIM" heißt. Dann sollten die benötigten Rufnummern auf der SIM-Karte gespeichert sein oder man tippt auf der Handytastatur USSD-Befehle wie *146*0049401234567# ein, um zum Beispiel die Rufnummer 040-1234567 in Hamburg anzurufen.

Egal, welche Methode verwendet wird: Das Ergebnis ist immer das gleiche, der Rückruf kommt zuverlässig. Der Trick mit dem Rückruf ist notwendig, um die lokalen Kosten für abgehende Gespräche in den besuchten Netzen umgehen zu können, ankommende Gespräche sind für den Kartenanbieter selbst in teuren Netzen oft günstiger zu realisieren.

Die abgehende Minute kostet mit der xxSIM-Karte innereuropäisch meist 35 Cent, wobei auch viele Nicht-EU-Länder dazu gehören. Abgerechnet wird im Minutentakt. Anrufe aus den USA oder Australien nach Europa schlagen mit 39 Cent zu Buche. Aus Afghanistan wären es 1,25 Euro, aus Kuba 2,50 Euro, die regulären Roaming-Tarife - beispielsweise von der Deutschen Telekom - liegen deutlich darüber.

Ankommende Anrufe kostenfrei in 122 Ländern, nutzbar in 190 Ländern.

Registration bei xxSIM Registration bei xxSIM
Screenshot: teltarif.de
Nach Angaben des Anbieters soll die SIM-Karte in über 190 Ländern, also quasi weltweit nutzbar sein. Wählt der Anrufer die +372-Rufnummer der SIM-Karte, sind ankommende Gespräche laut Preisliste in 122 Ländern kostenfrei, dazu gehören neben Deutschland und EU-Europa auch die Schweiz, die Russische Föderation, die USA, Kanada, die Ukraine (interessant zur kommenden Fußball-Europameisterschaft) oder die Vereinigten Arabischen Emirate. Reguläre nationale Provider berechnen hier teilweise schmerzhaft hohe Preise.

Anrufe von handelsüblichen deutschen Handytarifen zu Zielen im Ausland sind oft extrem teuer, sofern man keinen Discounter-Tarif (wie zum Beispiel Simyo oder Fonic zu 29 Cent/Minute) zur Hand hat. So kostet beispielsweise eine Minute nach Estland in bestimmten CallYa- und Xtra-Tarifen nach wie vor 1,99 Euro pro Minute (Taktung 60/60 Sekunden) und auch mit einem Telekom-Laufzeitvertrag können es 98 Cent/Minute sein.

Hier hat sich die Shaston S.A. einen raffinierten Trick einfallen lassen. So wurden in verschiedenen Ländern, wie Deutschland, der Schweiz, Österreich, den USA, HongKong und weiteren Staaten kostenfreie lokale 800er Nummern geschaltet, die auch vom Handy erreichbar sind, in Deutschland selbstverständlich kostenlos. Hat man die 0800-Nummer gewählt, wird man (derzeit auf englisch, künftig auf Deutsch) aufgefordert, die +372-Rufnummer der xxSIM-Karte gefolgt von der Rautetaste einzutippen und wenig später läutet es beim gewünschten Kunden. Dafür ist das ankommende Gespräch auch in sonst kostenfreien Ländern nicht mehr kostenlos. Als Kompensation der 0800-Verbindung werden dem angerufenen Karteninhaber 15 Cent berechnet, die auf seinen Preis für ankommende Gespräche aufgeschlagen werden. Branchenkenner gehen davon aus, dass dieser Preis maximal kostendeckend sein kann, je nach Tarif und Volumen können Verbindungen für den Inhaber einer 0800-Rufnummer zu Handys auch deutlich teurer als 15 Cent pro Minute sein.

Wenn der Anruf über 0800 ankommt...

Wird die Karte über 0800 angerufen, kostet ein in den USA angenommener Anruf beispielsweise minütlich 15 Cent. In Afghanistan oder Kuba, welche zu den teuersten Roaming-Ländern zählen, wären es dann nicht mehr 1,67 Euro pro Minute, sondern 1,82 Euro, gegenüber 1,84 Euro bei Vodafone CallYa. Abgehend sind es noch drastischer aus: xxSIM berechnet 2,50 Euro pro Minute, Vodafone verlangt mehr als das doppelte, laut Preisliste wären 5,63 Euro pro Minute zu bezahlen.

Um zu erkennen, dass das ankommende Gespräch Kosten verursachen kann oder nicht, soll die ankommende Rufnummer im Format +999xxx signalisiert werden. Dies klappte während dem Test in deutschen Netzen noch nicht, hier werden wie sonst auch die echten Rufnummern des Anrufers übertragen, bei D1, D2 und o2 im internationalen Format, bei E-Plus mit führender 0.

Die Gesprächsqualität der Verbindungen ist überraschend gut. Dass hier die Internet-Telefonie (VoIP) eingesetzt wird, fällt nur dadurch auf, dass es rund zwei Sekunden dauern kann, bis das Gesagte bei der Gegenstelle ankommt. Man merkt das spätestens dann, wenn man seinem Gesprächspartner ins Wort fallen möchte. Als Praxistipp empfiehlt sich etwas Gesprächsdisziplin wie beim Sprechfunk (zum Beispiel CB-Funk), wo man "das Mikrofon übergibt".

SMS-Versand bei xxSIM

Der SMS-Versand mit der xxSIM Karte kostet in vielen Ländern nur 11 Cent, wenn die SMS-Nachricht umständlich über das SIM-Toolkit-Menü (STK) des Handys verschickt wird. Schreibt man stattdessen mit der normalen SMS-Funktion des Handys, waren es für SMS-Nachrichten innerhalb Deutschlands ebenfalls 11 Cent, zwei SMS zu Schweizer Mobilfunkrufnummern wurden dann aber mit je 35 Cent abgerechnet, über STK hingegen kosteten sie nur 11 Cent. SMS von oder zu anderen Auslandsnetzen können je nach Tarif teurer sein.

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