Verlängerung

Blackberry: Galgenfrist für Smartphone-Sparte

Blackberry will seiner Smartphone-Sparte bis März kommenden Jahres Zeit geben, um wieder profitabel zu werden. Zwei weitere Android-Handys sollen bis dahin veröffentlicht werden.
Von

Blackberry-Chef John Chen Blackberry-Chef John Chen
Foto: dpa
Wie berichtet hat Blackberry vor wenigen Tagen mit dem DTEK50 sein zweites Android-Smartphone vorgestellt. Anders als beim Priv handelt es sich nicht etwa um ein hochwertiges Spitzenmodell, sondern um ein Mittelklasse-Smartphone, das vom Hersteller für 339 Euro ins Rennen geschickt wird. Damit will Blackberry Geschäfts- und Privatkunden gleichermaßen ansprechen, denen das Priv preislich eine Nummer zu hoch angesiedelt war.

Doch parallel zum Launch des DTEK50 stellte sich unweigerlich abermals die Frage nach der Zukunft der Smartphone-Sparte des kanadischen Technologiekonzerns. Blackberry, einst mit seinen E-Mail-Maschinen einer der Branchengrößen, ist bezogen auf Marktanteile in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.

Smartphone-Sparte soll bis März Profit abwerfen

Blackberry-Chef John Chen Blackberry-Chef John Chen
Foto: dpa
Das Onlinemagazin Areamobile hatte anlässlich des DTEK50-Starts die Möglichkeit, bei Blackberry nachzufragen, ob der Hersteller weitere Smartphones auf den Markt bringen wird. Schließlich hatte CEO John Chen die Devise ausgegeben, der Hardware-Bereich müsse bis September profitabel sein, ansonsten werde er eingestampft. Nun wurde diese Frist bis zum Ende des aktuellen Fiskaljahres, das am 31. März 2017 endet, verlängert.

Zwei weitere Android-Handhelds sind in der Pipeline. Das hatte Blackberry bereits offiziell verkündet. Wie berichtet will man dabei auch weiterhin Kunden bedienen, die sich ein Smartphone mit einer physischen Tastatur wünschen. Im Interview räumte ein Vertreter des Konzerns allerdings ein, Deutschland sei eher ein Markt für rein Touchscreen-basierte Smartphones wie etwa das DTEK50, das Blackberry als sicherstes Android-Handy auf dem Markt bewirbt, dabei aber einräumt, das Priv habe die gleiche Firmware an Bord und sei folglich genauso sicher.

Neue Blackberry-10-Handys unsicher

Ob es neben Android-Smartphones auch neue Geräte mit dem Betriebssystem Blackberry 10 geben wird, ist derzeit noch unklar. Mit Passport, Classic und Leap sind derzeit noch drei entsprechende Handhelds im Handel, wobei Blackberry die Produktion des Classic aufgeben will. Zu berücksichtigen sei, dass Blackberry 10 eher von Geschäftskunden gewählt werde, die nur alle drei, vier Jahre ihr dienstliches Handy wechselten.

Wirklich rosig sieht die Zukunft für die Hardware-Sparte von Blackberry wahrlich nicht aus. So konnte auch das Priv nicht den erhofften Verkaufserfolg erzielen. Allerdings erscheinen viele Probleme auch hausgemacht. So findet effektive Werbung für Blackberry zumindest in Deutschland praktisch nicht statt. Demnach kann das Unternehmen noch so innovative Geräte auf den Markt bringen. Wer sie als potenzieller Kunde nicht kennt, wird sich zwangsläufig den Mitbewerbern zuwenden.

Mehr zum Thema Blackberry