Nest Indoor Cams

Smarte Raumüberwachung: Nest Cam Indoor & IQ im Test

Neben smarten Outdoor-Kameras hat Nest auch zwei Kamera mit Cloud-Anschluss für die Überwachung von Innenräumen im Angebot. Wir haben und die Cam Indoor und die Cam IQ näher angeschaut und getestet.
Von Jan Rähm

Bandbreiten-Auslastung und Privatsphäre

Da wir wissen wollten, wie es Nest mit der Privatsphäre hält und ob das System die Videoüberwachung wirklich ganz deaktiviert, haben wir von Zeit zu Zeit einen Blick auf die Bandbreitennutzung im Online-Monitor unseres Routers geworfen. Dabei zeigte sich deutlich, dass nach Deaktivierung der Kameras der Datenverkehr im Upstream nahezu sofort gegen Null geht. Das werten wir als gutes Zeichen. Mehr dazu und weitere Aspekte zu Datenschutz und Privatsphäre haben wir im ersten Beitrag zu den Außenkameras beschrieben.

Wir bleiben noch beim Datenverkehr. Die Belastung des WLANs und der Internetverbindung kann mit zunehmender Zahl an aktiven Kameras im Haushalt stark ansteigen. In den Einstellungen jeder einzelnen Kamera kann der Nutzer in drei (HD-Kameras) beziehungsweise vier Stufen (4K-Kameras) festlegen, wie viel Bandbreite genutzt werden sollen. Über den Online-Monitor und die Nutzungsstatistiken unseres Routers konnten wir gut nachvollziehen, wie sich die Optionen auswirken. Bei zwei nur wenige Stunden pro Tag aktiven Kameras in der höchsten Stufe der Bandbreiteneinstellung erhöhte sich unsere täglich Upload-Nutzung um mehrere Gigabyte. Nest gibt für die beiden IQ-Kameras ein monatlich genutztes Datenvolumen von – Zitat – „möglichst nur“ 400 Gigabyte an – wohlgemerkt: pro Kamera.

Den Traffic der Kameras sollten vor allem Nutzer von Volumen-begrenzten Tarifen dringend berücksichtigen. Zwar sind in erster Linie Nutzer von Mobilfunk-basierten Tarifen betroffen, aber auch bei Festnetz- beziehungsweise Kabelanschlüssen behalten sich einige Anbieter vor, die Bandbreite nach Überschreiten eines gewissen Volumens massiv zu drosseln. Der Betrieb des Nest-Systems an schmalbandigen Anschlüssen soll laut Hersteller ab einer Bandbreite von 2 Mbit/s möglich sein. Wer geteilte Anbindungen wie bei Mobilfunk oder Kabel nutzt, muss sich im Klaren sein, dass bei aktiviertem System der Kamera-Upload dauerhaft Bandbreite belegt.

Grafik der Datennutzung mit Hervorhebung des ausgehenden Traffics.
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  • Screenshot des Live-Streams der Nest Cam IQ bei Dunkelheit. Die Person ist auch in mehreren Metern Abstand von der Kamera klar zu erkennen.
  • Screenshot Aufzeichnung der Nest Cam Indoor bei Nacht. Die Person ist zu erkennen, allerdings nur aus nächster Nähe.
  • Bild des Google Home Mini Smart Speakers vor der Nest Cam Indoor.
  • Grafik der Datennutzung mit Hervorhebung des ausgehenden Traffics.
  • Bild der Seitenansicht der Nest Indoor-Kameras.

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