Smarte Raumüberwachung: Nest Cam Indoor & IQ im Test
Bandbreiten-Auslastung und Privatsphäre
Da wir wissen wollten, wie es Nest mit der Privatsphäre hält und ob das System die Videoüberwachung wirklich ganz deaktiviert, haben wir von Zeit zu Zeit einen Blick auf die Bandbreitennutzung im Online-Monitor unseres Routers geworfen. Dabei zeigte sich deutlich, dass nach Deaktivierung der Kameras der Datenverkehr im Upstream nahezu sofort gegen Null geht. Das werten wir als gutes Zeichen. Mehr dazu und weitere Aspekte zu Datenschutz und Privatsphäre haben wir im ersten Beitrag zu den Außenkameras beschrieben.
Wir bleiben noch beim Datenverkehr. Die Belastung des WLANs und der Internetverbindung kann mit zunehmender Zahl an aktiven Kameras im Haushalt stark ansteigen. In den Einstellungen jeder einzelnen Kamera kann der Nutzer in drei (HD-Kameras) beziehungsweise vier Stufen (4K-Kameras) festlegen, wie viel Bandbreite genutzt werden sollen. Über den Online-Monitor und die Nutzungsstatistiken unseres Routers konnten wir gut nachvollziehen, wie sich die Optionen auswirken. Bei zwei nur wenige Stunden pro Tag aktiven Kameras in der höchsten Stufe der Bandbreiteneinstellung erhöhte sich unsere täglich Upload-Nutzung um mehrere Gigabyte. Nest gibt für die beiden IQ-Kameras ein monatlich genutztes Datenvolumen von – Zitat – „möglichst nur“ 400 Gigabyte an – wohlgemerkt: pro Kamera.
Den Traffic der Kameras sollten vor allem Nutzer von Volumen-begrenzten Tarifen dringend berücksichtigen. Zwar sind in erster Linie Nutzer von Mobilfunk-basierten Tarifen betroffen, aber auch bei Festnetz- beziehungsweise Kabelanschlüssen behalten sich einige Anbieter vor, die Bandbreite nach Überschreiten eines gewissen Volumens massiv zu drosseln. Der Betrieb des Nest-Systems an schmalbandigen Anschlüssen soll laut Hersteller ab einer Bandbreite von 2 Mbit/s möglich sein. Wer geteilte Anbindungen wie bei Mobilfunk oder Kabel nutzt, muss sich im Klaren sein, dass bei aktiviertem System der Kamera-Upload dauerhaft Bandbreite belegt.