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App-Allianz: Alle gegen Apple und das iPhone

T-Mobile bietet Empfehlungs-App und einfachere Bezahlvariante
Von Björn Brodersen

Aus diesem Grunde klingen offenere Ansätze, wie sie etwa bei Android oder Symbian verfolgt werden, attraktiver für den Nutzer. Auch die Geräte-Hersteller versprechen sich einiges von Open-Source-Plattformen: Sie erwarten beispielsweise mehr und schneller entwickelte Applikationen für ihre Plattform. Das Android- und das Symbian-Betriebssystem sowie entsprechende Anwendungen laufen auf Smartphones unterschiedlicher Hersteller, gekaufte Apps lassen sich dabei übertragen. In diese Richtung geht auch der neue Vorstoß von Nokia und Intel mit dem neuen Betriebssystem Meego. Entsprechende Anwendungen sollen wie bei Android nicht nur auf Handys, sondern auch auf anderen Geräte-Typen wie etwa Tablet-PCs laufen. Selbst Apple will, wie berichtet, neben dem iPhone, dem iPod Touch und dem iPad seine Firmware auf weitere Geräte-Typen bringen.

Doch das ist nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einer Einheits-App. Erst einheitliche Programmierschnittstellen (APIs) würden die Fragmentierung auf dem OS- und App-Markt überkommen. Diesen Schritt will die Wholesale Applications Community - eine Initiative großer Handy-Hersteller und Mobilfunk-Netzbetreiber - gehen und innerhalb des kommenden Jahres für Entwickler von Applikationen einen Plattform- und Netzbetreiber-übergreifenden Standard schaffen. Die 24 beteiligten Unternehmen repräsentieren zusammen an die drei Milliarden Kunden und machen so die Wholesale Application Community zur weltgrößten App-Store-Initiative.

Bis zu einer möglichen Einheits-App dauert es noch

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Grafik: BITKOM
Ob die Wholesale Application Community ihr Vorhaben wahrmacht und die Voraussetzungen für Einheits-Apps schafft, bleibt abzuwarten. Noch eint die Übermacht von Apple die Konkurrenten. Und selbst wenn sie ihre Pläne ernsthaft verfolgt: Bis zu einer möglichen Einheits-App für bestimmte Plattformen dauert es also noch ein bisschen. Die aktuellen Maßnahmen von T-Mobile sollen dagegen schon jetzt sicherstellen, dass der Mobilfunkbetreiber nicht nur für die Übertragung der Daten in seinem Netz zuständig ist, sondern auch am Geschäft mit den Apps teilhaben kann.

Zwar wird der Mobilfunkbetreiber keinen eigenen App-Store starten, wohl aber durch ein über andere App-Stores gelegtes Abrechnungssystem das Bezahlen für kostenpflichtige Apps für den Nutzer vereinfachen und seinen Kunden ein bisschen Orientierung im App-Dickicht bieten - so mausert sich der Netzbetreiber im wahrsten Sinne des Wortes zum Service-Provider. Zudem wird T-Mobile Apps in Zukunft noch mehr als heute als für den Kunden wertvolle Dienste und Services - im Einkauf aber günstig bis kostenlos erhältliche Programme - in seine Mobilfunktarife integrieren und so sicherlich den ein oder anderen Kunden mehr zum Abschluss eines Mobilfunkvertrages bewegen können. Zuletzt wurde diese Strategie bei der kostenfreien Version von Navigon Select oder der vergünstigten Spiegel-App deutlich.

Zudem will T-Mobile durch vergleichsweise günstige Geräte wie das T-Mobile Pulse oder das T-Mobile Pulse mini das Prepaid-Segment für den Smartphone-Markt erschließen.

Ausblick: Apps erzeugen großen Bandbreiten-Hunger

Essentiell für den Massenmarkt "mobile Dienste" ist auch der weitere Ausbau des mobilen Breitbandnetzes angesichts des stetig stark steigenden Daten-Wachstums und der zunehmenden Zahl der Daten-Nutzer. So wird beispielsweise T-Mobile eigenen Angaben zufolge in diesem Jahr mit dem UMTS-Beschleuniger HSPA+ Übertragungsraten von bis zu 42 MBit/s ermöglichen. Gleichzeitig bereitet der Mobilfunkbetreiber Konzern die Einführung des Mobilfunkstandards LTE (Generation Long Term Evolution) vor. Aber nicht nur die theoretischen Datenraten will T-Mobile in seinem Netz erhöhen sondern beispielsweise auch die Zahl der möglichen offenen Sessions.

Auch andere Mobilfunkanbieter wollen ihre Netze schneller machen. Während E-Plus gerade erst mit dem Ausbau von HSDPA beginnt und auch HSPA+ plant, hat o2 in München schon ein HSPA+-Netz on Air, das demnächst weiter ausgebaut werden soll. Auch der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone hat Pläne für HSPA+.

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