Sony Ericsson Xperia Play im Smartphone-Test
Die maximale Spielezeit des Sony Ericsson Xperia Play soll bis zu 5,5 Stunden betragen. Im Test ließ sich diese Zeit aber nicht erreichen, eher liegt die maximale Spielzeit am Stück rund zwei Stunden darunter. Die Sprechzeit für das Smartphone gibt der Hersteller mit bis zu 8,5 Stunden beim Telefonieren im GSM-Modus oder bis zu 6,5 Stunden fürs Telefonieren im UMTS-Betrieb an. Auch ohne intensives Gaming muss der 1500-mAh-Akku des Xperia Play wohl fast jeden Tag wieder aufgeladen werden.
Zur Ablage von Spielen oder anderen Dateien wie etwa Fotos, Videos oder Musiktiteln ist das Xperia Play mit einem Steckplatz für wechselbare Speicherkarten im microSD-Format mit bis zu 32 Gb ausgestattet. Eine 8 GB große Speicherkarte gehört zum Lieferumfang. Der interne Speicher des Smartphones fasst 1 GB, davon stehen aber nur rund 400 MB für persönliche Daten des Nutzers zur Verfügung. Per Micro-USB-Anschluss lässt sich das Handy mit dem heimischen PC verbinden und persönliche Daten wie Kontakte, Kalendereinträge, Aufgaben, Lesezeichen und Notizen mit Outlook (mit der PC-Software PC Companion) oder im USB-Massenspeichermodus Fotos und Musik von Handy-Speicherkarte auf die Computerfestplatte übertragen. Als alternative Synchronisationsmöglichkeiten stehen der Datenabgleich über den Server von Sony Ericsson (per SyncML) oder per Microsoft Exchange zur Auswahl.
Gingerbread, Timescape und Facebook
teltarif.de-Website im Browser
Foto: teltarif.de
Das Sony Ericsson Xperia Play läuft unter
Android 2.3.2 (Gingerbread) und bietet
somit neuere Funktionen des Google-Betriebssystems wie einen integrierten
VoIP-Client, die Unterstützung der für Mobile Payment geeigneten
Nahfunktechnik NFC sowie ein optimiertes Energie-Management. Neben
typischen Diensten wie der (Sprach-) Suche, dem E-Mail-Programm, dem Instant-Messenger, dem
Kartendienst und dem Standort-Dienst von Google, einem YouTube-Client und dem Zugang zum
App-Store Android Market sind auch ein Office-Software-Paket sowie die von Sony Ericsson
entwickelte Timescape-Funktion auf dem Xperia Play installiert - allerdings nur als
Widget für einen der Homescreens. Bei Timescape laufen in Form von kleinen Vorschaufenstern
E-Mails, SMS-Nachrichten, MMS-Mitteilungen
sowie Status-Updates aus Facebook sowie Twitter-Tweets in einer Ansicht zusammen. Auch der
Infinite-Button für den Abruf von zusätzlichen Informationen zu Interpreten findet sich hier
wieder.
Anders als beim Gingerbread-Smartphone Google Nexus S können Nutzer des Xperia Play durchaus ihr Handy-Adressbuch nicht nur mit Kontakten aus ihrem Google-Konto, sondern auch aus ihrem Facebook-Netzwerk synchronisieren - so erscheinen auch die Profilfotos der Facebook-Freunde in der Kontaktliste des Handys. Wer seine Kontaktlisten auf dem Handy und im Facebook-Netzwerk miteinander abgleicht, sollte aber daran denken, dass Facebook dabei das Handy-Adressbuch ausliest und die dort gefundenen E-Mail-Adressen und weiteren Informationen zu den Kontakten speichert und für eigene Zwecke nutzt. Mehr zu dieser automatischen, nicht jedem bekannten Datenfreigabe erfahren Sie in unserem Hintergrundartikel zur Facebook-Sicherheit.
Auch an Google übermittelt das Sony Ericsson Xperia Play zunächst Nutzungsdaten: Die standardmäßig eingestellte Datenfreigabe kann jedoch jederzeit in den Einstellungen unterbunden werden.
Multimedia-Features des Xperia Play
Timescape-Anwendung
Foto: teltarif.de
Zur weiteren Ausstattung des Sony Ericsson Xperia Play gehört eine
5,1-Megapixel-Kamera mit Autofokus, Bildstabilisator
und Videoaufnahme mit einer Auflösung der Sequenzen von 800 mal 480 Pixel, die zwar
wenig manuelle Einistellungsmöglichkeiten bietet, aber bei hellem Tageslicht Fotos in
ordentlicher Qualität schießt. Dazu kommen eine 640 mal 480 Pixel auflösende Front-Kamera
für Videotelefonate, ein GPS-Empfänger (A-GPS) zur Nutzung
standortbezogener Dienste sowie ein Media-Player mit überzeugendem Sound beim Abspielen von
Musik und Videos mit Stereo-Bluetooth (A2DP) und
3,5-Millimeter-Klinkenanschluss für handelsübliche Kopfhörer. Per
DLNA können Medieninhalte drahtlos an andere Abspielgeräte
übertragen werden. Mit einem UKW-Radio ist das Smartphone nicht ausgerüstet.
In den Werbespots zum Sony Ericsson Xperia Play nimmt das Spielen den größten Platz ein. Erst in der Schlussszene der Clips führt der bis dahin mit Spielen beschäftigte Nutzer das Android-Smartphone zum Telefonieren ans Ohr. Die Telefonie-Funktion des Geräts hat allerdings mehr Beachtung verdient - nicht nur wegen der bislang geringen Auswahl an anspruchsvolleren Spielen. Denn die Sprachqualität fiel im Test gut aus: Die Stimmen kommen ausreichend laut und vergleichsweise natürlich beim Gesprächspartner an, der jeweils gerade Zuhörende vernimmt allerdings ein deutliches Hintergrundrauschen, das beim eigenen Sprechen ins Handy-Mikrofon unterdrückt wird. Die Noise-Shield-Rauschunterdrückung funktioniert allerdings nicht beim Telefonieren per Headset. Laufende Spiele werden bei eingehenden Anrufen unterbrochen und können nach Ende des Mobiltelefonats direkt fortgesetzt werden.
Vollwertiges Smartphone und vollwertige Spiele-Konsole
Das Sony Ericsson Xperia Play ist beides: ein vollwertiges Smartphone mit der aktuellen Android-Version Gingerbread sowie eine vollwertige Spiele-Konsole. Während man dem Gerät als Smartphone höchstens einen etwas schwachen Akku zum Vorwurf machen kann, hapert es im Gaming-Bereich zurzeit noch an dem geringeren Angebot an Spielen. Ansonsten bietet das Gerät alles, um als portable Konsole zu dienen: einen scharfen Bildschirm mit toller Grafik, einen leistungsfähigen Prozessor, Breitband-Internet-Schnittstellen, ausreichend Speicherkapazität sowie ein gut verarbeitetes Gamepad. Inzwischen ist das Sony Ericsson Xperia Play für Preise ab etwa 450 Euro ohne Vertrag im Online-Handel erhältlich. Es findet sich auch in den Shops der Mobilfunkbetreiber Telekom (569,95 Euro ohen Vertrag, Vodafone (599,90 Euro ohne Vertrag), E-Plus/Base (29 Euro monatlich über zwei Jahre im Handy-Sorglos-Paket) und o2 (569 Euro ohne Vertrag).