DSL-Alternative

Von UMTS bis LTE: Surfsticks als DSL-Ersatz für Breitband-Internet

Von Mobilität und Unabhängigkeit über Datenraten und Ping-Zeiten
Von Rita Deutschbein

Neben den bereits genannten Vorteilen sollten allerdings auch die negativen Aspekte der mobilen Internet-Zugänge beachtet werden. Denn so gut sich die genannten Daten-Geschwindigkeiten von bis zu 14,4 MBit/s anhören, nur in wenigen Fällen werden diese auch wirklich erreicht. Die Anbieter sprechen von maximal möglichen Datenraten, die von der Anzahl der im Netz aktiven Nutzer, der Netzabdeckung und weiteren Störfaktoren wie Strahlungen, Bausubstanz der Wohnung etc. beeinflusst werden können.

Von UMTS bis LTE: Surfsticks als DSL-Ersatz für Breitband-Internet Die Netzbetreiber bauen die Mobilfunknetze in Deutschland stetig aus
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Fällt die Geschwindigkeit auf 150 kBit/s bis 200 kBit/s, was der typischen EDGE-Datenrate entspricht, lassen sich zwar noch die gelegentlichen E-Mails abrufen, zum flüssigen Surfen eignen sich diese Datenraten aber nicht. Nutzer, die über UMTS als DSL-Ersatz nachdenken, sollten daher vorab unbedingt prüfen, welche UMTS-Geschwindigkeit vor Ort wirklich zur Verfügung steht. In der Regel bieten die Netzbetreiber dazu Ausbaukarten auf ihren Webseiten an.

Neben der Geschwindigkeit spielen auch die Latenzzeiten eine entscheidende Rolle. Diese auch Ping-Zeiten genannten Werte bezeichnen die Zeit zwischen dem Senden eines Datenpakets über das Internet und der Antwort des Servers. Bei eBay-Auktionen können sie den Erfolg oder Misserfolg eines Gebots wenige Sekunden vor Ende der Aktion bedeuten und auch Online-Spieler sind auf schnelle Latenzzeiten für einen flüssigen Spielablauf angewiesen. Bei DSL sind die Antwortzeiten deutlich geringer als über die Mobilfunkverbindungen. Abhängig von Leitungsqualität und -länge werden meist Geschwindigkeiten zwischen 40 und 100 Millisekunden erreicht. Bei UMTS mit HSDPA können diese Werte unter Umständen sogar das Doppelte betragen.

UMTS als DSL-Ersatz: Wichtige Punkte, die es zu beachten gilt

UMTS-Tarife bieten sich vor allem für solche Nutzer als Alternative zu DSL an, die ihren Internet-Anschluss unabhängig vom Einsatzort verwenden und diesen zudem flexibel buchen wollen. In allen vier Netzen gibt es mittlerweile Flatrates, die in den meisten Fällen bei Vielnutzung in der Bandbreite eingeschränkt werden. Dabei handelt es sich im Gegensatz zu den DSL-Flats aber nicht um "echte" Flatrates, mit denen der Nutzer beliebig große Datenmengen downloaden kann. Vielmehr kommen die mobilen Tarife mit einem Inklusivvolumen, nach deren Verbrauch die maximale UMTS-Geschwindigkeit gedrosselt wird. Wer also ab und zu Videoabende veranstaltet, in denen der Film aus einer Online-Videothek gestreamt werden soll, wird mit den Daten-Flatrates seine Probleme bekommen.

Reine UMTS-Flatrates bieten sowohl die Netzbetreiber BASE, o2, Telekom und Vodafone als auch die zahlreich auf dem Markt tätigen Mobilfunk-Discounter an. Eine Auswahl mobiler Internet-Tarife haben wir in einem Überblick für Sie zusammengestellt. Bei der Auswahl sollte auf ein genügend großes Datenvolumen des Tarif-Pakets geachtet werden: Während bei einem Internet-Zugang über Handy bzw. Smartphone ein geringeres Datenvolumen von 50 bis 500 MB meist ausreichend ist, benötigen echte PC-Surfer mit viel Datenverkehr eine Laptop-Flat mit einem höherem Inklusivvolumen von mindestens 1 GB.

Soll die UMTS-Flatrate als DSL-Ersatz genutzt werden, ist neben der angegebenen Datenrate auch HSUPA von Bedeutung. Während HSDPA für das beschleunigte Herunterladen von Daten aus dem Netz steht, verspricht HSUPA einen schnellen Upload. Theoretische mögliche HSUPA-Raten liegen - je nach Anbieter - bei 2 oder 5,76 MBit/s. UMTS bietet im Vergleich dazu bis zu 128 kBit/s im Upstream, was in etwa unterem DSL-Niveau entspricht.

Abseits der DSL-versorgten Gebiete bietet sich LTE als echte Breitband-Alternative an. Welche Vorteile LTE bringt und welche flexiblen Internet-Zugänge es gibt, erfahren Sie auf der letzten Seite.

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