Statement

Telekom begrüßt Glasfasernetz-Öffnung - will aber keine Regulierung

Die gegenseitige Nutzung von Netzen ist auch bei der Telekom inzwischen relevant - doch will sie eine Regulierung von echten Glasfasernetzen um jeden Preis vermeiden.
Von Thorsten Neuhetzki

Die Telekom begrüßt Öffnung der Glasfaser-Netze Die Telekom begrüßt Öffnung der Glasfaser-Netze
Foto: Telekom
Der Branchenverband Breko hat auf seiner Glasfasermesse in Frankfurt eine neue Handelsplattform vorgestellt, die den Netzbetreibern die gegenseitige Nutzung der Glasfasernetze vereinfachen soll. Dabei wird auf zwei bestehende Handelsplattformen von Vitroconnect und 1&1 Versatel aufgesetzt, der Einstieg auf diese Plattformen aber mit Breko-Vorverträgen vereinfacht. Die Telekom begrüßt die Initiative grundsätzlich.

In einer ersten Stellungnahme begrüßte ein Telekom-Sprecher den Schritt. "Auch wir sind davon überzeugt, dass es für einen verstärkten Glasfaserausbau bis zu den Gebäuden und Haushalten mehr Kooperationen zwischen den Anbietern braucht." Die Telekom hatte selbst vor kurzem begonnen, Leitungen bei anderen Netzbetreibern einzukaufen, nachdem sie sich diesem Schritt jahrelang verschlossen hat. In einem Punkt bleibt die Telekom ihrer Linie jedoch treu: "Die Bereitschaft, die Netze freiwillig zu öffnen ist in der Branche sehr ausgeprägt, deshalb braucht es bei FTTH/FTTB keine Regulierung", hieß es in der kurzen Reaktion weiter.

Telekom hat 600 000 echte Glasfaser-Anschlüsse

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Foto: Telekom
Die Telekom selbst bietet ebenfalls Glasfasernetze bis zu den Kunden an, baut diese aber nur in Neubaugebieten oder in geförderten Vorhaben aus. 600 000 Haushalte kann die Telekom hier anschließen, wie Telekom-Chef Niek Jan van Damme im Gespräch im Dezember im Interview mit teltarif.de sagte. Nach Informationen von teltarif.de stehen diese Anschlüsse dem Wettbewerb derzeit nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung. Aus Branchenkreisen wird die fehlende Regulierung bemängelt - auch und vor allem, weil man sich auf die Preise für die Vorleistungen nicht verständigen kann. Ob die Telekom sich an Handelsplattformen wie der jetzt vom Breko gestarteten beteiligen wird, gilt es abzuwarten. Allgemein gilt die Rolle als Nachfrager auf dieser oder ähnlichen Plattformen als wahrscheinlicher als die als Leitungsanbieter. Mit Johannes Pruchnow hat die Telekom seit einigen Monaten einen Vorstandsbeauftragten für Breitbandkooperation.

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