Verbraucherzentrale fordert flächendeckenden 5G-Ausbau
Die Verbraucherzentrale Bundesverband fordert 5G-Ausbau bis in den letzten Winkel.
Foto: Telekom, Logo: Verbraucherzentrale, Montage: teltarif.de
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat sich
für eine lückenlose und flächendeckende Versorgung Deutschlands mit
der fünften Mobilfunkgeneration ausgesprochen. Der Entwurf zu den
Vergaberegeln für die 2019 geplante 5G-Auktion der Bundesnetzagentur
sei aus Verbrauchersicht aber enttäuschend, erklärte der Verband heute in Berlin.
Die Regulierungsbehörde will bislang die
Mobilfunkanbieter nur verpflichten, bis Ende 2022 mindestens
98 Prozent der Haushalte mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde im
Download zu versorgen. Dadurch würden Haushalte in schwer
zugänglichen Gebieten benachteiligt, betonte der vzbv.
Kritik: Funklöcher auf dem Land
Die Verbraucherzentrale Bundesverband fordert 5G-Ausbau bis in den letzten Winkel.
Foto: Telekom, Logo: Verbraucherzentrale, Montage: teltarif.de
Die Mobilfunkbetreiber wie die Deutsche Telekom und Vodafone
verweisen in der 5G-Debatte stets darauf, dass eine hundertprozentige
Flächenabdeckung technisch nicht notwendig und betriebswirtschaftlich
gar nicht vertretbar sei. Die Telekom hatte sich zuletzt auf ihrem
Netzetag darauf verpflichtet, 90 Prozent der Fläche Deutschlands bis
zum Jahr 2025 mit 5G zu versorgen und dabei 99 Prozent der
gesamten Bevölkerung zu erreichen.
Die Verbraucherschützer befürchten allerdings dagegen, dass ohne verbindliche Regulierungsvorgaben "Funklöcher auf dem Land auch in Zukunft leidige Realität bleiben" werden. Bis Ende 2022 müssten flächendeckend im Bundesgebiet mindestens 100 Megabit pro Sekunde im Download zur Verfügung gestellt werden, so der Verband.
Um den Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt anzuheizen, befürwortet der Verbraucherverband neben der Telekom, Vodafone und Telefónica einen vierten Netzbetreiber auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Damit Neueinsteiger auf dem Markt Fuß fassen können, sollte National Roaming, also der flexible Netzwechsel im Inland, zumindest zeitweise ermöglicht werden. "So kann ein vierter Netzbetreiber in der Aufbauphase die bereits zur Verfügung stehende Infrastruktur der anderen Netzbetreiber mitnutzen." Die drei großen Anbieter lehnen dies entschieden ab, weil mit einer solchen "Trittbrettfahrerei" ihre eigenen Investitionen entwertet würden.
Was es mit einem 5G-Bundesnetz auf sich hat, lesen Sie in einer weiteren Meldung.