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Neue Anwendungen im Test: Was das HTC Magic kann

Das neue Vodafone-Gerät bietet Features für die Always-on-Generation
Von Hagen Hellwig

Viele Applikationen für Internet-optimierte Handys wie das iPhone und das G1 sind bereits bekannt. Gezählt hat sie niemand, aber mehrere hundert bis tausend dürften es schon sein. Und täglich kommen neue hinzu, was vor allem daran liegt, dass das Betriebssystem Android von Google eine so genannte Open-Source-Plattform darstellt, die grundsätzlich für jedermann offen zugänglich ist. Wer sich auskennt, darf also etwas programmieren und es dann anbieten. Die Nutzergemeinde entscheidet letztlich, ob das Angebot auf Interesse stößt oder nicht. Die meisten Anwendungen auf dem Android Market sind kostenlos.

HTC Magic

Eine beispielhafte Applikation für Android-Handys ist Wikitude, eine Art Kombination aus Wikipedia und Qype. Es handelt sich um einen interaktiver Reiseführer, der anhand der Lokalisierung des eigenen Standorts bestimmte, möglicherweise interessante Objekte in der Umgebung gegebenenfalls mit Zusatzinformationen aus Wikipedia anzeigt. In Verbindung mit Kamera und Kompass lassen sich die Objekte anvisieren und Entfernungen bestimmen. Die Informationen sind ausschließlich user generated content, stammen also von anderen Anwendern, in diesem Fall von Wikipedia- und Qype-Nutzern. Das kann derzeit noch zu recht kuriosen Sammlungen führen. So wurden beim ersten Test eine heruntergekommene Eckkneipe, eine Partnervermittlung und ein Photojournalist angezeigt. Immerhin erhält man so ganz neue Einblicke in seine Stadt, abseits jeglichen Reiseführers.

Fitness, Ernährung und Medien-Konsum per Handy

Mit My Tracks geht es darum, den eigenen Weg – ob nun zu Fuß, joggend, per Fahrrad oder sonst wie – aufzuzeichnen und auf einer Landkarte zu visualisieren. Statistische Werte wie zurückgelegte Entfernung, Zeit interessieren vor allem bei sportlichen Aktivitäten und können mit anderen Anwendern ausgetauscht werden. Die Genauigkeit soll bei maximal plus/minus sechs Metern liegen.

Barcoo ist eine Scanner-Software, mit der über den Barcode auf einem Produkt im Handel Informationen aus dem Internet abgerufen werden können. Der Anwender erfährt zum Beispiel, ob das Produkt anderswo günstiger zu haben ist, erhält Testberichte (Barcoo kooperiert mit test.de und Ökotest) und bei Lebensmittel Nährstoffangaben nach dem Ampel-Prinzip – ein Service, zu dem der Gesetzgeber sich bislang nicht durchringen konnte. Bis alle Lebensmittel von Barcoo erfasst sind, dürfte allerdings noch etwas Zeit vergehen. Bis dahin sind die Nutzer aufgeforderte, derlei Informationen selbst einzutragen. HTC Magic in weiß - Vorder- und Rückseite seitlich Das HTC Magic in weiß
Bild: HTC

Medienseiten wie stern.de begrüßen die Android-Plattform, weil sie ihnen einfache und kostengünstige Entwicklung von Inhalten ermöglicht. Ziel ist, den Online-Auftritt auf dem Handy-Display ebenso erscheinen zu lassen, wie beim Aufruf auf einem PC-Bildschirm. Das wird natürlich niemals vollkommen gelingen, allerdings ist die Stern-Site wesentlich übersichtlicher und besser navigierbar, wenn sie mit der eigens dafür entwickelten Applikation aufgerufen wird, als wenn man sie über den einfachen Handy-Browser betrachtet. Stern.de-Chef Christian Hasselbring kündigt zudem mehr Interaktionsmöglichkeiten auf der Site an: "Zukünftig werden Dialoge möglich sein." Außer den auch deutschsprachigen Google-News sucht man weitere Nachrichten-Angebote aus Deutschland noch vergeblich. Das sollte sich aber mit zunehmender Verbreitung des Handys ändern.

Eine neue, patentierte Art der Musikdarbietung kündigt sich unter dem Namen Radioland an, zunächst exklusiv für das HTC Magic. Dahinter soll sich ein personalisiertes Radio mit genrespezifischen Audiokanälen und stündlichen Nachrichten verbergen. Die Musik kommt nicht wie sonst bei Internet-Radios üblich im Streaming-Verfahren zum Hörer, sondern wird direkt auf das Handy gespielt. Die Anwender können die Titel aus- oder abwählen und über den Vodafone-Shop kaufen.

Kein VoIP und keine Modem-Nutzung

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Nicht oder noch nicht möglich sind beim HTC Magic Telefonie über das Internet (VoIP) und die Verwendung des Handys als Modem zum Beispiel in Verbindung mit einem Notebook. Hier verweist Vodafone auf die umfangreiche Ausstattung des Gerätes selbst, das angeblich nicht den Anschluss anderer Hardware bedarf. "Business-Anwender zählen nicht direkt zu Zielgruppe", sagt Volker Gläser, bei Vodafone zuständig für die Internet-Services. Wie gesagt, es geht um die Generation "Always on" - Vollgas auf der mobilen Datenautobahn.

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