Themenspezial: Verbraucher & Service Digitalisierung

E-Rezept: Ab 2024 verpflichtend für alle Ärzte

Ein bundes­weiter Start des E-Rezepts hatte sich mehr­fach verzö­gert. Jetzt sollen Elek­tro­nische Rezepte ab Anfang 2024 in den Praxen zu bekommen sein.
Von dpa /

Elek­tro­nische Rezepte sollen bis Anfang nächsten Jahres auf breiter Front in Praxen zu bekommen sein. Vom 1. Januar 2024 an soll es für Ärztinnen und Ärzte verpflich­tend sein, Verschrei­bungen elek­tro­nisch auszu­stellen, wie es in einem Gesetz­ent­wurf des Bundes­gesund­heits­minis­teriums heißt. Die Praxen sollen sich schritt­weise umstellen.

Zum Einlösen von E-Rezepten gibt es seit dem 1. Juli bereits eine neue Möglich­keit, bei der man in der Apotheke die Versi­cher­ten­karte der Kran­ken­kasse in ein Lese­gerät steckt. Bis Ende Juli sollen voraus­sicht­lich 80 Prozent der Apotheken diesen zusätz­lichen Weg anbieten können.

Bundes­weiter Start mehr­fach verzö­gert

Vom 1. Januar 2024 an soll es für Ärzte verpflichtend sein, Verschreibungen elektronisch auszustellen Vom 1. Januar 2024 an soll es für Ärzte verpflichtend sein, Verschreibungen elektronisch auszustellen
Bild: picture alliance/dpa
Ein bundes­weiter Start elek­tro­nischer Rezepte in größerem Stil hatte sich mehr­fach verzö­gert, auch wegen tech­nischer Probleme. Eigent­lich bestand eine Verpflich­tung für die Praxen dazu schon ab Anfang 2022. Der neue, einfa­chere Einlö­seweg per Karte soll nun einen Durch­bruch ermög­lichen. Davor waren E-Rezepte anstelle des gewohnten rosa Zettels auch schon über eine Smart­phone-App oder einen ausge­druckten QR-Code einzu­lösen. Die Kassen­ärzt­liche Bundes­ver­eini­gung hatte vor falschen Erwar­tungen gewarnt, dass vom 1. Juli an auch bereits in allen Arzt­praxen E-Rezepte ausge­stellt werden könnten.

Der Chef der Tech­niker Kran­ken­kasse, Jens Baas, sagte der Deut­schen Presse-Agentur, es sei enorm wichtig, dass mit dem Gesetz wieder Dynamik in die Digi­tali­sie­rung komme. "Es gibt zwar das E-Rezept und die elek­tro­nische Pati­enten­akte, aber kaum einer nutzt sie." Daher brauche es drin­gend mehr Nutzer­freund­lich­keit und echten Mehr­wert für Pati­enten und Ärzte, damit sie auch in der Breite genutzt würden.

Der Refe­ren­ten­ent­wurf aus dem Haus von Minister Karl Lauter­bach (SPD) sieht auch Rege­lungen zum geplanten Neustart für E-Pati­enten­akten vor. Demnach sollen alle gesetz­lich Versi­cherten bis 15. Januar 2025 auto­matisch eine bekommen - es sei denn, man lehnt das aktiv ab. Als frei­wil­liges Angebot waren die E-Akten 2021 einge­führt worden, aber nicht einmal ein Prozent der 74 Millionen Versi­cherten nutzt sie. Sie sollen Befunde, Labor­werte oder Medi­kamen­ten­listen spei­chern können.

In einer weiteren Meldung geht es um das Thema: "App auf Rezept": Das müssen Sie wissen.

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