Handy-Navi

Überblick: Kostenlose Navigation fürs Handy

Lediglich Nokia bietet eine Onboard-Lösung
Von Marc Thorwartl / Thorsten Neuhetzki

Wie bereits angesprochen, bietet Nokia seinen Navigationsdienst Ovi Maps jetzt kostenlos an. Das Ovi-Maps-Paket der neuen Generation bietet Karten für 180 Länder, (sprachgesteuerte) Navigation und Routenführung für Fußgänger und Autofahrer in 74 Ländern sowie Premium-Dienste mit standortbezogenen Informationen. Vorteil laut Nokia: Ovi Maps kann sowohl online als auch offline genutzt werden. Das neue Ovi Maps steht aktuell für elf GPS-fähige Smartphones wie dem Nokia N97 mini, dem Nokia X6, dem Nokia E72 und den Navigator-Handys zur Verfügung. Ab März soll Ovi Maps auf allen GPS-fähigen Smartphones von Nokia mit dem Betriebssystem Symbian S60 ausgeliefert werden.

Ein Pionier und letzter Recke zugleich im Bereich der kostenlosen Handynavigation ist der Anbieter Ö-Navi. Viel hat sich in den letzten Jahren nicht geändert. Schlicht präsentiert sich die Homepage, genauso einfach erfolgt der Download entweder über den PC oder direkt aufs Handy. Die Installation stellt den User auch vor keinerlei Probleme. Nach dem erstmaligen Starten des Programms erfolgt eine kurze Registrierung. Mit ihr kann der User dann unter der Rubrik "Mein Ö-Navi" auf der Homepage Ziele und Routen bereits vorher planen und sie dann vom Handy aus bequem per Knopfdruck downloaden. Ö-Navi im Einsatz Ö-Navi im Einsatz
Screenshot: Ö-Navi

Die Navigation ist sowohl für Autos als auch Fußgänger geeignet, wobei die Streckenführung im Fußgängermodus noch keine Wege durch Parks oder über Fußgängerbrücken beinhaltet, sondern sich strikt nach dem Straßennetz richtet. Lobenswert: Als einziger Anbieter kostenloser Navigationssoftware bindet Ö-Navi aktuelle Verkehrsmeldungen via TMC in die Routenplanung mit ein. Die integrierte Notrufortung kann unter Umständen sogar lebensrettend sein. Sie übermittelt den exakten Standort, sodass Rettungsfahrzeuge den richtigen Weg finden. Die Zielführung erfolgt wahlweise über 2D- oder 3D-Ansicht im Karten- oder Piktogrammstil, als Zusatzfunktionen gibt es "Clever tanken", einen Geschwindigkeitswarner und das Telefonbuch.

Der Newcomer: Waze

Das Programm ist derzeit in einer frühen Beta-Phase. Waze [Link entfernt] baut auf dem Community-Gedanken auf. Durch Tracking der User werden Informationen über den Verkehrsfluss auf den Strecken mitgeteilt, sodass immer die schnellste Route gewährleistet sein soll. Der Nachteil: Da sich die Waze-Community in Deutschland derzeit im Aufbau befindet, gibt es noch kein wirkliches Straßennetz und viele Regionen sind lediglich als weiße Flecken auf der Landkarte zu sehen. Lediglich die Autobahnen sind flächendeckend hinterlegt. Deshalb eignet sich das Programm auch nicht für die Navigation.

Wer allerdings gerne Pionierarbeit verrichtet, kommt hier voll auf seine Kosten. Er kann jede Fahrt aufzeichnen lassen, die befahrenen Straßen benennen und somit Waze die Informationen zuführen, die sie benötigen, um das Kartenmaterial anzufertigen. Dieses ist dynamisch und kann jederzeit, von jedem User verändert werden, beispielsweise, wenn eine Straße verlängert wird, Kreisverkehre Kreuzungen ablösen oder Neubaugebiete erschlossen werden.

Die Alternative: Skobbler für das iPhone

Skobbler auf dem iPhone Skobbler auf dem iPhone
Foto: Skobbler
Nicht ganz kostenlos ist das Navigationssystem skobbler für iPhone-User. Die Kosten für die Applikation belaufen sich auf einmalig 7,99 Euro. Dafür bekommt der Käufer bereits ein solides Navigationsprogramm geboten. Grenzübergreifende Navigation in Europa, wahlweise 2D- oder 3D-Routenführung, RealityView an Autobahnabfahrten oder Geschwindigkeitsbegrenzungen. Bei der Fußgängernavigation schlägt Skobbler auch schon mal den Weg quer durch einen Park anstatt außen herum vor. Die Adressen aus dem Telefonspeicher können als Destinationen übernommen und tagesaktuell mehr als 250 000 Hotels weltweit gebucht werden. Leider erfolgt die Routenführung ohne Berücksichtigung aktueller Verkehrsinformationen. Dies soll aber demnächst ebenso vorhanden sein, wie auch eine Skobbler-Version für Android-Handys.

Android: Freies System ohne offizell kostenloses Navi

Android-Nutzer haben es auch schwer, kostenlose Navigations-Programme für ihr Endgerät zu bekommen. Einzige Möglichkeit: Die Hack-Version von Google Maps. Hier ist die Navigation mit Google Maps auch schon in Deutschland möglich. Die benötigte App gibt es jedoch nicht über den Market, sondern lediglich über einschlägige Foren. Sie kann dann aber über eine Speicherkarte installiert werden und funktioniert dann wie das reguläre Google Maps. Da es sich um einen Hack handelt, kann es passieren, dass die Navigation irgendwann nicht mehr funktioniert. Allerdings: Google Maps Navigation soll in einigen Monaten auch offiziell kommen.

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