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Luca Pay kommt: Macher der Luca App gewinnen Investoren

Das ursprüng­liche Geschäfts­modell für die Luca App ist entfallen. Doch es gibt bereits neue Ideen, zumal die Anwen­dung weiterhin auf Millionen Smart­phones instal­liert ist.
Von dpa /

Luca App findet Geldgeber Luca App findet Geldgeber
Screenshot: teltarif.de, Quelle: luca-app.de
Die Macher der Luca App haben in einer Finan­zie­rungs­runde 30 Millionen Euro einge­sam­melt, um die Anwen­dung zum Eindämmen der Corona-Pandemie in eine Bezahl-App für die Gastro­nomie und den Kultur-Betrieb umzu­bauen. Zu den Risi­koka­pital­gebern für die Berliner Culture4Life GmbH gehören die Unter­nehmen Target Global, The Delta und embedded/capital, teilte die Betrei­ber­gesell­schaft in Berlin mit.

Mit der Finan­zie­rungs­runde über­nimmt der FinTech-Unter­nehmer Julian Teicke (Gründer und Chef des Berliner Start-ups Wefox) den Vorsitz im Verwal­tungsrat. Nach Angaben des Geschäfts­füh­rers von Culture4Life, Patrick Hennig, sei auch der Musiker Smudo weiter an der Firma betei­ligt. Der Rapper der Band Die Fantas­tischen Vier hatte die App mitent­wickelt. Wie Hennig sagte, soll die App mithilfe der neuen Inves­toren weiter­ent­wickelt werden.

Wie berichtet hatte Henning am Montag mitge­teilt, dass das Luca-System bis auf weiteres keine Kontakt­daten zur Eindäm­mung der Corona-Pandemie mehr erfassen werde, weil die Verträge mit den Bundes­län­dern Ende März ausge­laufen seien. Die Funk­tion könne bei Bedarf aber wieder akti­viert werden.

App war von Anfang an umstritten

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Screenshot: teltarif.de, Quelle: luca-app.de
Die Luca App war anläss­lich der Corona-Pandemie gestartet, um die in den meisten Infek­tions­schutz­ver­ord­nungen vorge­schrie­bene Erfas­sung der Kontakt­daten von Restau­rant­gästen und Event-Besu­chern möglichst daten­schutz­freund­lich und effi­zient zu erle­digen. Am Luca-System hatte sich aller­dings immer wieder heftige Kritik entzündet. Die Luca-Skep­tiker störten sich vor allem am Konzept einer zentralen Daten­spei­che­rung.

Kritiker wie der Chaos Computer Club warnten vor einem Miss­brauch der Daten­bestände, die über das Luca-System einge­sam­melt werden. Das von Kriti­kern bemän­gelte Luca-Verschlüs­selungs­system hielt zwar Angriffen stand, die Luca-Macher konnten aber nicht verhin­dern, dass in einem Fall die Polizei in Mainz die Daten von Gästen wider­recht­lich über das Gesund­heitsamt abfragen ließ, um eine mögliche Straftat aufzu­klären.

Mitt­ler­weile ist die Kontak­ter­fas­sung auf Veran­stal­tungen und in der Gastro­nomie weit­gehend einge­stellt worden. Damit ist der ursprüng­liche Verwen­dungs­zweck für die Luca App entfallen. Bereits zu Jahres­beginn kündigten die Macher der App ein neues Geschäfts­modell an. So soll unter anderem mit Luca Pay ein eigenes Bezahl­system etabliert werden.

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