Preisgestaltung
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1&1 rundet Roaming-Preise teilweise ab (Update: Korrektur)

Der Provider 1&1 rundet bei seinen Roamingtarifen auf volle Centbeträge ab. Im Hilfe-Bereich des Kundenlogins sind bei 1&1 die neuen EU-Roaming-Tarife zu finden.
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Bild: 1und1
Die neue, frisch in Kraft getretene Roaming-Verordnung der EU macht vieles einfacher, vermeidet aber weiter nicht, das "Kleingedruckte" des eigenen Anbieters vor dem Telefonieren oder Surfen im Detail genau zu studieren. Andernfalls könnte die nächste Rechnung anders als gedacht aussehen.

Ein teltarif.de-Leser ist Kunde bei 1&1 und fand im Menüpunkt "Hilfe" im Kundenbereich aktuelle Informationen zu den neuen Roaming-Tarifen, die für seinen Tarif künftig gelten sollen. In den Preislisten für Bestandskunden sind im Moment noch die alten Preise hinterlegt.

In einer kleinen Tabelle erläutert 1&1 die Aufschläge, die seit dem 30. April zusätzlich zum weiter geltenden Inlandspreis des gebuchten Tarifes berechnet werden. Kostet beispielsweise die Minute abgehend im Inland 9,9 Cent, so werden 5,95 Cent aufgeschlagen, was einen rechnerischen Gesamtpreis von 15,85 Cent pro Minute ergibt.

Auf abgehende Anrufe erhebt 1&1 in dem Tarif des Lesers 5,95 Cent pro Minute (inkl. Mehrwertsteuer), auf eingehende 1,35 Cent. Abgehende SMS kosten in EU-Europa 2,38 Cent mehr, Datenübertragung wird mit 5,95 Cent pro MB berechnet, getaktet wird in 1-kB-Schritten.

Fußnote: 1&1 rundet Brutto-Endkundenpreise ab

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Bild: 1und1
Etwas verwirrend ist eine Sternchen-Fußnote mit einem Hinweis auf die Abrundung des Preises auf volle Cent. "Die Brutto-Endkundenpreise werden auf volle Cent nach unten gerundet". Das könnte man so auslegen, als ob 1&1 bei den Zuschlägen faktisch keine Mehrwertsteuer berechnen würde. Vielleicht soll damit nur gesagt werden, dass bei den Endpreisen pro vollendetem Gespräch oder abgeschlossener Datenverbindung nach unten abgerundet wird.

Wer nur sporadisch mit seinem Handy ins Ausland fährt, kann mit den neuen Preisen bestens leben, selbst bei intensiverer Nutzung sind sie noch überschaubar.

Viele Smartphones haben ab Werk die Datenroaming-Funktion abgeschaltet. Will man sie einschalten oder das Datenroaming bewusst nutzen, werden oft noch Warnhinweise eingeblendet, dass man sich im Roaming-Zustand befindet und mit höheren Kosten rechnen muss. Diese Hinweise lassen sich zwar ausschalten, erscheinen dann aber auch nicht mehr, wenn man in ein Nicht-EU-Land reisen will, wo nach wie vor empfindlich hohe Kosten entstehen können.

Update 6. Mai: 1&1 korrigiert Preisangaben

In Reaktion auf diesen Bericht schreibt uns der Provider heute:

Leider ist uns in dem 1&1-Hilfe-Center Artikel, auf den Sie sich in Ihrem Beitrag "1&1 rundet Roaming-Preise teilweise ab" beziehen, ein Fehler unterlaufen. Die Information, dass die Brutto-Endkundenpreise auf volle Cent nach unten gerundet werden stimmt so leider nicht. Richtig ist stattdessen folgende Preistabelle: Eingehende Gespräche 0,0135 Euro/Min., ausgehende Gespräche 0,0595 Euro/Min., abgehende SMS 0,0238 Euro/SMS, EU-Data 0,0595 Euro/MB (Taktung je 1 kB). Wir haben den entsprechenden Artikel bereits aktualisiert. Ende des Updates.

Schweiz ist kein EU-Land

Zu beachten ist bei diesem 1&1-Tarif nur, dass die Schweiz kein Mitglied der EU ist und somit auch nicht unter die EU-Regulierung fällt. Interessanterweise werden in der Preisliste Liechtenstein, Island und Norwegen zu EU-Tarife erwähnt. 1&1 weist klar darauf hin, dass außerhalb der EU die reguläre Preisliste gilt.

Andere Anbieter haben auch die Schweiz explizit in ihre EU-Tarife eingeschlossen. Näheres findet man in der Preisliste des eigenen Anbieters. Dass es sich lohnt, dies vor einer Schweiz-Reise zu überprüfen, haben wir anhand der Mobilfunk-Marken von Drillisch bereits erläutert.

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