Drosselung

Telekom drosselt Glasfaser-Anschlüsse auf 384 kBit/s

Datenrate wird ab 300 bzw. 400 GB pro Monat reduziert
Von Thorsten Neuhetzki

Telekom drosselt Glasfaser-Anschlüsse auf 384 kBit/s Telekom drosselt bei FTTH
Bild: teltarif.de
Die Deutsche Telekom baut derzeit in mehreren Städten bzw. Stadtteilen eigene Glasfaser-Infrastruktur auf, um die Kunden direkt an dieses neue Netz anzuschließen. Die ersten Kunden in Hennigsdorf im Norden von Berlin werden in diesem Frühjahr ihre Anschlüsse nutzen können. Gleichzeitig wird die Telekom bei Glasfaser-Anschlüssen (FTTH/FTTB) die Datenrate enorm reduzieren, wenn die Kunden mehr Traffic verursachen als vom Unternehmen in den AGB verankert. Das berichtet das Online-Magazin heise.de. In dem Artikel ist ein PDF verlinkt, das auf die Leistungsbeschreibung des Call & Surf IP der Telekom verweist. Unter Punkt 1.1.1.2. b) heißt es, dass der Traffic auf bis zu 384 kBit/s reduziert werden kann.

Telekom drosselt Glasfaser-Anschlüsse auf 384 kBit/s Telekom drosselt bei FTTH
Bild: teltarif.de
Wann die Drosselung einsetzt, ist abhängig vom jeweiligen gebuchten Anschluss. Grundsätzlich wird die Telekom Anschlüsse mit 100 und 200 MBit/s Downstream anbieten. Der Upstream liegt bei bis zu 50 bzw. 100 MBit/s. Im Tarif Fiber 100, also den Anschlüssen mit 100 MBit/s Downstream, soll die Datenrate ab einem monatlichen Verbrauch von 300 GB auf die erwähnten 384 kBit/s gedrosselt werden. Wer sich für den schnelleren Fiber 200 entscheidet, wird ab 400 GB in seiner Datenrate reduziert.

Hohe Drosselungs-Grenze kann täuschen

Die Grenzen klingen zunächst hoch, sind jedoch in Anbetracht der Schnelligkeit der Anschlüsse und im Zeitalter von Cloud Computing und Online-Storage niedrig. Unter Volllast von 100 MBit/s Upstream, etwa für ein Datenbackup, sind 400 GB nach knapp 9 Stunden durch die Leitung gesendet worden. Um Downstream ist die Datengrenze entsprechend nach nicht einmal 5 Stunden bei 200 MBit/s erreicht.

Die Telekom hatte auch schon bei VDSL-Anschlüssen Datengrenzen eingeführt. Hier fällt der Nutzer allerdings vergleichsweise weich. Von maximal 50 MBit/s im Downstream stehen ihm nach erreichen der Grenze von 200 GB noch 6 MBit/s Down- und 576 kBit/s Upstream zur Verfügung, mit denen sich die meisten Internet-Anwendungen immer noch gut nutzen lassen. Bei 384 kBit/s symmetrisch wird es hingegen schwer.

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