Telefonwerbung: BNetzA meldet Anstieg von Beschwerden
Im vergangenen Jahr gingen bei der BNetzA 63 273 Beschwerden ein
Bild: picture alliance/Rolf Vennenbernd/dpa
Die Zahl der Beschwerden wegen unerlaubter
Telefonwerbung hat einen Höchststand erreicht. Im vergangenen Jahr
gingen bei der Bundesnetzagentur 63.273 solcher
kritischer Wortmeldungen ein, wie die Bonner Behörde heute
mitteilte. Das war ein Plus von rund 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr
(54.242) und etwas mehr als 2018, als es 62.247 Beschwerden waren.
Ein Grund für die Schwankungen wurde nicht genannt. "Wir gehen mit Nachdruck gegen die Verursacher vor", betonte Netzagenturchef Jochen Homann. In 17 Fällen verhängte die Behörde Bußgelder, die sich auf 1,35 Millionen Euro summierten.
Aggressive Werbung für Zeitschriftenabos
Im vergangenen Jahr gingen bei der BNetzA 63 273 Beschwerden ein
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Es ging häufig um Versicherungs- und Finanzprodukte sowie um die
Energieversorgung. Zudem regten sich viele Verbraucher nach
Darstellung der Netzagentur über aggressive Telefonwerbung für
Zeitschriftenabos auf. Beschwerden zu
Telekommunikationsdienstleistungen waren hingegen rückläufig. Dies
führte die Behörde darauf zurück, dass sie in diesem Bereich einen
Verfolgungsschwerpunkt gesetzt hatte.
Bei den Gesprächen gingen die Anrufer häufig dreist vor und wollten den Verbraucher noch am Telefon oder im Nachgang ungewollte Verträge unterschieben. In anderen Fällen verschleierten die Anrufer die Identität ihres Auftraggebers oder sie gaben sich sogar als Behördenvertreter aus, um Vertrauen aufzubauen.
Beschimpfungen
Mitunter kam es bei den unerlaubten Anrufen sogar zu Beschimpfungen oder der Werbetreibende war besonders penetrant und rief Dutzende Male an. Werbeanrufe ohne vorige Einwilligung sind in Deutschland verboten. Bei wem es trotzdem klingelt, der kann dies unter bei der Bundesnetzagentur melden. Um die Täter zu überführen, sind möglichst präzise und detaillierte Schilderungen hilfreich.