Jahresbilanz

BNetzA-Jahresbericht 2011: Immer mehr Gespräche per Handy

Jeder zweite neue Breitband-Anschluss wird per TV-Kabel realisiert
Von Marc Kessler

BNetzA-Jahresbericht 2011 Die Bundesnetzagentur hat
ihren Jahresbericht 2011 vorgelegt
Screenshot: teltarif.de
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat heute ihren Jahresbericht 2011 veröffentlicht. Im Telekom­munikations­bereich habe dabei vor allem der Netzausbau eine wichtige Rolle gespielt. "Insbesondere die Entwicklung des Internets erhöht die Anforderungen an die Datenübertragung - wer hier nicht in leistungsfähige Netze investiert, kann in diesem Marktumfeld schnell auf der Strecke bleiben", sagte der neue Präsident der Regulierungsbehörde, Jochen Homann. Die Konkurrenz zwischen den einzelnen Anbietern sieht Homann indes sehr positiv: "Der Wettbewerb zwischen den verschiedenen Telekom­munikations­netzen führt zu bemerkenswerten Beschleunigung­simpulsen."

Breitband: DSL-Anschlüsse stellen weiterhin die absolute Mehrheit

BNetzA-Jahresbericht 2011 Die Bundesnetzagentur hat
ihren Jahresbericht 2011 vorgelegt
Screenshot: teltarif.de
Insgesamt gab es in Deutschland zum Jahreswechsel rund 27,3 Millionen Breitband-Anschlüsse. Die absolute Mehrheit davon entfällt noch immer auf DSL-Anschlüsse (23,4 Millionen), im Anschluss folgen Breitband-Anschlüsse per TV-Kabel (3,6 Millionen). Nur rund 200 000 Anschlüsse entfielen auf alternative Technologien wie beispielsweise WiMAX oder reine Glasfaser-Anschlüsse (FTTX). Auf die Wettbewerber der Deutschen Telekom entfällt bei den Breitband-Anschlüssen mittlerweile ein Anteil von 55 Prozent.

Interessant: Jeder zweite neu Breitband-Anschluss wurde im vergangenen Jahr von einem Kabelnetzbetreiber geschaltet, so BNetzA-Präsident Homann. Dabei sei allerdings zu berücksichtigen, dass die Zuwächse bei den Breitband-Anschlüssen in den letzten Jahren stark rückläufig sei.

Mobilfunk substituiert Festnetz in geringem Maß

Im Mobilfunk, teilt die Bundesnetzagentur mit, sei "die Teilnehmeranzahl deutlich langsamer gestiegen als in den Jahren zuvor". Während der Zuwachs zwischen 2005 und 2008 noch knapp 28 Millionen SIM-Karten betrage habe, seien es zwischen 2008 und 2011 nur noch knapp sieben Millionen Karten gewesen. Insgesamt stieg die Teilnehmerzahl nach den Zahlen der BNetzA im vergangenen Jahr auf mehr als 114 Millionen Teilnehmer an.

Neuer Rekordwert bei versendeten SMS

Im Festnetz ging die Zahl der Sprachtelefonate zurück, im selben Maß erhöhte sie sich im Gegenzug im Mobilfunk. Wurden im Jahr 2010 im Mobilfunk noch gut 102 Milliarden Gesprächsminuten verzeichnet, waren es im Jahr 2011 insgesamt 107 Milliarden (plus 5 Prozent). Auch die Zahl der versendeten Kurznachrichten erhöhte sich erneut deutlich: Waren es 2010 noch 41,5 Milliarden SMS, stieg die Zahl der Kurzmitteilungen im vergangenen Jahr auf rund 55 Milliarden.

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