Einigung

Einigung: Jochen Homann soll neuer BNetzA-Präsident werden

Abgang von Noch-Bundesnetzagentur-Chef Matthias Kurth damit wohl besiegelt
Von Marc Kessler mit Material von dpa

Jochen Homann Der wahrscheinliche neue Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann
Foto: dpa
Neuer Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA) soll der Staatssekretär im Bundes­wirtschafts­ministerium, Jochen Homann, werden. Ein Sprecher der Bundes­wirtschafts­ministeriums bestätigte entsprechende Vorabberichte des Handelsblatts und der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ).

Homann war Wunschkandidat Röslers

Homann sei von Bundes­wirtschafts­minister Philipp Rösler (FDP) vorgeschlagen worden. Er löst damit den bisherigen Präsidenten Matthias Kurth ab, dessen zweite Amtszeit Ende Februar abläuft. Kurth ist SPD-Mitglied und war zehn Jahre im Amt. Zuvor hatte es geheißen, in der Koalition gebe es Bestrebungen, den Spitzenposten mit einer Schwarz-Gelb nahestehenden Person zu besetzen.

Jochen Homann Der wahrscheinliche neue Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann
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Die Position des Präsidenten der Bundesnetzagentur sei eines der wichtigsten Ämter zur Umsetzung der Energiewende, betonte der Ministeriumssprecher. "Jochen Homann ist ein fachlich allseits anerkannter Experte für Energiefragen und eine hervorragende Besetzung für die Position."

Wie aus Regierungskreisen verlautete, hatten sich die drei Parteivorsitzenden von CDU, CSU und FDP zuvor darauf verständigt, dass Rösler wegen der Ressortzuständigkeit für die Bundesnetzagentur einen Vorschlag für den Posten des Präsidenten machen solle. Formal muss Homann auf einer Sitzung des BNetzA-Beirats am 12. Dezember offiziell als Kandidat vorgeschlagen worden.

Die FTD berichtet, der 1953 geborene Homann sei Röslers Wunschkandidat gewesen. Der Minister habe das Schlüsselamt für die Umsetzung der Energiewende mit einem Experten und nicht mit einem Politiker besetzen wollen.

Falsches Parteibuch: Matthias Kurth muss gehen

Der Noch-BNetzA-Präsident, Matthias Kurth (SPD), sollte aus politischen Gründen keine dritte Amtszeit mehr erhalten. Ex-Bundes­wirtschafts­minister Rainer Brüderle (FDP) soll sich immer wieder für den in der TK-Branche nicht unbeliebten Kurth und dessen Verbleiben im Amt ausgesprochen haben - offenbar aber vergeblich.

Der von der Regierung zuletzt favorisierte CSU-Kandidat Gerold Reichle (CSU) scheiterte offenbar an einem "familiären Makel": Reichles Frau arbeitet als Juristin bei der Deutschen Telekom - ausgerechnet demjenigen Unternehmen, das von Regulierungsentscheidungen der Bundesnetzagentur am meisten betroffen ist.

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