Einigung: Jochen Homann soll neuer BNetzA-Präsident werden
Der wahrscheinliche neue Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann
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Neuer Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA) soll der
Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Jochen Homann, werden. Ein
Sprecher der Bundeswirtschaftsministeriums bestätigte entsprechende Vorabberichte des Handelsblatts und der Financial Times Deutschland (FTD
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).
Homann war Wunschkandidat Röslers
Homann sei von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) vorgeschlagen worden. Er löst damit den bisherigen Präsidenten Matthias Kurth ab, dessen zweite Amtszeit Ende Februar abläuft. Kurth ist SPD-Mitglied und war zehn Jahre im Amt. Zuvor hatte es geheißen, in der Koalition gebe es Bestrebungen, den Spitzenposten mit einer Schwarz-Gelb nahestehenden Person zu besetzen.
Der wahrscheinliche neue Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann
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Die Position des Präsidenten der Bundesnetzagentur sei eines der
wichtigsten Ämter zur Umsetzung der Energiewende, betonte der
Ministeriumssprecher. "Jochen Homann ist ein fachlich allseits
anerkannter Experte für Energiefragen und eine hervorragende
Besetzung für die Position."
Wie aus Regierungskreisen verlautete, hatten sich die drei Parteivorsitzenden von CDU, CSU und FDP zuvor darauf verständigt, dass Rösler wegen der Ressortzuständigkeit für die Bundesnetzagentur einen Vorschlag für den Posten des Präsidenten machen solle. Formal muss Homann auf einer Sitzung des BNetzA-Beirats am 12. Dezember offiziell als Kandidat vorgeschlagen worden.
Die FTD berichtet, der 1953 geborene Homann sei Röslers Wunschkandidat gewesen. Der Minister habe das Schlüsselamt für die Umsetzung der Energiewende mit einem Experten und nicht mit einem Politiker besetzen wollen.
Falsches Parteibuch: Matthias Kurth muss gehen
Der Noch-BNetzA-Präsident, Matthias Kurth (SPD), sollte aus politischen Gründen keine dritte Amtszeit mehr erhalten. Ex-Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) soll sich immer wieder für den in der TK-Branche nicht unbeliebten Kurth und dessen Verbleiben im Amt ausgesprochen haben - offenbar aber vergeblich.
Der von der Regierung zuletzt favorisierte CSU-Kandidat Gerold Reichle (CSU) scheiterte offenbar an einem "familiären Makel": Reichles Frau arbeitet als Juristin bei der Deutschen Telekom - ausgerechnet demjenigen Unternehmen, das von Regulierungsentscheidungen der Bundesnetzagentur am meisten betroffen ist.