Umfrage: So effektiv ist die Corona Warn App
Die Corona Warn App sollte ursprünglich nur noch bis zum Jahresende betrieben werden. Dann hat sich die Bundesregierung entschieden, die Anwendung noch bis Ende Mai anzubieten. Doch wie soll es danach weitergehen? Einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbands Bitkom zufolge unter 1144 Personen in Deutschland im Alter ab 16 Jahren wird die Anwendung noch von 37 Prozent aller Einwohner genutzt.
Aus der Studie geht aber auch hervor, dass die Nutzung rückläufig ist. Weitere 17 Prozent haben die Corona Warn App den Angaben zufolge früher heruntergeladen bzw. genutzt, mittlerweile aber wieder vom Smartphone verbannt. Von den Befragten, die die Applikation noch installiert haben, spricht sich zudem die Mehrheit für einen längerfristigen Weiterbetrieb aus. Immerhin 61 Prozent wollen demnach, dass die App über das Frühjahr 2023 hinaus weiterentwickelt und mit Updates versorgt wird.
Die Deutsche Telekom und SAP hatten schon vor Monaten den Vorschlag gemacht, die CWA zu einer Art "Bundes-Warn-App" weiterzuentwickeln, die nicht auf Warnungen vor potenziellen Kontakten mit Corona-Infizierten beschränkt ist. Die Politik lehnt das bislang ab, hat aber grünes Licht für einen Weiterbetrieb bis Ende Mai gegeben. Größere Weiterentwicklungen sind in diesem Zeitraum nicht mehr geplant.
Das sind die Erfahrungen der Nutzer
Studie zur Corona Warn App
Screenshot/Logo: Robert Koch-Institut, Montage: teltarif.de
Ein Ergebnis der Umfrage ist auch, dass die Corona Warn App 32 Prozent der Nutzer geholfen hat, sich selbst oder andere vor einer Infektion zu schützen. Diese Funktion ist für 92 Prozent der Anwender auch das wichtigste Feature der Anwendung. 68 Prozent der Anwender haben in der App zudem ihren Impfstatus gespeichert, was zumindest in Deutschland mittlerweile nur noch an wenigen Orten relevant ist.
Sieben Prozent der Nutzer haben auch andere Funktionen im Visier, so zum Beispiel das Kontakte-Tagebuch oder der Check-In in der Gastronomie oder auf Veranstaltungen. Die Bedeutung der Digitalisierung im Gesundheitssystem ist für 74 Prozent der Leute durch die Corona-Pandemie bewusst geworden. 88 Prozent sind der Ansicht, man wäre bei weniger Bürokratie besser durch die Pandemie gekommen.
"Die Corona Warn App ist eine der am häufigsten genutzten Apps. Die Corona-Warn-App hat sich bewährt und sollte auch künftig zur Verfügung stehen", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Dabei ließ Rohleder offen, was die Nutzer mit der App anstellen sollen, wenn sich die Pandemie - wie von Virologen übereinstimmend erklärt - dem Ende zuneigt.
Schon vor vier Wochen wurde die Corona Warn App als "Fass ohne Boden" kritisiert, zumal Betrieb und Weiterentwicklung deutlich mehr Geld kosten als ursprünglich veranschlagt.