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teltarif hilft: 40.000-Euro-Rechnung trotz Flat bei debitel

Datenentgelte wurden ohne Grundlage im Tarif Base Internet Flat berechnet
Von Ralf Trautmann

Eine Kundin des Service-Providers mobilcom-debitel wandte sich zwei Wochen vor Weihnachten an uns mit einer schier unglaublichen Rechnung, datiert auf Anfang Dezember: Sie sollte 40 543,28 Euro zahlen, die abseits der Grundgebühr ausschließlich auf Datennutzung zurückzuführen waren - und das, obwohl sie die Datenflatrate BASE Internet Flat nutzte. Zwar hatte die Kundin 13 773 341 kB - sprich: knapp unter 13,8 GB - versurft, aber Flat ist nun mal Flat. Das Angebot enthält zwar eine Drossel ab einer Nutzung von 5 GB, und zwar in der Folge auf GPRS-Niveau, eine Volumenbeschränkung gibt es aber nicht. Somit natürlich in jedem Fall eine rekordverdächtige Leistung - immerhin geht es hier um das E-Plus-Netz - aber ein völlig unbegründeter Rechnungsbetrag. Symbolbild zu hoher debitel-Rechnung Bild: (c) Ana Blazic - Fotolia.com

Mitgeteilt wurde ihr der angeblich offene Betrag über mehrere 10 000 Euro zunächst per Hotline, die die Betroffene konsultierte, nachdem die Einwahl ins Internet nicht mehr möglich war - im SMS-Eingang fand sich die Mitteilung: "Wir werden ihre Mobilfunkkarte für abgehende Verbindungen sperren. Bitte rufen Sie uns an!". Allerdings hat die mobilcom-debitel-Mitarbeiterin am Hörer laut der Betroffenen in diesem Gespräch direkt einen Fehler beim Anbieter eingestanden und mitgeteilt, dass auch keine Rechnung über den hohen Betrag zugestellt werde - diese kam dann aber etwas später doch.

Es passierte... nichts

In der Folge saß also die Kundin auf ihrer Rechnung und befürchtete den persönlichen Bankrott. Unstimmigkeiten gab es dabei auch um die Frage, wie der Betrag zu zahlen ist: Laut der Leserin bestand seit jeher eine Einzugsermächtigung, mobilcom-debitel wollte, dass der Betrag überwiesen wird. Abgebucht wurde entsprechend nichts - die Kundin befürchtete aber, dass dies jederzeit geschehen werde.

Auf Nachfrage von teltarif.de antwortete der Anbieter auch uns gegenüber, dass es sich um einen internen Fehler handele und die Kundin den Betrag nicht zu zahlen habe. Dies sei ihr auch mitgeteilt worden - laut unserer Leserin ist dies aber seinerzeit nicht erfolgt, und auch trotz Rückfragen ziemlich lange danach nicht. Auf wiederholte Nachfrage unsererseits hat mobilcom-debitel dann denn Fall nochmal geprüft - mittlerweile war es Mitte Januar - doch Post erhielt die Kundin immer noch nicht. Auf wiederholte Nachfrage stellte sich dann heraus, dass die Anschrift beim Anbieter wohl falsch hinterlegt war - die Pressestelle meldete sich bei der Betroffenen direkt und erklärte, dass der Betrag nicht zu zahlen sei.

Doch wie kam es schlussendlich zum Problem der überhöhten Rechnung? mobilcom-debitel teilte mit, dass bei der Vertragsverlängerung ein manueller Fehler unterlaufen sei - und zwar durch einen falschen Eintrag im Buchungssystem. Das kann selbst im besten Unternehmen passieren - hat aber in einem Fall wie diesem drastische Konsequenzen. Dies wäre ebenfalls ein verkraftbares Problem, wenn die Kommunikation reibungslos gelaufen und hier umgehend die Kundin informiert worden wäre, sie also nicht wochenlang mit einer solchen Rechnung im Nacken hätte warten müssen - die Erklärung über die falsch hinterlegte Hausnummer ist da ein schwacher Trost, denn zum einen hätte mobilcom-debitel durchaus auffallen können, dass die Post nicht zustellbar war, zudem sind in der modernen Welt auch noch andere Kommunikationsformen verfügbar und in einem solchen Fall sicherlich auch angebracht.

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