Wettbewerb?

iPhone-Monopol fällt: Für den Verbraucher bleibt es teuer

Vodafone & o2: Kommentar und erste Analyse der neuen iPhone-Tarife
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Seit der Einführung des iPhone in Deutschland im Herbst 2007 bei der Deutschen Telekom warten viele Verbraucher auf mehr Wettbewerb, erst recht seit der Einführung der Erfolgsmodelle iPhone 3G S und dem aktuellen iPhone 4. Deutschland war zuletzt neben den USA noch das letzte von zwei Ländern, in denen Apple das beliebte Smartphone exklusiv über einen einzigen Netzbetreiber verkauft hat. Schon lange wurde auch in Fachkreisen gerechnet und spekuliert - seit heute sind nun die Details bekannt. Ab kommenden Mittwoch, 27. Oktober, verkaufen neben dem bisherigen Allein-Anbieter Deutsche Telekom auch Vodafone und o2 das iPhone.

Datenblätter

Wie wirkt sich die neue Wahlfreiheit für den Verbaucher aus? Wo wird es billiger, wo bleibt es teuer? Welcher Anbieter eignet sich für welchen Kunden? teltarif.de hat die neuen Tarife einer ersten schnellen Analyse unterworfen, hier die Ergebnisse:

iPhone-Verkauf: Auf Monopol folgt Oligopol

iPhone 4: Ab Mittwoch auch bei Vodafone und o2 iPhone 4: Ab Mittwoch auch bei Vodafone und o2
Collage: teltarif.de
Das iPhone war zu Beginn wie auch andere Apple-Produkte auch ein Statussymbol für deren Besitzer, dies spürte man nicht nur am Preis für das Handy selbst, sondern auch an den Tarifen, die T-Mobile exklusiv für den Verkauf mit dem iPhone aufgelegt hatte. Dies begründete sich auch darin, dass die Mobilfunktochter der Deutsche Telekom Brancheninsidern zufolge einen spürbaren Anteil der Einnahmen ihrer iPhone-Kunden als Vertriebsprovision an den Hersteller aus Kalifornien abführen musste. Zuletzt sank diese Provision wohl deutlich, so dass nun mit Wegfall des Vertriebsmonopols mit TOM 11 neue Tarife für die Nutzung mit Smartphones im Allgemeinen eingeführt wurden.

Ab kommenden Mittwoch kommen nun Vodafone und o2 als Vertriebspartner für das iPhone 4 mit 16 oder 32 GB Speicher und das iPhone 3G S mit 8&GB Speicher hinzu.

Gleichmacherei bei Telekom und Vodafone: Vier Tarife, gleiche Bestandteile, selten andere Preise

Nun zu den Tarifen, die Vodafone in Verbindung mit dem iPhone anbietet: Auf den ersten Blick gleichen sie sehr, sehr stark den Angeboten, die die Deutsche Telekom in der vergangenen Woche in Hamburg im Vorfeld der Präsentation von Windows Phone 7 vorgestellt hat. Vier Pakete, die jeweils verschiedene Flatrates und eine bestimmte Menge an netzübergreifenden Telefonminuten enthalten, ergänzt um ein Datenpaket, weiterhin ergänzt zum Teil mit einer SMS- und MMS-Flatrate. Auch ein Inklusivvolumen für Telefonate aus Ländern der EU nach Deutschland ist beim jeweils größten Tarif bei beiden Netzbetreibern inklusive, interessanterweise hat hier Vodafone heute genau mit dem gleichen Volumen nachgezogen, das Telekom in der Vorwoche bekanntgegeben hatte: 120 Minuten.

Vodafone verkauft alle drei Varianten des iPhones ebenso wie die Deutsche Telekom mit einem Netlock, so dass für die Dauer von 24 Monaten eine Nutzung mit einer SIM-Karte eines anderen Netzbetreibers ausgeschlossen bzw. nur nach Zahlung eines Aufpreises möglich ist. Übrigens: Auch die Kaufpreise gleichen sich: Vodafone hat hier bis auf fünf Cent Differenz zwölf Mal genau die Kaufpreise angesetzt, die Telekom mit den alten und noch bis 2. November verkauften complete XS bis L-Tarifen verlangt.

Differenzen in den Tarifen findet man im Detail, so bietet etwa Vodafone einen Einsteigertarif mit 24,95 Euro pro Monat, der in den Inklusivleistungen aber auch hinter dem kleinsten, aber mit 39,95 Euro auch deutlich teureren Telekom-Tarif Complete Mobil S zurückbleibt. Nur wenige Kunden werden am Ende ihr iPhone so wenig und selten nutzen, dass sie mit dem Einsteigertarif Superflat Internet Wochenende auskommen, sondern stattdessen zu Tarifen greifen müssen, die mit 45 oder 60 Euro Grundkosten pro Monat deutlich höher liegen.

Subventioniertes iPhone bei o2 nur mit zwei Tarifen erhältlich

o2 weicht glücklicherweise von dieser schon auf den ersten Blick großen Ähnlichkeit der beiden D-Netz-Anbieter ab und bietet "nur" zwei Tarife an. o2 blue 100 und o2 blue 250 - jeweils mit Handy - heißen die neuen Tarife von o2 zum Verkauf mit dem iPhone. Bei o2 kostet der günstigste Tarif 45 Euro pro Monat, um mit 24 Monaten Bindungsfrist ein subventioniertes iPhone zu erwerben. Den Abschluss nach oben bildet dann der o2 blue 250, den man mit aber "nur" 250 Inklusivminuten ins Festnetz und in die Mobilnetze von Telekom, Vodafone und E-Plus sowie einer Flatrate zu o2 aber saftigen 29 Cent pro Minute für Telefonate darüberhinaus keinem Vieltelefonierer empfehlen kann.

Auf den ersten Blick fallen ebenso günstigere Kaufpreise für das iPhone als bei Vodafone und aktuell bei Telekom ins Auge. Die Preisdifferenz zu Vodafone liegt hier zwischen 30 und 50 Euro zu Gunsten des Netzbetreibers aus München.

Auf der nächsten Seite vergleichen wir die Tarife von Telekom, Vodafone und o2 anhand eines typischen Nutzer-Verhaltens und zeigen Ihnen so, welcher Netzbetreiber die Nase vorne hat. Schon jetzt können wir versprechen: Es gibt eine Überraschung!

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